Der Ortschaftsrat Dettingen hat die Pläne zur Entstehung von Häusern zwischen der Schmiedshalde und dem darunter liegenden Knieacker abgelehnt.Foto: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Wohnen: Ortschaftsrat Dettingen spricht sich gegen Bauprojekt aus / Bürger nehmen an Sitzung teil

Der Dettinger Ortschaftsrat sprach sich in der jüngsten Sitzung einstimmig gegen die Entstehung von drei Häusern im "Haldenweg-West" aus. Etliche Bürger nahmen die Gelegenheit zum Besuch der Sitzung wahr, zumal diese Corona-bedingt in der Schlossscheuer stattfand.

H orb-Dettingen. Zugegen waren vor allem Vertreter der Interessengemeinschaft Haldenweg-West, die ihren Unmut über das geplante Objekt eines Bauträgers aus Sulz äußerten. Das Projekt mit drei Häusern und jeweils neun Wohneinheiten soll zwischen der Schmiedshalde und dem darunter liegenden Knieacker entstehen. Die 22 Anlieger befürchten den Bau von wahren "Klötzen", die dort mit ihren 34 Metern Länge, 26 Meter Breite und einer Höhe von rund 18 Metern (sechs Stockwerke) entstehen sollen. Dies an einer Stelle, die von vielen Einwohnern als eine Art "Fixpunkt" innerhalb der oben am Hang platzierten Häusern wirken könnte.

Vor allem das Ortsbild werde sich dadurch gravierend ändern, argumentieren die Gegner. Manfred Hipp brachte es auf den Punkt: "Das macht das Ortsbild kaputt. So einen Klotz brauchen wir nicht. Wir sind ein Flecken und keine Stadt." Rätin Elke Knöpfle bestätigte: "Das Vorhaben steht in keinem Verhältnis zu den ein- bis zweistöckigen Häusern, die drumherum stehen."

Auch wurden Fragen nach der Eignung des Untergrunds für das Bauvorhaben aufgeworfen – etliche Bürger votierten vor allem dafür, das Ortsbild nicht zu zerstören. Der Argumentation der vielen Vorredner und Kritiker schlossen sich auch die restlichen Räte des Gremiums an. Ortsvorsteherin Andrea Haigis war zuvor ebenso wie Rätin Heike Kronenbitter aus Gründen der möglichen Befangenheit vom Ratstisch abgerückt – der stellvertretende Ortsvorsteher Markus Beuter leitete die Beratung. Er nutzte die Gelegenheit, einen Antrag auf "Veränderungssperre" ins Spiel zu bringen – das Gremium folgte auch hier einstimmig.

In diesem Antrag wird die Verwaltung nun die Gründe gegen das Projekt zu Papier bringen, was vor allem hinsichtlich der dort herrschenden Verkehrssituation (auch Wege für Rettungsfahrzeuge) gilt. Ob dieses Vorhaben des Sulzer Bauträgers möglich sein wird, liegt dann in den Händen des Horber Baurechtsamts. "Letztlich wird die untere Baurechtsbehörde darüber entscheiden", hatte Ortsvorsteherin Haigis vor der Diskussion noch klar gestellt. Wie gewichtig die Einsprüche und der Antrag der Dettinger auf Veränderungssperre sein wird, bleibt abzuwarten.