So bunt und international zeigt sich das Neckarblühen 2012. Foto: Antje Bösl

Zu weit auseinandergezogen? Neckarblühen-Projektleiterin: "Gartenschau-Geist zu spüren".

Horb - Es war wie das Neckarblühen 2011 – nur weniger Besucher. Das ist die Bilanz vom ersten großen Stadtfest nach der Gartenschau.

Martin Scherer, Leiter des Stadtmarketings: »Ich schätze, dass wir gut 15 000 Besucher hatten. Richtig zu füllen begann es sich ab Samstag Mittag, abends waren alle drei Bereiche richtig gut besucht. Auch am Sonntag waren viele Besucher da. Freitag Abend war der Festplatz durch die Bands für das jüngere Publikum sehr gut besucht.« Auch Annette Stoll, Projektleiterin des Neckarblühens 2011, stimmt in die Lobeshymnen mit ein: »Der Geist der Gartenschau ist auch jetzt zu spüren. Man merkt, dass die Horber jetzt daraus ihr eigenes Fest entwickeln.«

Auch die Händler auf den Flößerwasen zeigten sich zufrieden. Zum Beispiel Maurice Bricka, der Elsässer Flammkuchen, Crepes und Softeis verkaufte: »Super Stimmung, super Organisation, ich habe gute Geschäfte gemacht.«

Der absolute Renner waren die Wasserlaufbälle, die dank eines Berichts des Schwarzwälder Boten auf dem großen Stadtfest waren. Markus Rössler: »Schon am Samstag hatten wir so viele Kinder, wie wir für das gesamte Wochenende kalkuliert hatten.«

Im alten Freibad hatte die Horber Kulturbrücke das Fest der Kulturen organisiert. Gisela Höpfer: »Ich schätze, dass wir 2000 Besucher bei uns hatten. Noch wichtiger: Wir haben einen Platz der Begegnung geschaffen: Alle Nationen und Kulturen, die bei uns leben, haben miteinander gesprochen, gelacht und gefeiert.«

Bei den Händlern von Horb, die im Rahmen des großen Stadtfestes einen verkaufsoffenen Sonntag geboten haben, war der Besucherandrang nicht so stark. Monika Schönfeld von Mode & Style: »Wir hatten gute Kundenströme. Als das Stadtfest noch in der Innenstadt war, war bei uns allerdings viel mehr los. Schade, dass der verkaufsoffene Sonntag von der Stadt nicht sehr offensiv beworden wurde.«

Vor der Bühne auf dem Festplatz waren die Bänke ungefähr so gut gefüllt wie auf dem Flößerwasen. Die Marktstände am Neckar hingegen hatten recht wenig zu tun. Andrea Schuler-Schakurski: »Die Stadt hat sich mächtig ins Zeug gelegt. Etwas merkwürdig allerdings, dass es an der Abbiegung von der Bundesstraße zum Festplatz keine Ausschilderung auf das Event gab. Insgesamt kann man sagen: Eine super-gute Veranstaltung, aber auf dem Markt am Festplatz waren einfach zu wenig Leute mit zu wenig Kaufkraft.«

Und dann spricht sie aus, was viele Beobachter auch so empfunden haben: Durch die weiten Entfernungen zwischen den einzelnen Stationen hatte man subjektiv den Eindruck, dass wenig los war. Schuler-Schakurski: »Vielleicht sollte man die ganze Veranstaltung räumlich komprimieren.«