Hans-Peter Merkel (Mitte) wurde von Hans Dreher für 20 Jahre vorbildliche Unterstützung der Vereinsarbeit geehrt. Links Anton Ade. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Musikverein Fortuna Talheim bekommt viel Lob für seine musikalische Qualität

Horb-Talheim. Wenn der Dirigent seine Blaskapelle in den höchsten Tönen lobt, nur an der Probendisziplin ein klein wenig was auszusetzen hat und der Verein mit "18 Nasen" einen tollen Sound abliefert, wie von mehreren Seiten betont, dann kann auch bei der Hauptversammlung nicht mehr viel schiefgehen.

So war es dann auch am Samstagabend im Steinachtal, als der Musikverein Fortuna Talheim zum jährlichen Treffen, das wieder im Schützenhaus abgehalten wurde, einlud.

Trotz plötzlichem Wintereinbruch versammelten sich am Stammtisch die Ehrenmitglieder, die Musiker waren in Uniform und mit ihren Instrumenten vor Ort, und Vorstand Anton Ade durfte neben weiteren Mitgliedern auch Ortsvorsteher Thomas Staubitzer und Hans Dreher, den Vorsitzenden des Blasmusikkreisverbands Freudenstadt, begrüßen, der die Verbandsehrung durchführte.

Nach musikalischem Intro – "Wir begrüßen mit Musik" – und der Totenehrung legten die Talheimer dann ihr gewohntes Sitzungstempo vor. Schriftführer Christian Dannenberg berichtete kurz und knapp von den Höhepunkten des zurückliegenden Vereinsjahres. Von der Beteiligung am Fasnetsumzug in kleiner Besetzung, dem musikalischen Beitrag beim Horber Frühling, der Teilnahme am Feuerwehrfest der Talheimer Wehr, der Bewirtung beim Landesmusikfestival oder dem dreitägigen Ausflug, über einige Ständle bis zum eigenen Weinfest konnte die "Fortuna" auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Besonders stolz war man auch auf das Lob des Musikverein Ergenzingen, das Dirigent Jörg Dold überbrachte. Dort spielte man am 20. August bei deren Straßenfest, und drei Wochen zuvor war die Fortuna im Nachbarort Haiterbach aktiv. Auch beim Eutinger Kultbierfest Mitte Juni spielten die Talheim auf.

Musikalischer Höhepunkt des Jahres war das Adventskonzert, dass in der Untertalheimer Kirche St. Michael- und Laurentius gespielt wurde. Mit einem sehr anspruchsvollen Programm begeisterten die Musiker der "Fortuna" an diesem Abend ihr Publikum. Mit dem "Silvesterspielen" verabschiedete man sich vom alten Jahr. Aktuell besteht die Kapelle aus 18 Musikerinnen und Musiker. 2017 ließen sie ihre Instrumente bei 13 Auftritten erklingen. Dafür hatten sie vorher 48 Proben abgehalten. Über den Probenbesuch selbst konnte Dirigent Dold nicht wirklich meckern, doch dass man erst rund 20 Minuten nach dem offiziellen Probenbeginn richtig anfangen kann, das ärgert ihn dann doch. "Trotzdem bin ich froh hier zu sein – es hört sich gut an, und die Zusammenarbeit fühlt sich gut an", so Dold.

Natürlich wurde nicht nur geprobt und gespielt, sondern die Kameradschaft untereinander wurde bei einigen internen Festen gefestigt. Ade bestätigte seinem Verein einen tollen Zusammenhalt. "Bei uns kann und macht jeder alles – man könnte die Ämter einfach tauschen und es würde alles weiterhin wie am berühmten Schnürle funktionieren. Nur ausfallen darf keiner." Und da war er auch schon beim neuralgischen Punkt der Vereins, der Mitglieder- und Nachwuchsgewinnung, angelangt. "Es gibt in ganz Talheim wahrscheinlich Niemanden, den ich nicht schon deswegen angesprochen habe." Leider erfolglos, wie Ade zugeben musste. "Die Fördermitglieder werden weniger, dafür die Ehrenmitglieder mehr" beschrieb er die die aktuelle Alterspyramide, die auch vor der Kapelle nicht Halt macht. Aber solange so wenig "Nasen" so einen tollen Job machen und zudem einen solch guten Sound produzieren, muss man sich um die "Fortuna" noch keine Sorgen machen. Da kann man auch das kleine Minus in der Kasse verkraften, obwohl Ade betonte, dass dies nicht zur Gewohnheit werden dürfe, zumal er auch für das kommende Geschäftsjahr ein Minus in kleiner, vierstelliger Zahl erwartet, da man die laufenden Fixkosten abdecken müsste. Schriftführer Dannenberg und Vize Jürgen Lutz wurden bei den Wahlen für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Auf was man weiterhin setzt, dass ist neben der Kameradschaft die musikalische Qualität. Anton Ade stellte klar fest dass man, wenn die "Fortuna" nicht spielfähig sei, auch schon mal Termin abgesagt werde.

Ortsvorsteher Thomas Staubitzer übernahm die Formalie der Entlastung und betonte, "dass der Trainer Dold stolz auf seine Mannschaft sein dürfte." Auch hob Staubitzer den wertvollen Beitrag, den die "Fortuna" im Hinblick auf die Städtepartnerschaft zu Salin-les-Bains leistet, hervor.

Zum Schluss der Versammlung wurde noch ein verdienter Musiker geehrt.

Hans-Peter Merkel wurde von Hans Dreher für 20 Jahre vorbildliche Unterstützung der Vereinsarbeit mit der Fördermedaille in Gold geehrt.