Der Albverein in Mühlen löst sich zum Jahresende auf. (Archiv-Bild) Foto: Kreikenbaum

Nur noch 27 zumeist ältere Mitglieder. Noch unklar, was mit dem Restvermögen und der Grillhütte geschieht

Horb-Mühlen (tb) - Etwas Wehmut klang schon mit bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe Mühlen, bei der nach 104 Jahren die Auflösung der Gruppe beschlossen werden sollte.

"Wir sind nur noch 27 Mitglieder, die meisten im fortgeschrittenen Alter", sagte die Vertrauensfrau Helga Mache. Auslöser für diesen Schritt war die Auflösung des Oberen-Neckar-Gau des Schwäbischen Albvereins. Die Ortsgruppe Mühlen sollte dem Zollerngau zugeschrieben werden. Auf Briefe von Helga Mache an den Hauptverein in Stuttgart kam bis heute keine Antwort. Daraufhin beschloss der Vorstand, sich bei den im Januar anstehenden Wahlen nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen und die Auflösung der Ortsgruppe in die Wege zu leiten.

Etwas wehmütig schaute die Vertrauensfrau auf eine tolle Zeit zurück, die man miteinander erlebte. Sie erinnerte an Wanderfahrten in die Toskana, nach Südtirol, Ligurien, Spanien und Österreich. Deutschland wurde erwandert vom Bodensee bis Ostfriesland. Immer wurden dabei Natur und Kultur miteinander verbunden. Helga Mache dankte dem ganzen Team, das immer toll zusammengeschafft habe. Auf jeden Fall soll das Miteinander in der Gruppe privat weiter gepflegt werden, bei gemeinsamen Unternehmungen und Busreisen, bei denen man weiterhin Natur und Kultur verbinden will. Beibehalten wird man auch die Donnerstagswanderungen. Vielleicht werden die Wanderungen in Zukunft etwas kürzer und dafür das gesellige Beisammensein etwas länger ausfallen.

Dank für die Arbeit

Positives konnte Kassierer Leo Langhammer verkünden. Der Verein hinterlässt eine gut gefüllte Kasse. Ortsvorsteher Jochen Renk dankte für die geleistete Arbeit und das gute Miteinander. Er erinnerte daran, dass der Schwäbische Albverein sich um das Wegenetz und die Erhaltung der Grillhütte kümmerte. Ein Armutszeugnis nannte er es, dass man auf die Briefe an den Hauptverein in Stuttgart keine Antwort erhalten habe. Er stellte noch einmal die Frage in den Raum, ob sich jemand als neuer Vertrauensmann oder neue Vertrauensfrau zur Verfügung stellen würde. Das war nicht der Fall.

So beschloss die Versammlung einstimmig die Auflösung des Vereins zum 31.Dezember. Die jetzige Vorstandschaft bleibt kommissarisch im Amt bis zur Abwicklung der Geschäfte. Geregelt werden muss nun, was mit dem Restvermögen und mit der Grillhütte geschehen soll.

Ortsvorsteher Jochen Renk will abklären, ob sich jemand oder vielleicht ein anderer Verein findet, der die Grillhütte weiter instand hält. In Bezug auf das Restvermögen machte er den Vorschlag, es zweckgebunden der Ortschaft zu überlassen, was aber noch genau abgeklärt werden muss. Helga Mache wird das Protokoll der Versammlung nach Stuttgart schicken und hofft dann dieses Mal auf eine Antwort vom Hauptverein.