Prominenz aus Politik und viele Musikschaffende aus dem Landkreis waren zum Festakt des Kreismusikverbandes nach Horb in die Hohenberghalle gekommen. Foto: Baiker

Im Schwabenalter, aber jung geblieben: Vorsitzender Dreher blickt nicht ganz sorgenfrei in die Zukunft.

Horb - 40 Jahre Blasmusikkreisverband Freudenstadt – Grund zum Feiern. Dies wurde mit einem Konzert des LBO gewürdigt. Davor fand ein Festakt in der Hohenberghalle statt, an dem viel Prominenz aus Politik und viele Musikschaffende teilnahmen. Hans Dreher, Vorsitzender des Blasmusikkreisverbands Freudenstadt, begrüßte und moderierte den Festakt. "Der Blasmusikkreisverband Freudenstadt und seine 39 Mitgliedsvereine nehmen das 40-jährige Bestehen des Verbandes zum Anlass, gemeinsam mit ihnen allen zu feiern."

Die vergangenen Jahre, so Dreher, "waren insgesamt betrachtet eine schöne und interessante Zeit mit vielfältigen Herausforderungen an das Ehrenamt und an die aktiven Musikerinnen und Musiker." Politische Vorgaben, Fragen zum richtigen und konsequenten Weg in der Ausbildung des Nachwuchses hätten den Verband jedoch gefordert. "Die Zukunftschancen unserer Vereine vor dem Hintergrund des demografischen Wandels haben uns mehr als einmal beschäftigt und fordern von uns allen die Bereitschaft zu mehr Engagement und ein Zusammenrücken im gemeinsamen Streben nach nachhaltigen Lösungen." Dies werde in manchen Vereinen nicht ohne "schmerzhafte interne Veränderungen" umzusetzen sein.

Horbs Bürgermeister Jan Zeitler sagte: "Allein aus der Gesamtstadt Horb sind 15 Musikkapellen beim BMKV vertreten. Rund 2000 Musikerinnen und Musiker im Kreis Freudenstadt sind an ihren Instrumenten Woche für Woche aktiv und erfüllen unsere Städte und Gemeinden bei zahlreichen Gelegenheiten erst so richtig mit Leben."

Landrat Klaus Michael Rückert: "Eine kommunale Gemeinschaft ohne die dazugehörigen Blasmusikkapellen ist in Baden-Württemberg kaum vorstellbar – ebenso wenig ein Landkreis ohne Blasmusikkreisverband. Die Gründung des Blasmusikkreisverbandes erfolgte 1974 in Altheim, dies mit der Idee, dass sich die Verbandsgrenzen an den kommunalen Grenzen orientieren sollten. Die gebündelte Förderung der Jugend, wie sie durch den Kreisverband geschieht, sichert auch den Mitgliedsvereinen einen ausgebildeten Nachwuchs und dieser einen wichtigen Teil unseres kulturellen Lebens."

Auch als Ebene des gegenseitigen Austausches sei der Kreisverband wichtig, so Rückert weiter, denn er helfe, eine ausgewogene Mischung zwischen traditionellen und neuen Stücken zu finden. Die Blasmusik zeige sich heute noch moderner und vielfältiger als vor 40 Jahren. Rückert zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler: "Musik tut Menschen gut. Und Musik braucht Musikanten und nicht bloß Tonträger."

MdB Saskia Esken sagte: "›Gescheit‹ muss der Blasmusikverband Freudenstadt nicht mehr werden, wie man das normalerweise zum Erreichen des Schwabenalters erwartet. Denn die Verantwortlichen des Verband und seine Mitgliedsvereine handeln seit vielen Jahren sehr gescheit, sprich mit großem ehrenamtlichen Engagement, sehr verantwortungsvoll und in die Zukunft orientiert."

MdL Norbert Beck sagte: Man kann nichts Besseres für einen Landkreis wünschen als ein aktives Vereinsleben. Der Blasmusikkreisverband Freudestadt ist ein bedeutender Teil dieses Vereinsleben. Für Alt und Jung sind Vereine mehr als nur Zeitvertreib. Sie sind Teil des Lebens für ihre Mitglieder und deren Umfeld. Besonders im Bereich der Jugendarbeit leisten Vereine und dies gerade der Blasmusikkreisverband Dienste, die der Landkreis und die Gemeinden nicht bewältigen, geschweige denn bezahlen können."

Josef Habelt, Vizepräsident des Blasmusikverbands Baden-Württemberg, bezeichnete die Förderung und Fortbildung der Jugend im Kreisverband Freudenstadt als ein herausragendes Thema. Die mit dem demografischen Wandel verbundenen Erkenntnisse wurden hier frühzeitig erkannt. Dies zeige auch das 1989 gegründete ausgezeichnete musizierende Kreisjugendblasorchester.