Kommunales: Ortschaftsrat Talheim stimmt gegen Verkauf / Sanierung scheint möglich

Was soll mit dem alten Rathaus in der Laurentiusstraße in Talheim geschehen? Zum wiederholten Mal hat man im Ortschaftsrat Talheim darüber diskutiert. Nun scheint man einer Lösung näher zu kommen.

Horb-Talheim. Eigentlich wurde diese Frage bereits im Talheimer Ortschaftsrat beantwortet. Sie beschlossen 1996, 2002 und 2006, dass das Haus verkauft und das Geld zur Sicherstellung des Dorfzentrums eingesetzt werden soll.

Doch seit 22 Jahren schaffte es weder die Stadt noch der amtierende Ortschaftsrat, das Haus zu veräußern. Lediglich im Jahr 1999 gelang es, Räumlichkeiten im ersten Stock zu verkaufen. Diese wurden 2006 zurück gekauft, da ein Haus mit Teilbesitz in anderen Händen gar nicht auf dem Markt loszubringen war.

Derzeit werden Teile des Hauses von Geflüchteten bewohnt, die Grundschule kann Räume im Haus nutzen und eigentlich war geplant, dass das Ortsarchiv im Dachgeschoss untergebracht wird. Deshalb lagern dort immer noch, obwohl man inzwischen in der sanierten Schlossscheuer beim Feuerwehrhaus das Ortsarchiv unterbringen konnte, Akten und Dokumente. "Eher suboptimal", nannte Ortsvorsteher Anton Ade diese Situation.

Nun möchte Ade, dass sich der Ortschaftsrat in dieser Wahlperiode mit der weiteren Nutzung des Hauses beschäftigt. "Nichtsanierungsfähige Häuser gibt es für mich seit Sanierung der Schlossscheuer nicht mehr", so sein klares Bekenntnis zum Erhalt des Hauses. Auch Stadtarchitekt Thomas Hellener hält die Sanierung des Hauses für denkbar. Dies auch vor dem Hintergrund, dass das alte Rathaus mitten im Sanierungsgebiet liegt und für den Erhalt dieses ortsbildprägenden Gebäudes Fördermittel bereitstehen. Dies gilt jedoch nur unter der Voraussetzung, dass der Eigenanteil für die Sanierung aus dem Ortsbudget bezahlt wird.

Mögliche Klausurtagung soll weiteres Vorgehen klären

In seiner ersten Beschlussfassung einigte sich deshalb der Ortschaftsrat darauf, dass das Haus vorerst nicht verkauft wird. "Somit haben wir alle Möglichkeiten, auszuloten, zu welcher Nutzung wir tendieren", fasste Ade diese Überlegung zusammen.

Einig war man sich im Rat, dass man nichts übers Knie brechen wird. "Wir müssen das sacken lassen und uns vielleicht zu einer Klausurtagung treffen." Ein Treffen, für das man sich Zeit lassen kann, denn es steht nicht zu befürchten, dass in den nächsten Tagen Interessenten auftauchen, die das Gebäude kaufen wollen. "Jetzt ist 22 Jahre nichts passiert, da wird auch in nächster Zeit nichts passieren", war man sich im Gremium einig.