Faul in Sachen Wahlkampf? Diesen Vorwurf will Roland Tischbein (AfD) nicht auf sich sitzen lassen. Foto: Lück

Wahlkampfmuffel-Vorwurf: Roland Tischbein ist sauer auf Rosenberger: "Ich habe hunderte Plakate auf- und wieder abgehängt."

Horb - Roland Tischbein ist sauer. Der Kandidat der AfD für den Kreis Freudenstadt wehrt sich gegen Aussagen von Oberbürgermeister Peter Rosenberger. Dieser hatte in unserer Zeitung zum Wahlerfolg der AfD gesagt: "Das zeigt, dass man wohl mit großen Trendthemen als Partei oder Einzelperson gar keine Chance hat, den Erfolg so einer Partei einzudämmen." Rosenberger damals weiter: "Menschen, die nie ein Plakat aufgehängt haben und nirgends präsent waren, bekommen die Stimmen nachgetragen. Ein fleißiger Kandidat Timm Kern bekommt weniger Stimmen als Roland Tischbein von der AfD, der nie Klinken geputzt hat. Das ist schon enttäuschend."

Tischbein reagiert nun mit ein wenig Verspätung auf diese Aussage: "Was bewegt den Oberbürgermeister zur dreisten Lüge?  Ich persönlich habe bei Wind und Wetter hunderte Plakate in beiden Landkreisen (Calw und Freudenstadt) nicht nur auf-, sondern auch wieder abgehängt, Flyer ausgeteilt, unzählige Infoveranstaltungen sowohl im Kreis Freudenstadt, als auch im Kreis Calw teils mitorganisiert und durchgeführt. Leider hatte ich in den letzten zwei Wochen vor der Wahl eine schwere Grippe."

Ebenso habe er die Onlineauftritte bei Facebook und im Web erstellt und gepflegt, "bei Facebook bis hoch zum Landesverband". Zusätzlich sei auch noch die Arbeit als Sprecher im Kreisverband Calw/Freudenstadt dazugekommen. "Alles ehrenamtlich, neben meiner Selbstständigkeit und der Familie."

Natürlich könne ein Berufspolitiker wie Herr Kern – "bestens mit Steuergeldern versorgt", so Tischbein – mehr Wahlkampf machen als ein Selbstständiger, der hauptberuflich seinen Lebensunterhalt verdienen müsse, um seine Familie zu ernähren. "Da werden auch schon mal Kochlöffel verschenkt."

Tischbein findet auch, dass er einen fairen Wahlkampf gemacht habe: "Niemals habe ich im Wahlkampf jemanden diskreditiert. Wir haben viele Themen unseres Wahlprogramms öffentlich abgearbeitet. Mein erster Kommentar zum Wahlergebnis auf Anfrage des Schwarzwälder Boten war übrigens die Gratulation an den Kandidaten der CDU für sein Direktmandat."

Eines sei dem OB noch auf seine Fahne geschrieben, so Tischbein weiter: "Die Wählerstimmen gehören den Wählern, nicht den Parteien. Das nennt sich Demokratie." Und in Richtung Rosenberger fragt der AfD-Kandidat dann noch schließlich, bezogen auf dessen OB-Wahlkampf in Mannheim: "Wie viele Plakate hat er eigentlich in Mannheim aufgehängt?"