Der Fotoband "Ein halbes Leben in Bildern – Das Mini Rock Festival 2005 bis 2018" wird am 3. Mai im Kloster vorgestellt. Foto: Wörz

Bildband der Fotografinnen Martina Wörz und Vanessa Schiwietz wird am 3. Mai im Kloster vorgestellt.

Horb - Durch die Fotografien von Martina Wörz und Vanessa Schiwietz präsentiert das Team des Mini-Rock-Festivals Anekdoten aus 14 Jahren Festival in Horb als Fotoband. Zudem werden ganz neue Aufnahmen am 3. Mai im Kloster vorgestellt.

"Eine Geschichte über Angst und Freude, über traumhafte Erfolge und herbe Niederlagen. Und eine Geschichte über Freundschaft. Was liegt näher, als diese Geschichte in Bildern zu erzählen?" – die Worte stammen von Holger Zimmermann in seinem Vorwort für den Fotoband "Ein halbes Leben in Bildern – Das Mini Rock Festival 2005 bis 2018" der Mini-Rocker, der am Freitag, 3. Mai, im Horber Kloster zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wird.

14 Jahre lang war das Mini-Rock-Festival die wichtigste jugendkulturelle Veranstaltung der Region. Für drei Tage im Jahr strömten mehr als 6000 Musikliebhaber nach Horb. Ihr Ziel war klar: Leben feiern, Kunst feiern, mit Freunden feiern. Hinter den Kulissen investierten etwa 30 junge Horber teils ihr halbes Leben in die Veranstaltung.

Sie organisierten nicht nur ein mehrtägiges Live-Event: "Wir haben den Titel ›ein halbes Leben in Bildern‹ gewählt, weil dieses Festival so wahnsinnig viel Raum eingenommen hat. Keiner unserer Lebensläufe blieb von dem Projekt MRF unberührt, nur wenige Dinge hatten einen derart gravierenden Einfluss auf unsere Biografien", erklären die Mini-Rocker in einer Mitteilung.

Das MRF war dabei von Beginn an ein pulsierendes Zentrum für Kreativität. Seine Geschichte wurde in tausenden Bildern festgehalten. Seit 2012 auch in den Bildern von Martina Wörz und Vanessa Schiwietz.

Die beiden waren nicht nur Fotografinnen, sie waren Teil der MRF-Familie. Verschwitzte Musiker, wild feiernde Fans, lachende Gesichter hinter den Kulissen – in sechs Jahren sind so Aufnahmen entstanden, die einen Teil der MRF-Seele in sich tragen.

Wörz arbeitet seit mehr als zehn Jahren hauptberuflich als Fotografin, mittlerweile ist die Stuttgarterin eine der renommiertesten Konzertfotografinnen Deutschlands. Sie kennt die Energie im Graben vor der Bühne wie nur wenige andere. Diesen abgeschlossenen Raum, in dem Fotografen mit Bier bespritzt werden, wo die Hitze der Pyrotechnik fast beide Augenbrauen wegbrennt und man es gerade noch schafft, den Auslöser zu drücken, wenn der Frontsänger sich mit nacktem Oberkörper per Hechtsprung in einem Meer aus Armen versenkt.

Es gibt keinen Ort, an dem die Musik intensiver ist. Hier, wo diese rohe, pulsierende Kraft tobt, die Linie an der sich Künstler und Publikum direkt in die Augen sehen. Hier geht Wörz ihrer Arbeit nach, indem sie diese Energie in Bildern einfängt.

Ihr erstes Konzert fotografierte sie für ein Schulmagazin im Alter von 16 Jahren. Sie studierte Fotografie und Medien an der Fachhochschule Bielefeld und arbeitet seit 2007 als freiberufliche Fotografin mit Schwerpunkten auf Musik, Menschen und Porträts.

Vanessa Schiwietz begleitet das Projekt Mini-Rock-Festival bereits seit 2011. Zunächst schleppte sie noch Zäune und Steine als ehrenamtliche Helferin, griff aber schon im darauffolgenden Jahr zur Kamera. Heute studiert sie Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover. Schiwietz unterstützte das Team als Backstage- und Publikumsfotografin. Ihre Nähe zu den Organisatoren spiegelt sich auch in ihren Aufnahmen wieder, die von Stressmomenten bis zur Euphorie das gesamte Spektrum menschlicher Emotionen abbilden.

"Wir haben uns bewusst dazu entschieden, drei Perspektiven durch die Aufnahmen von Martina und Vanessa gegenüberzustellen: das Leben auf, hinter und vor der Bühne des Mini-Rock-Festivals. Keine Ebene würde ohne die andere existieren, zusammen ergeben sie eine Welt, in der an drei Tagen im Jahr – für Organisatoren wie Publikum – abseits des chaotischen Alltags alles noch irgendwie Sinn zu ergeben scheint", schreiben die Mini-Rocker in ihrer Mitteilung. Das Buch umfasst etwa 100 Aufnahmen der beiden Fotografinnen. Die Bilder sind hinterlegt mit Texten von Pressesprecher Benjamin Breitmaier und Interviews mit Menschen, die das Projekt über die Jahre begleiteten.

Nachdem die Organisatoren des Mini-Rock-Festivals am 15. März ihre vielbeachtete Ausstellung "MRF.in Bildern von Martina Wörz" eröffneten, wird die Stuttgarter Fotografin außerdem gemeinsam mit den Mini-Rockern am selben Abend im Kloster 25 neue Aufnahmen aus der Geschichte von Horbs bekanntester Musik-Großveranstaltung präsentieren.

Die Präsentation beginnt am Freitag, 3. Mai, um 19.30 Uhr im Horber Kloster.