Die Narrenzunft Altheim ehrte bei ihrer Hauptversammlung langjährige Mitglieder. Ausgezeichnet wurden, von links: Zunftmeister Jörg Pfeffer, Michael Becht, Bernhard Dettling, Michael Müller, Nadine Pfeffer, Simon Pfeffer und Sven Bixenmann. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Zunft hält närrische Tradition hoch: Bunte Schuhe zum Häs sind an der Fasnet verpönt / Showtanz spielt große Rolle

Wie jedes Jahr stand auch 2019 wieder eine Hauptversammlung bei der Altheimer Narrenzunft quasi als Abschluss der zurückliegenden Saison im Terminkalender. Top vorbereitet ging das Duo Bernhard Dettling und Jörg Pfeffer, die als Vorsitzende die Geschicke der Fronleut und der Mogglafresser lenken, in diese Sitzung.

Horb-Altheim. Pfeffer, und später auch Schriftführerin Anette Swierczinski, konnten auf ein relatives gutes Vereinsjahr und eine recht abwechslungsreiche Fasnet zurückblicken.

Wie jeder Verein brachte sich auch die Narrenzunft in das Dorfgeschehen ein. Pfeffer lobte den Einsatz der Narren beim Maibockfest 2018 und betonte, dass es ein gutes Gefühl sei, wenn alle, die zum Dienst eingeteilt sind, diesen auch angetreten haben. Die Zunft beteiligte sich auch am Kinderferienprogramm, führte im November sehr erfolgreich eine Fackelwanderung durch und kümmerte sich um die Verpflegung bei der diesjährigen Flurputzede. Dies war schon allein der Tatsache geschuldet, dass die Ortschaft auch immer die Kosten für die überörtliche Umleitung beim Umzug übernimmt, die sich auf mehrere hundert Euro belaufen. "Wenn wir dies auch bezahlen müssten, dann würden wir beim Umzug drauflegen", stellte der Zunftmeister fest. Mit der Resonanz des Umzugs selbst war man nicht ganz zufrieden, zumal man der Meinung war, dass es ein paar Gruppen mehr hätten sein dürfen, die sich daran beteiligten. "Aber an einem Fasnet-Samstag gibt es halt viele Umzüge", sagte Pfeffer. Insgesamt nahm die Altheimer Zunft an acht Abendveranstaltungen, sieben Sonntags-Umzügen, einem Nachtumzug sowie dem Glas-Treffen, das im letzten Jahr in Lützenhardt stattfand, teil. Mit ein Höhepunkt der Saison 2018/19 war die Teilnahme an der Masken- und Häsausstellung in der Horber Rundhalle, die dort zum 50-jährigen Jubiläum des Närrischen Freundschaftsrings stattfand.

In den Jahresrückblicken wurden als weitere Highlights das 9. Minishow-Tanz-Festival genannt, die sehr gut gelungene 26. NZA-Fasnetsparty und das Wecken der Bevölkerung am Schmotzigen. Morgens um halb sechs ist die Welt in Krabba-Hausa halt noch in Ordnung. Die Kinder wurden aus Schule und Kindergarten befreit, und abends wurde das Rathaus gestürmt. Höhepunkt dieser Machtübernahme war wieder einmal der schaurig-schöne Gesang um den Wanderpokal von Voice of Alda. Mit Fasnetsverbrennung und dem Aufräumen am Aschermittwoch kehrte dann wieder Normalität im ehemaligen Luftkurort ein.

Trotz grundsätzlicher Zufriedenheit gab es natürlich auch Dinge, die man zukünftig verbessern könnte. Mehrfach wurde hier genannt, dass immer die gleichen Leute die Arbeit machen müssen. Damit es in Zukunft nicht mehr heißt "Emmer die Gleiche, egal bei was" will man dies besser organisieren und auf mehr Schultern verteilen.

Von den beiden Gruppensprechern gab es später Lob und Tadel. Thomas Mechtersheim, der neu gewählte Sprecher der Mogglafresser, durfte erfreut feststellen, dass die Narren in diesem Jahr Dinge, die nicht zum Häs gehören, einfach zuhause gelassen hätten. "Das ist toll."

Sein Kollege Daniel Scherrmann, Gruppensprecher bei den Fronleuten, war da schon etwas pingeliger. "Man darf auch mit geputzten Stiefeln kommen und mit sauberer Montur an der Fasnet unterwegs sein. Das gilt auch für die Kinder in der Gruppe, die vor allem nicht mit bunten Schuhen kommen sollen", fügte er noch an. Er ist zudem der Meinung, dass jedes männliche Mitglied der Fronleute die Kunst des Dreschens beherrschen sollte. Deshalb wird im Laufe des Jahres ein entsprechender Kurs angeboten.

Die Jugendleiterin Daniela Metze durfte von einem Zeltlager für die Narrenkinder berichten. Mitte September begann die Gruppe mit ihrem Training für die Fasnetsaison, und erstmals konnte die Narrenzunft Altheim zwei Tanzgruppen präsentieren. Die Kindershowtanzgruppe besteht derzeit aus 15 Mädels und die Teenieshowtanzgruppe aus acht Mädels. Für dieses Jahr sei neben den sonstigen Aktivitäten ein Ausflug geplant, so die Jugendleiterin abschließend.

K assiererin Lena Kaupp konnte einen ordentlichen Kassenabschluss für das letzte Geschäftsjahr verbuchen und von Vorstandsseite aus war man recht zufrieden mit der Saison 2018/19. Ortsvorsteherin Sylvia Becht, betonte, dass man sich auf die Narrenzunft verlassen könne.

  Wahlen

Die turnusmäßigen Wahlen, brachten keine Überraschungen. Alle Stelleninhaber wurden für weitere zwei Jahre in ihren Positionen bestätigt. Die Narrenzunft Altheim geht gut aufgestellt in die neue Fasnetsaison, und die Altheimer Krabba werden sicher wieder recht tief durch den Ort fliegen.

  Ehrungen

Zunftmeister Bernhard Dettling durfte an diesem Abend sechs Narren für ihr langjähriges Engagement im Verein ehren. Die siebte Ehrung, für 20 Jahre aktive Mitgliedschaft, ging an Dettling selbst. Sein Zunftmeister-Kollege Jörg Pfeffer überreichte ihm Urkunde und silberne Ehrennadel mit den Worten: "Vom Täfeles-Bub zum Vorstand in nur 20 Jahren, welch‘ eine Karriere."

Weiter wurden für jeweils 20 Jahre närrische Brauchtumspflege Nadine Pfeffer, Simon Pfeffer, Michael Becht sowie Michael Müller geehrt. Auch für zehn Jahre Mitgliedschaft in der Narrenzunft gibt es eine Ehrennadel und eine Urkunde. Diese erhielten Sven Bixenmann und Dominik Faßnacht.