MGG-Schüler bekommen ihre Abschlusszeugnisse. 22-mal steht Eins vor dem Komma.
Horb/Empfingen - Das Horber Martin-Gerbert-Gymnasium lud zur Abiturfeier in die Täleseehalle in Empfingen ein. 84 Abiturienten feierten das Bestehen ihrer Abschlussprüfung.
"Mit dem Abitur habt Ihr die Reifeprüfung abgelegt, deren Ziel ein solider Stand an Allgemeinbildung ist", betonte Schulleiter Georg Neumann bei der Übergabe der Abiturzeugnisse. Die Schulabgänger erzielten mit einem Notendurchschnitt von 2,3 eine gute Leistung, welche sicherlich spürbar über dem Landesschnitt liege, konstatierte Neumann. Insgesamt 22-mal stand eine Eins vor dem Komma, während einmal sogar die Traumnote 1,1 erreicht wurde. "Trotz Wikipedia und angesichts der sogenannten Fake News ist in unserer sich rasant verändernden Zeit gerade ein breites und vernetztes Basiswissen von besonderer Bedeutung", verdeutlichte Neumann.
Zwölf Jahre um jeden Punkt gekämpft
"Abi 20:18 tur – zwölf Jahre um jeden Punkt gekämpft", schrieben sich die Abiturienten auf die Fahnen. Dieses Motto erinnere an einen möglichen Spielstand eines American Football-Spiels, stellte der Schulleiter fest. Sport sei schon immer ein Teil der Gesellschaft gewesen, während Teamsport eine Errungenschaft der neueren Zeit zu sein scheine. "Auch in Euren zukünftigen Berufen wird Teamarbeit ein wichtiger Faktor sein", prognostizierte Neumann und verdeutlichte: "Hier zählt neben der eigenen Anstrengung vor allem das Miteinander."
Elternvertreterin Verena Häupl machte deutlich: "Wir wissen, dass mit dem Ende der Schulzeit ein ganz neuer Lebensabschnitt für Euch beginnt." Das gelte auch für die Eltern der Schulabgänger. "Wir als Eure Eltern müssen lernen, Euch loszulassen, und schauen deshalb mit gewissem Wehmut auf Eure Schulzeit zurück", sagte Häupl. Sie appellierte an die Abiturienten, sich auf das Wichtige im Leben zu besinnen: "Entwickelt klare Vorstellungen, was Ihr möchtet und wie Eure eigene Zukunft aussehen soll."
In der Abiturientenrede zogen Sara Rigotti und Niclas Gunkel ihr Resümee: "Die letzten acht Jahre haben uns viel mehr gebracht als das Abi-Zeignis, welches wir heute in den Händen halten." Vor allem diskutierte Themen wie die Werte von Individualität, Kommunikationsbereitschaft oder das Leben selbst würden ganz besonders im Gedächtnis bleiben. Sehr wichtig sei auch die Teamarbeit gewesen. In vielen Gruppen- und Projektarbeiten lernten die Schüler im Teamwork zu arbeiten. "So halfen wir uns gegenseitig nicht nur beim Lernen, sondern wurden in großen Teilen auch außerhalb des Unterrichts eine Gemeinschaft und haben Freunde fürs Leben gefunden", stellte Gunkel fest. Auch der Spaß kam dabei offenbar nicht zu kurz. Rigotti: "Sowohl in so manchen Unterrichtsstunden als auch auf unzähligen Ausfahrten und Exkursionen erlebten wir viel, sahen viel Neues und tragen nun Erlebnisse mit uns, die wir nicht vergessen werden."
Oberstufenberater Frank Möllenbeck warnte vor der Bedeutungslosigkeit im Leben und machte dies anhand einiger Zitate aus dem umstrittenen Roman "Nichts" von Janne Teller deutlich. Dieses Werk werfe Szenarien auf, die in ihrer Brutalität und Rigorosität die Wert- und Moralvorstellungen der Gesellschaft betreffen würden. "In einer Zeit, in der sogar ein schneller Twittertweet wichtiger zu sein scheint als profunde politische Weisheit, ist es wichtig, sich mit diesen Wert- und Moralvorstellungen zu beschäftigen", mahnte Möllenbeck.
Die Abifeier wurde musikalisch umrahmt von den Solisten Paula Riese (Keyboard), Moritz Fuchs (Gitarre) und Julia Thomanek (Saxophon).
Info: Preise
Zahlreiche Preise und Medaillen wurden bei der Abiturfeier des Horber Martin-Gerbert-Gymnasiums in der Täleseehalle in Empfingen verliehen.
Horbs Bürgermeister Ralph Zimmermann überreichte den Sozialpreis der Stadt Horb an Sara Rigotti für ihr Engagement im Bereich des sozialen Miteinanders.
Buchpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft geht an Sascha Trinkle
Eva Wochner wurde vom stellvertretenden Marktdirektor der Kreissparkasse Freudenstadt, Tobias Steinke, der Sparkassenförderpreis für moderne Fremdsprachen (Englisch/Französisch) verliehen.
Den Scheffel-Schulpreis für beste Leistungen im Fach Deutsch erhielt Sara Rigotti, während Moritz Fuchs den Abiturpreis der Deutschen Mathematischen Vereinigung überreicht wurde.
Mit dem Buchpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für hervorragende Leistungen im Fach Physik wurde Sascha Trinkle ausgezeichnet.
Silas Leber erhielt die Alfred-Maul-Medaille für außergewöhnliche Leistungen im Schulsport, während Alexander Neuss den Ferry-Porsche-Preis für ausgezeichnete Leistungen in den Fächern Mathematik und Physik erhielt.
Für sehr gute Leistungen im Fach Geschichte wurde Jeremy Teutsch die Franz-Schnabel-Medaille verliehen.
Der Südwestmetall-Schulpreis für das Wahlkernfach Wirtschaft ging an Kira Kappe, während Rilana Stäbler der Paul Schempp-Preis der evangelischen Landeskirche überreicht wurde.
Moritz Fuchs, Noah Geiger, Florian Geißler und Alexander Neuß wurden mit einer einjährigen, kostenlosen Mitgliedschaft in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft belohnt.
Schüler mit herausragendem Abitur und besonderen Interessen im Bereich der Naturwissenschaften oder Medizin erhielten das E-Fellows-Online-Stipendium, worüber sich Maximilian Albrecht, Laura Kossytorz, Sara Rigotti, Rilana Stäbler, Sandra Stupar und Julia Thomanek freuen durften.
Weitere Schulpreise erhielten Laura Kossytorz (Chemie), Paula Riese (Musik), Sandra Stupar (Spanisch, Biologie) und Julia Thomanek (Biologie).
Belobigungen für soziales Engagement zum Wohl der Schulgemeinschaft erhielten Niclas Gunkel und Rilana Stäbler.
Der Schulpreis für die beste Gesamtleistung wurde an Sandra Stupar überreicht, welche einen Notendurchschnitt von 1,1 erreichte.