21,0 Grad zeigt die Tafel als Wassertemperatur im Balinger Freibad an. Schwimmer müssen sich dort dauerhaft auf kühlere Wassertemperaturen einstellen. Foto: Maier

Die Preise für Energie sind zuletzt stark gestiegen, zudem droht ein Engpass bei den Lieferungen – etwa beim Gas. Die Balinger Stadtverwaltung reagiert darauf.

Balingen - Wegen der stark angestiegenen Preise für Energie sowie drohender Lieferengpässe – etwa beim Gas – will die Balinger Stadtverwaltung gemeinsam mit den Stadtwerken mehrere Maßnahmen umsetzen, um den Energieverbrauch schnellstmöglich zu senken.

Der Balinger Gemeinderat hat den vom Rathaus vorgeschlagenen Schritten am Dienstagabend zugestimmt. Diese seien auch deswegen sinnvoll, weil man dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz leiste. Nach der Prognose des Rathauses können die mit diesen Maßnahmen verbundenen Einsparungen die durch die höheren Energiepreise verursachten Mehrkosten abfedern, aber nicht ausgleichen. Sprich: Obwohl Balingen deutlich sparen wird, muss die Stadt mehr als bisher für Energie bezahlen.

Wasser im Freibad bleibt kühler

Vorgesehen ist demnach, die Gasheizung im Balinger Freibad nur dann anzufeuern, wenn die Wassertemperatur auf weniger als 20,5 Grad sinkt. Ansonsten soll das Becken allein über die thermische Solaranlage sowie die Sonneneinstrahlung beheizt werden. Üblich war bisher, dass das Wasser – auch mit der Gasheizung – auf 23 Grad erwärmt wird. Schwimmer müssen sich also dauerhaft auf kältere Temperaturen einstellen.

Temperatur auch im Eyachbad niedriger

Dasselbe gilt, wenn das Eyachbad im September wieder öffnet: Dort soll zum einen das Wasser im Außenbecken künftig nur noch auf 30 Grad erwärmt werden (bisher üblich: 33 Grad). Zum anderen soll die Temperatur im Innern des Hallenbads künftig um zwei Grad von den bisher übliche 31,5 auf dann 29,5 Grad abgesenkt werden. Das Rathaus hatte hier eine Reduzierung um nur ein Grad vorgesehen, die Mehrheit des Gemeinderats aber plädierte auf Antrag von Irmgard Priester (FDP) für die Absenkung um zwei Grad. 29,5 Grad seien immer noch warm genug, so Priester; vor allem Kindern seien die derzeitigen 31,5 Grad viel zu warm. Sevgi Turan-Roseteck (Grüne) hatte dagegen argumentiert, dass ältere Menschen sich über die Wärme im Eyachbad freuten. Weiterhin erhalten bleiben soll der Warmbadetag im Eyachbad – immer samstags soll das Wasser im großen Becken statt der ansonsten üblichen 28 auf 30 Grad erwärmt werden.

Duschen werden neu eingestellt

Außerdem werden die Duschen des Eyachbads künftig so programmiert, dass diese pro Knopfdruck nur noch 20 statt 30 Sekunden laufen. Durch diese drei Maßnahmen erhoffen sich die Stadtverwaltung und die Stadtwerke eine Einsparung von 44 000 Kubikmetern Gas pro Jahr – wozu die kühlere Temperatur im Außenbecken allein wohl rund 39 000 Kubikmeter beiträgt.

Heizungen bleiben im Sommer aus

In allen städtischen Gebäuden – Rathäusern, Verwaltungsgebäuden, Sporthallen – sollen zudem in Zukunft ab Juni bis Mitte September grundsätzlich die Heizungen ausgeschaltet werden. Warmwasser zum Duschen stehe dennoch zur Verfügung, heißt es.

Ausgebaut werden soll der Eigenstromverbund am Schulzentrum Längenfeld – und zwar auf alle Schulgebäude. Damit könne man den durch das Blockheizkraftwerk produzierten Strom direkt verbrauchen.

Umstellung auf LED

Im gesamten Stadtgebiet sollen zudem alle – auch nicht defekte – Leuchtstofflampen gegen LED-Leuchtmittel ausgetauscht werden. Ersetzte, aber noch brauchbare Leuchtmittel sollen dort zum Einsatz kommen, wo sie nicht oft angeschaltet werden. Energetisch effiziente Beleuchtungssanierungen sollen außerdem vorgezogen werden, weitere sind fürs nächste Jahr vorgesehen.