Feuerwehr: Die wichtigsten Zahlen der Horber Abteilung / Spielmannszug muss nach 62 Jahren den Spielbetrieb (vorerst) einstellen

Horb. "Es ist ein bisschen ein komisches Gefühl", musste der scheidende Abteilungskommandant der freiwilligen Feuerwehr (FFW) Abteilung Horb-Stadt am vergangenen Freitag feststellen."Allerdings gehe ich ja nicht von Bord, ich gehe nur von der Brücke", teilte Wilhelm Knödler seinen Kameraden bei der Hauptversammlung im Feuerwehrzentrum mit.

Schließlich bleibe er nach wie vor als Gerätewart tätig, sofern ihn die Stadt nicht feuern wolle, betonte Knödler leicht amüsiert.

Auch Kreisbrandmeister Frank Jahraus, Stadtbrandmeister Markus Megerle, Oberbürgermeister Peter Rosenberger sowie die Mitglieder des Gemeinderats Michael Keßler (CDU), Alfred Seifriz (FD/FW), Thomas Mattes (SPD) und Martin Raible (ULH) wohnten der Versammlung bei. Knödler ging nach seiner Begrüßung auf den Mitgliederstand der Kameraden ein: Derzeit verrichten 66 Männer und fünf Frauen ihren Dienst bei den Aktiven der FFW.

Neun Kameraden aus umliegenden Abteilungen machen einen Doppeldienst

Neun weitere Kameraden aus den umliegenden Abteilungen unterstützen die Horber Wehr im Doppeldienst, wodurch letztlich insgesamt 80 Feuerwehrmänner ihren Dienst in Horb verrichten. 17 Kameraden umfasst die Alterswehr, während die Jugendgruppe 14 Personen aufweist.

Aus lediglich neun Kameraden setzte sich der Spielmannszug zusammen, der aufgrund des Personalmangels seinen Spielbetrieb einstellen musste.

Insgesamt bestehe die Abteilung nun aus 102 Angehörigen mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren. Knödler verschaffte der Versammlung einen groben Überblick über die geleisteten Ausbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen des laufenden Jahres.

Im Übungsbetrieb kam die Abteilung auf 75 Termine. Darunter befanden sich unter anderem 20 Gruppenübungen, neun ABC-Zug-Übungen, acht Zugübungen sowie sieben Übungen der Führungsgruppe. Hinzu kamen Atemschutzgeräteträger-Fortbildungen, Staplerunterweisungen sowie die Ausbildung im Brandcontainer.

17 verschiedene Lehrgänge wurden zudem absolviert, wodurch die FFW mit Tobias Kronenbitter und Christian Schenk zwei neue Gruppenführer gewinnen konnte. Insgesamt 136 Einsätze (Stand 5. Dezember) leistete die FFW im laufenden Jahr. Darunter fielen 33 Brandeinsätze, 52 Technische Hilfeleistungen, 37 Fehl- und Täuschungsalarme und vier sonstige Einsätze.

Was Knödler hierbei hervorhob war die Tatsache, dass alle Übungen und Einsätze im laufenden Jahr unfallfrei absolviert werden konnten. "Das ist nicht selbstverständlich. Oft genug bieten die Einsatzstellen genügend Potenzial für Unfälle und Verletzungen", verdeutlichte Knödler.

"Nach 62 Jahren mussten wir den Spielbetrieb einstellen", vermeldete der Stabführer des Spielmannszugs Hubert Rasch. Dennoch kommen die Kameraden weiterhin zu gemeinsamen Proben zusammen und hoffen auf Zuwachs.

Jugendwart Thomas Danninger ging auf die Aktivitäten der Jugendgruppe ein. Die Jugendfeuerwehr (JF) nahm unter anderem an der Sternwanderung in Dießen sowie einem gemeinsamen Fußballturnier in Altheim teil. Eines der Höhepunkte war die diesjährige Hauptübung, die zusammen mit den Jugendgruppen aus Rexingen und Dettingen absolviert wurde. Auch der Aktionstag im vergangenen September "Leben wie bei der Berufsfeuerwehr" fand großen Anklang bei den Jugendlichen.

Die Mannen der Alterswehr hatten in diesem Jahr den Tod von Günther Keck (Leitung Alterswehr) und Jürgen Straub zu beklagen. "Wir vermissen beide sehr", betonte Manfred Kimmich.

Hubert Rasch ging in Vertretung für Kevin Cos auf die vergangenen Termine der Brandschutzaufklärungsgruppe ein.

Umzug ins Feuerwehrzentrum verhindert den Betrieb der Fasnetbar

Durch den Umzug in das neue Feuerwehrzentrum musste die FFW den Betrieb der Fasnetsbar am Rosenmontag nach über 25 Jahren einstellen. "Das hat eine gewisse Leere verursacht", stellte Schriftführer Jan Grünwald fest.

Kassierer Michael Thumm erwähnte in diesem Zusammenhang, dass dadurch ein großer Teil der Einnahmen weggebrochen sei. "Daher sollten wir unsere Ausgaben künftig reduzieren", regte Thumm an, der die Kasse mit einem leichten Minus abschließen musste.

"Dieses Jahr hat gezeigt, wie wichtig die Aufgaben der FFW sind", stellte OB Rosenberger hinsichtlich der absolvierten Einsätze fest. Daher unterstütze der Gemeinderat auch das Beschaffungsprogramm, welches kürzlich vom Gremium verabschiedet wurde.

Stadtbrandmeister Megerle stellte fest, dass die FFW-Horb zum ersten Mal seit dem Jahr 2002 wieder die 500er-Marke bei den Aktiven geknackt habe. "Die Attraktivität der FFW steigt."