Bei der Vernissage der Fotos von Martina Wörz trift sich die Mini-Rock Familie im Kloster Foto: Jürgen Lück

Mehr als 100 Anhänger bei Vernissage zu Fotoausstellung. 14 Flaschen Sekt zum 14. Geburtstag.

Horb - Die Vernissage für die Foto-Ausstellung des Mini-Rock-Festivals – ein Treffen der Familie. Und die Standortbestimmung, wie viel von Sex, Drugs und Rock’n’Roll nach 14 Jahren des Festivals auf dem Festplatz übrig geblieben ist.

Mehr als 100 Mitglieder der Mini-Rock-Familie sind in das Kloster am Freitagabend gekommen, um die Bilder von Martina Wörz zu sehen. Doch das Mini-Rock ist vorerst auf Eis gelegt. Kein Wunder, dass zur Fotoausstellung mit den besten Momenten der Festival-Geschichte so viele gekommen sind, um das Festival noch einmal hochleben zu lassen und in Erinnerungen zu schwelgen.

Los geht es mit Bennie Breitmaier am Mikro: "Welcome Ladies and Gentlemen to Home Town Horb City. Smoke Weed every Day." Letzteres heißt: Raucht täglich Hasch.

Viele Gänsehautmomente aus 14 Jahren Festival-Geschichte

Helmut Loschko vom Kloster: "Wir haben vor 36 Jahren angefangen, dasselbe zu machen wie ihr. Wenn wir damals englisch gesprochen hätten, hießen wir heute ›Project Future‹. Wir werden in vier Jahren das Kloster verlassen. Eine Idee: Ihr könntet doch ein Mini-Rock-Café im Kloster machen. Wir spendieren Euch jedenfalls 14 Flaschen Sekt zum 14. Geburtstag." Breitmaier: "Ich hoffe, ihr schafft es, die Flaschen bis zum letzten Schluck zu leeren." Ist gut eine Stunde später erledigt.

Dann geht es weiter mit der Musik: Breitmaier und Patrick Djuga an der Akustik-Gitarre legen los. Djugas Mutter Renate: "Bennie und Patrick haben bei uns geübt. Ich höre ihn so gerne Akustik-Gitarre spielen – sonst macht er ja seinen Türbo-Rock – das ist nicht so meins. Ich hoffe, er spielt später noch mal."

Klar, dass kann Patrick Djuga seiner Mutter ja nicht abschlagen. Doch die hat wohl auch Glück gehabt: Nach der Eröffnung der Foto-Ausstellung startet Jürgen Sesterheim die Jam-Session. Breitmaier, Djuga und Christian Ott würden dagegen lieber mit echtem Rock loslegen.

Oben in der Galerie gibt es dafür jede Menge Rock’n’Roll zu sehen. Security "Rabbit" à la Sven Berger schaut sich das Foto an, wo die Iggys im Publikum stehen. Alle sitzen, nur er, die Band und seine Kollegen stehen. Berger: "Der Sänger hat uns gefragt, ob wir auch stehen bleiben. Klar, haben wir ja gesagt." Gänsehaut-Moment vom Mini-Rock-Festival – mal ganz ruhig.

Rock’n’Roll-Faktor: musikalisch eher gesetzt. Dafür machen die Bilder optisch richtig Druck.

Bennie Breitmaier interviewt dann die Fotografin Martina Wörz. Erzählt dann eine Geschichte des "Visdom"-Sängers Dennis, die er in einem Brief an die Mini-Rocker geschrieben hat: "Ich habe damals im vollen Zelt gesungen und mich nicht blamiert. Dabei habe ich meine Nayra kennengelernt. Dazu war das mein erster Schritt in die Veranstaltungsbranche. Das waren drei Tage, die mein Leben von Grund auf geändert haben." Dann zeigt Breitmaier in die Stuhlreihe auf der Empore: "Und jetzt haben die beiden ein Baby – Olivia. Das ist unser erstes offizielles Backstage-Baby!"

Auf dem Boden sitzt der kleine Lionel (3). Mit knallblauem Gehörschutz. Geht bei der Musik mit, wird beim Interview später laut. Auch ein Mini-Rock-Baby, wie Mutter Claudia erzählt: "Ich war bei der internen Security, mein Mann bei der externen draußen. So haben wir uns kennengelernt."

Wird es also Zeit für ein neues Mini-Rock-Festival mit noch mehr Sex, Drugs and Rock’n’Roll? Draußen beim Rauchen heißt es: "Die Connections zu den Booking-Agenturen sind da. Wenn wir wollen, können wir das Ding schnell wieder auf die Beine stellen." Wenn man bei Google nach dem Mini-Rock sucht, erscheint der Eintrag: "MRF – to be continued…" Auf deutsch: "Fortsetzung folgt."

Breitmaier: "Wir sind in einer spannenden Phase. Stillhalten gibt es nicht für uns. Die Ideenschublade ist randvoll." Heißt: Egal, was die Mini-Rocker jetzt auf die Beine stellen – jetzt gilt erst mal eins: Rein in die Ausstellung im Kloster. Die wunderbaren Momente noch einmal nacherleben. Übrigens: Wer ein Bild kaufen will – alle, auf denen "Unverkäuflich" steht, sind für die Auktion am 28. Juni zur Finissage reserviert. Und Markus Richter alias Schoko: "Ich mach den Auktionator. Ich werde mir einen Zylinder und einen passenden Anzug besorgen. Das wird der Knaller."