Das Schönwälder Naturfreibad lockt im Schnitt 5000 Gäste im Jahr. Foto: Enrico Faustmann

Mehr als 73 000 Euro Defizit bescherte das Naturfreibad der Gemeinde Schönwald im vergangenen Jahr. Diesen Betrag will sie etwas abfedern und erhöht die Preise. Das kommt auf Badbesucher diesen Sommer zu.

Im Jahr 2019 wurde das Naturfreibad Schönwald nach umfangreichen Umbauarbeiten eröffnet. Was von manchen Seiten als „Froschtümpel“ belächelt wurde, erweist sich schon seit der Eröffnung als attraktiv und hygienisch einwandfrei. Doch wie fast jedes Schwimmbad ist es ein Zuschussbetrieb für die Gemeinde.

 

Rund 5000 Badegäste besuchen das Bad durchschnittlich – wegen der relativ kurzen Saison auf 1000 Metern Höhe ist das schon was. Steigende Energiepreise und Personalkosten sowie die allgemeine Inflation machen aber auch vor dieser Einrichtung nicht Halt.

Nachdem die Preise jüngstens im Jahr 2023 angepasst wurden, will die Gemeinde nun dafür sorgen, dass das Defizit, das 2024 immerhin 73 600 Euro betrug, nicht weiter ansteigt – mit einer moderaten Erhöhung der Eintrittspreise. Denn die Gemeinde legte pro Besucher im vergangenen Jahr fast 14 Euro drauf.

Bislang vier Euro

Aktuell kostete der Einzeleintritt für Erwachsene vier, ermäßigt – darunter fallen Kinder von drei bis einschließlich 14 Jahre, Schüler, Studenten, Freiwilligendienstleistende und Ähnliches – zwei Euro. Dazu gibt es Saisonkarten zu 50 Euro für Erwachsene und ermäßigt 25 Euro plus eine Familien-Saisonkarte zu 100 Euro. Bei letzterer habe man den Preis, so Bürgermeister Christian Wörpel in der Sitzung am Dienstagabend, bei 13 Besuchen gegenüber Einzelkarten bereits „drin“. Zudem erkennen einige Umlandgemeinden wie St. Georgen, Furtwangen und Vöhrenbach die Saisonkarten auch für ihre Bäder an.

Nun will die Gemeindeverwaltung die Preise anheben, um jeweils 50 Cent bei den Einzelkarten – womit man gegenüber den meisten Bädern in weitem Umkreis durchaus noch konkurrenzfähig ist – sowie bei den Saisonkarten um jeweils zehn Euro. Diese Preise würden sich aber beim Vorverkauf bis Ende Mai um jeweils zehn Prozent ermäßigen. „Nahezu alle Saisonkarten werden im Vorverkauf erworben“, erklärte Hauptamtsleiter Andreas Herdner.

Auch Kleinigkeiten kosten

Zudem müsse man sehen, dass die Gemeinde praktisch in jedem Jahr etwas für die Attraktivität und den Erhalt des Bads tue. „Dabei kosten auch Kleinigkeiten, die man kaum sieht, gutes Geld“, wusste der Bürgermeister. Und da es den Kommunen allgemein finanziell schlecht gehe, müsse man an manchen Stellschrauben Abhilfe schaffen – wobei die angedachte Erhöhung nur rund 2000 Euro einbringe.

Johannes Göppert (BLS) betrachtete die Erhöhung als moderat, wenn man sehe, was allein Reparaturen und Verschönerungen kosten. Sein Fraktionskollege Dirk Fehrenbach sah 13 Eintritte als gutes Verhältnis für den Erwerb einer Saisonkarte, daher stelle er den Antrag, die Saisonkarten für Erwachsene und die ermäßigten Zahler sogar um weitere fünf Euro zu erhöhen – die Familienkarte soll aber bei 110 Euro bleiben.

Dem könne auch er zustimmen, meinte BLS-Mitglied Hans-Peter Schwer. Sebastian Duffner (SPD) sah dies ähnlich, wobei er darauf hinwies, dass das Schönwälder Freibad in Baden-Württemberg zu den Top-Ten-Bädern gehöre.

Der Erhöhung, inklusive der weiteren Erhöhung, schloss sich das Gremium einhellig an.