Danyal Bayaz (Grüne) pocht auf die Unabhängigkeit der EZB (Archivbild). Foto: dpa/Marijan Murat

Der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz hat den designierten CDU-Chef Friedrich Merz davor gewarnt, in der Diskussion um die hohe Inflationsrate Druck auf die Europäische Zentralbank auszuüben.

Stuttgart/Berlin - In der Debatte um Maßnahmen gegen die aktuell hohe Inflationsrate hat Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz den designierten CDU-Chef Friedrich Merz vor Druck auf die Europäischen Zentralbank gewarnt. „Friedrich Merz sollte wissen, dass die EZB - aus gutem Grund - unabhängig agiert“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Bayaz ergänzte, er nehme durchaus wahr, „dass auch die EZB die mittelfristige Preisentwicklung umtreibt“. „Wir sollten aber nicht so tun, als könne die Zentralbank kurzfristig etwas gegen steigende Energiepreise tun“. Aus seiner Sicht ist jetzt die Politik gefragt, „zum Beispiel durch Entlastung kleinerer Einkommen“.

Merz hatte eine Antwort der EZB auf die hohe Inflationsrate gefordert. „Ich kann immer nur wieder an die EZB appellieren, ihre Auffassung zu korrigieren, dass diese Inflationsrate nur von vorübergehender Dauer ist“, sagte der CDU-Politiker der dpa in Berlin. „Die EZB muss das Problem als nicht nur vorübergehend anerkennen, daraus dann die ersten Konsequenzen im Hinblick auf die Anleihekaufprogramme ziehen und dann letztendlich auch Zinsschritte ankündigen, so wie die amerikanische Notenbank es getan hat.“