Altheims erster Osterbrunnen findet beste Zustimmung in der Bevölkerung.Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinschaft: Helfer gestalten Osterbrunnen in schweren Zeiten / 400 "Büschele" und 600 Ostereier zieren das Werk

Altheim hat seinen ersten Osterbrunnen. Direkt in der Kurve an der Kreuzung von Bahnhofs- und Bachstraße, dem Schwaneneck, begrüßt seit Samstagvormittag eine lustige Osterhasenfamilie vor dem mit über 600 Ostereiern geschmückten Dorfbrunnen die Passanten.

Horb-Altheim. "Das sieht richtig klasse aus", so die spontane Reaktion einer Radfahrerin, die zufällig vorbeikam. "Wer hat denn diese Idee gehabt", fragte sie Ortsvorsteher Sylvia Becht, die zusammen mit Wilhelm Göttler bei der inoffiziellen Eröffnung vor Ort war.

Rosi Bok hatte die Idee und die Mitglieder des Altheimer Kirchenchors waren ebenso mit von der Partie wie einige weitere freiwillige Helfer. Allen voran Schlossermeister Göttler, der zusammen mit seinem Sohn Alexander begeistert bei der Sache war.

Insgesamt war es eine dieser ehrenamtlichen Gemeinschaftsaktionen, die trotz Corona-Krise und den daraus resultierenden Probleme oder gerade deswegen prima funktionierte.

Von der Idee bis zur Umsetzung war aber einiges zu tun, bis die Osterhasenfamilie in ihr neues Domizil einziehen konnte.

Anfangs galt es, den Brunnen wieder auf Vordermann zu bringen. Zuerst wurden Vorrichtungen für die mit vier Meter im Durchmesser großen Eisenbögen am Brunnen angebracht. Danach wurde von Wilhelm Göttler die Farbe im Brunneninneren abgeschliffen und Edwin Brenner konnte einen neuen Anstrich anbringen. Natürlich musste er mehrmals streichen, bis der Brunnen wieder so sauber war wie früher. Die Farbe stellte Malermeister Stefan Müller aus Talheim kostenfrei zur Verfügung.

Göttler nahm parallel mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, der Firma Schiller-Metallbau Horb, Kontakt auf. Dort war man, ohne lange zu überlegen, bereit, die zwei mal vier Meter langen Eisenbögen herzustellen und freundlicherweise zu spenden.

Steintröge neu bepflanzt

Als Ortsvorsteherin Becht erfuhr, dass in Altheim die Gestaltung eines Osterbrunnens am Schwaneneck geplant ist, hat sie diesen Vorschlag mit Freude entgegengenommen und veranlasst, dass die Fläche um den Brunnen vom Bauhof saubergemacht wird und die Rasenflächen gemäht werden. Die bereits seit Jahren dort stehenden Steintröge wurden neu mit frischen Frühlingsblumen bepflanzt sowie zwei weitere Terrakotta Blumentöpfe aufgestellt. Leider stand am Samstag nur noch einer der beiden neuen Töpfe an seinem Platz. Der andere wurde tags zuvor bei einem spektakulären Autounfall, der sich genau in dieser Kurve ereignete, zerstört.

Nachdem die Basis für den Osterbrunnen stand, konnte die Frauengruppe, die aus Rosi Bok, Maria Königsberger, Rosemarie Bleck, Miriam Weber, Ulrike Fassnacht, Yvonne Dieterich und Kornelia Scherrmann bestand, hergehen und Grünzeug holen, das sie zu kleinen, 13 Zentimeter lange Sträußen, banden. Insgesamt wurde rund 400 Sträuße oder "Büschele", wegen der Corona-Pandemie jedoch im eigenen Familienkreis, gebunden. Die dazugehörenden, bunt gemischten 600 Kunststoff-Ostereier wurden größtenteils von Fred Bleck und Maria Königsberger durchstochen.

Hasen kann man übrigens kaufen

Die Girlanden mit den vorbereiteten Ostereiern zu binden war auch nicht als Gruppenarbeit möglich, doch Traudel Kluve und Tochter Marion Berendt haben sich bereit erklärt, diese anspruchsvolle Arbeit zu übernehmen.

Die Osterhasenfamilie steuerte Miriam Weber bei. Sie ließ ihr künstlerisches Talent auf Baumscheiben, die Förster Ferdinand Schorpp gespendet hat, walten. Die Hasen kann man übrigens kaufen. Der Erlös soll dem Projekt Hope gespendet werden.

Altheim ist so um eine neue Attraktion reicher. Der Osterbrunnen ist mehr als nur ein bunter Farbtupfer. Er ist ein Zeichen dafür, dass selbst in schweren Zeiten auch heitere Signale gesendet werden können. Doch Initiatorin Rosi Bok hofft, dass man den Brunnen im kommenden Jahr wieder gemeinsam herrichten und schmücken kann. Eines ist aber auf Fall sicher: Der erste Altheimer Osterbrunnen kann sich sehen lassen, und alle Beteiligten sind mit ihrer Arbeit zufrieden.