Das sind die letzten Reste, die von den Ahornbäumen auf dem Flößerwasen übrig geblieben sind. Jetzt sollen Blumeneschen gepflanzt werden. Foto: Lück

Abends angekündigt, morgens gefällt: Bäume sind in einem schlechten Zustand und zum Teil krank.

Horb - Die Stadt hatte wohl Respekt vor dem möglichen Protest der Bürger. Gestern wurden blitzschnell die Ahorn-Bäume auf dem Flößerwasen gefällt.

Bürgermeister Jan Zeitler hatte die Fäll-Aktion gegen 18.50 Uhr am Vorabend im Ausschuss für Kultur und Soziales bekannt gegeben. Seit Tagen standen Parkverbotschilder am Flößerwasen für den 19. Februar ab 8 Uhr.

Zeitler im Ausschuss: "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Die Baumkommission hat sich die Bäume angeschaut und festgestellt, dass sie krank sind. Auch ein Gutachter hat das bestätigt. Es war zu erwarten, dass die Bäume nach und nach absterben. Deshalb werden wir morgen die Bäume am Flößerwasen fällen. Danach werden neue Bäume gepflanzt."

Ausschussmitglied Josef Nadj fragte noch: "Kann ich die Stämme haben als Material für das Bildhauersymposium?" Zeitler antwortet zunächst, dass man das Material als Brennholz versteigern wolle. Laut Bernhard Asprion, Leiter Technischer Dienste, sei der Materialwert der gefällten Bäume "höchstens 150 Euro".

OB Rosenberger sagte aber zu, dass Nadj sich das Material anschauen könne: "Wenn Sie es gebrauchen können, lagern wir es gerne auf dem Bauhof."

Die Bauhofmitarbeiter rückten gestern morgen um 7.30 Uhr an und fingen an zu sägen. Nur gestört durch einen Fotografen, der sie auch noch wegen des "Baumholz-Skandals" anmachte, wie die Mitarbeiter hinterher dem Schwarzwälder Boten erzählten.

Um 10.30 Uhr wurden die letzten Baumstücke auf den Lkw geladen. Bildhauer Josef Nadj hatte sich die Bäume am Morgen angeschaut. Er sagt: "Leider sind die Stämme nicht kräftig genug. Deshalb können wir das Holz leider nicht gebrauchen."

Wurden auch Bäume gefällt, die für teures Geld im Jahr 2010 von der Dammstraße versetzt wurden?

Bernhard Asprion: "Zwei Bäume wurden für das Grünprojekt von einer Spezialfirma an einen anderen Standort versetzt. Einer der zwei Bäume musste bereits entfernt werden, weil er abgestorben war und der zweite Baum wird kurzfristig ebenfalls absterben."

Warum mussten die anderen Bäume gefällt werden?

Asprion: "Die anderen Bäume sind ebenfalls in einem schlechten Zustand, der vermutlich auf den Standort zurückzuführen ist. Dies zeigt sich vor allem an der Farbe der Blätter. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Vitalität der Bäume an den jetzigen Standorten wieder besser wird. Dies wurde im übrigen auch von der Fachfirma Wilde bestätigt."

Was für neue Bäume werden jetzt gepflanzt?

Asprion: "Als Ersatz werden vermutlich Blumeneschen gepflanzt. Marcus Blaurock vom Bauhof holt jetzt Angebote ein, damit entschieden werden kann. Die neuen Bäume werden drei bis vier Meter hoch sein und werden etwa so hoch wie die Ahornbäume."