Freuen sich über die neue Leihbücherei: Bürgermeister Martin Aßmuth (von links), Leader-Vorstand Henry Heller, Petra Schmieder (Frauengemeinschaft), Leader-Geschäftsstellenleiterin Julia Kiefer und Silvia Ketterer (Frauengemeinschaft).Foto: Wölfle Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Neue Leihbücherei in der Hauptstraße wird mit 6480 Euro durch Leader bezuschusst

Künftig dürfen sich Hofstettens Leseratten in der neuen "Leihbücherei", die von der Leader-Aktionsgruppe Mittlerer Schwarzwald mit 6480 Euro bezuschusst wurde, kostenlos bedienen. Das "offene Bücherregal" ist ab Ende Oktober geöffnet.

Hofstetten. Die Bücherei hat in der Hauptstraße, direkt gegenüber dem Rathaus, ihren Platz gefunden. Leader-Vereinsvorsitzender Henry Heller und Leader-Geschäftsstellenleiterin Julia Kiefer nahmen am Freitagvormittag das neue "offene Bücherregal" in Augenschein.

Attraktivität der Gemeinde wird gestärkt

"Siebzehn Projekte konnten wir in diesem Jahr bis dato fördern. Dieses ist eines davon", sagte Kiefer. "Ich bin echt stolz, dass ich euch hier die Förderung überreichen darf", betonte Hofstettens Ex-Bürgermeister Henry Heller bei der Überreichung der Leader-Förderplakette. Die Attraktivität der Gemeinde werde durch die Bücherei gestärkt, war er sich sicher.

"Wir freuen uns sehr, dass wir schon in der ersten Runde dabei waren und bedanken uns herzlich für die Bezuschussung", unterstrich Bürgermeister Martin Aßmuth.

Das "Öffentliche Bücherregal", mit fünf Regalen und zwei mit Holz umrahmten Schiebetüren aus Glas ausgestattet, wurde von Holzbau Schnaitter mit Hofstetter Holz gebaut.

Die Projekt-Kosten beliefen sich auf insgesamt 11 639 Euro brutto, die förderfähigen Netto-Ausgaben auf 8100 Euro. Mit einem Fördersatz von achtzig Prozent erhielt die Gemeinde so einen Zuschuss von 6480 Euro. Man wolle den bislang unberücksichtigten und nicht vorzeigbaren Platz im Dorfkern wieder besser nutzen und für alle Bürger sowie die Feriengäste attraktiver gestalten, so Aßmuth. So entstand die Idee, ein dauerhaftes Infrastruktur-, Bildungs- und Freizeitangebot in Form der "offenen Bücherei" zu schaffen.

Die Nutzung von Smartphones und Tablets steige und die Zeit für Bildung mittels Lesen nehme ab. "Die Leihbücherei leistet deshalb einen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität für Jung und Alt", ist sich Aßmuth sicher.

Die Katholische Frauengemeinschaft erklärte sich bereit, die Pflege und laufende Bestückung zu übernehmen. "Ihr habt da freie Hand", so Aßmuth.

Überschüssige Bücher werden nun übergangsweise gelagert, so dass sich der Bestand, der in Rubriken, wie beispielsweise Krimis, Romane, Kinderbücher, Sachbücher eingeteilt wird, fortlaufend ändert. "Wir wollen die Leihbücherei einmal im Monat aktualisieren, immer wieder neue Bücher reinstellen und diejenigen aussortieren die kaputt und abgegriffen sind oder momentan nicht mehr ins Sortiment passen. Auch saisonmäßig, zum Beispiel mit Bastelbüchern für Weihnachten oder Ostern werden wir bestücken", sagte Petra Schmieder vom Vorstand der KFD, die mit Silvia Ketterer die Pflege übernimmt. Jeder kann nicht mehr benötigte Bücher hineinstellen und im Gegenzug Bücher unentgeltlich mitnehmen. Nicht mehr eingesetzte Bücher von der Hofstetter Schule werden zur Verfügung gestellt. Das Angebot sei barrierefrei, niederschwellig und ohne jegliche Formalitäten.

Die Gemeinde will mit der Bereitstellung von kostenlosem Lesematerial nicht nur das Interesse der Bürger am Lesen wecken, sondern auch einen symbolischen Gegenpol zur konsumorientierten Gesellschaft schaffen und ein Zeichen gegen Verschwendung setzen.

Der Bücherschrank befindet sich geschützt in einem kleinen Holzhaus, dessen Fertigung über das Regionalbudget des Leader-Vereins bezuschusst wurde. "100 000 Euro an Fördermitteln standen für diese Auswahlrunde, zu der sich 23 Projekte bewarben, bereit", sagte Julia Kiefer. Davon haben sieben den Zuschlag bekommen.