Ralf Berger trennt sich von seiner Sparte Event-Technik. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: RaBe hört mit Eventtechnik auf

Horb. Der Eröffnungsball in diesem Jahr war gleichzeitig auch der Abschied von Ralf Berger und seiner Firma "RaBe" von der Sparte Eventtechnik. Beim großen Finale verkündete Alexander "Locke" Guth mit großem Bedauern diese Entscheidung seines langjährigen Weggefährten.

Ralf Berger – und in den vergangenen Jahren sein Sohn Nico – waren nicht nur für die genialen Clips, die inzwischen zu den Höhepunkten im Programm des Eröffnungsballes zählen, zuständig, sondern stellten auch die gesamte Infrastruktur für die Liveübertragungen, die Einspielungen der Filme und die Projektionsflächen, auf denen man Redner und Informationen sehen und lesen konnte. Natürlich gehörte auch die gesamte Tontechnik zum Portfolio der Eventtechnik RaBe. Das Team Berger sorgte so für den Ablauf von Großveranstaltungen wie beispielsweise den jährlichen Neujahrsempfang der Stadt Horb, Hauptversammlungen der Geldinstitute oder die Live-Übertragung beim Horber Stadtteilpokal.

Nun wird der heute 52-Jährige, der hauptberuflich bei Daimler-Benz in Sindelfingen im technischen Bereich arbeitet, diesen Bereich seines Unternehmens aufgeben. "Das war keine Ad hoc Entscheidung, sondern schon länger geplant", erklärte Berger im persönlichen Gespräch. Mit ein Grund für diesen Schritt war auch die beruflichen Orientierung seines Sohnes Nico, der sich gegen die Selbstständigkeit im elterlichen Betrieb entschied.

Zudem sei es auch jedes Mal eine regelrechte Materialschlacht, bis die Technik für ein großes Event stehe. Da müsse man nicht nur "ein paar Strippen ziehen und eine Leinwand aufhängen", sondern mit sehr viel Akribie und großem Zeitaufwand alles anpassen.

Alexander Guth tanzte im ersten Clip im Schottenrock auf dem Marktplatz

Angefangen hat alles vor 25 Jahren. Damals kam Sohn Nico zur Welt. Der stolze Papa schaffte sich die erste professionelle Video-Kamera an. Schnell wurde nicht nur im privaten Umfeld bekannt, dass Ralf Berger recht gute Filme macht, sondern auch die Narrenzunft wollte sich die Fähigkeiten ihres langjährigen Narrenrat-Kollegen zu Nutze machen.

Nachbar und Hofmarschall Thomas Kreidler schaute deshalb vor 20 Jahren vorbei und fragte nach, ob man nicht einen Clip als Pausenfüller drehen könne. Gefragt, getan! "Locke" Guth tanzte beim ersten Dreh – damals in schwarz-weiß und ohne Ton – nachts auf dem Marktplatz im Schottenrock herum. Was eigentlich nur als Versuch gedacht war, fand bei den närrischen Ball-Besuchern Anklang ohne Ende. "Dieses einfache Filmchen wurde sofort gigantisch angenommen", erinnert sich Berger heute noch an diesen filmischen Versuchsballon. Und heute ist ein Eröffnungsball ohne die Filmclips, die alle einen lokalen und zum Motto des Eröffnungsballes passenden Bezug haben, nicht mehr vorstellbar.

20 Jahre Eventtechnik RaBe nahmen jetzt mit einem Zusammenschnitt der heitersten und bewegtesten Momente dieser Ära ein Ende. Es war auch ein Moment des Wiedersehens mit Menschen, die in diesen 20 Jahren die Fasnetsbühne für immer verließen, die aber in der Erinnerung weiterleben.

Für 20 Jahre geniale Arbeit bekam das gesamte Team Berger, zu dem neben Chef Ralf samt seinem kongenialen Sohn Nico auch Karin Berger sowie ihr zweiter Sohn Chris gehören, sehr viel Applaus von den zahlreichen Besuchern des Eröffnungsballes. Und kaum war die Information, dass RaBe seine Eventtechnik aufgibt, raus, fing auch schon die Gerüchteküche an zu brodeln: "Die ziehen ganz aus Horb weg" oder "der gibt die gesamte Firma ab". Doch das Süppchen, das in der Gerüchteküche gekocht wird, solle mit Vorsicht genossen werden. "Wir ziehen nicht weg, und ich verkaufe auch nicht meine Firma", stellt Berger klar.

Und: "Selbstverständlich werde ich weiter filmen, denn dies liegt mir zu sehr am Herzen, um damit aufzuhören. Lediglich die Eventtechnik gebe ich ab, denn so langsam ist es an der Zeit, ein wenig kürzer zu treten." Die Fasnetsfans können sich also entspannt zurücklehnen und warten, was das RaBe-Team im nächsten Jahr über die Großbildleinwände, die sie dann nicht mehr selbst aufhängen, flimmern lassen. Gut wird’s auf jeden Fall.