Fabian Witt (von links), Hans-Peter Singler und Peter Neumaier haben vor dem 22. Geburtstag der Simsegräbsler alle Hände voll zu tun. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Fasent: Hofstetter Guggenmusik feiert 22-jähriges Bestehen / Zunftchef und Gründungsdirigent blicken zurück

22 Jahre Hofstetter Simsegräbsler sind eine Erfolgsgeschichte. Aus bescheidenen Anfängen hat sich eine Guggenmusik entwickelt, die weit über den Ort hinaus für ihren satten Sound bekannt ist und in Dublin ihre größten Erfolge feierte.

Hofstetten. Am Anfang stand die Gründung der Höllenhund-Zunft, deren Hund-Verbannung von den befreundeten Haslacher Gassenfezern musikalisch begleitet wurde. "Auch bei den Umzügen haben wir schnell gemerkt, dass es ohne Musik ziemlich langweilig ist und einfach etwas fehlt", blickt Zunftchef Hans-Peter Singler zurück.

Also habe er sich an Peter Neumaier gewandt, der als junger Musiker schon mehrere Jahre die Fastnachtsumzüge des Kindergartens und den Homberle-Umzug der Musikkapelle begleitet hatte. Die Skepsis sei bei Neumaier zunächst groß gewesen, ob es mit befreundeten jungen Musikern gelingen würde, eine Guggenmusik auf die Beine zu stellen.

Dass die Simsegräbsler eine derartige Erfolgsgeschichte werden würden, hätte damals niemand für möglich gehalten.

"Im ersten Jahr hatten wir noch kein Häs, da haben wir für die Zunft als Hemdglunker oder Homberle verkleidet gespielt", erzählt der Gründungs-Dirigent.

1997 tritt die Gruppe im eigenen Häs auf

1996 haben sie sich zunächst am Schmutzigen Donnerstag musikalisch beteiligt, ein Jahr später seien sie "stolz wie Harry" im eigenen Häs angetreten. Damals waren es ein rotes Hemd, eine schwarze Hose, die gestreifte Krawatte und natürlich der Hut. Nicht umsonst hießen sie lange Jahre auch "die Hüte", rot-schwarz kariert fiel eben auf.

Neben Gründungs-Dirigent Peter Neumaier spielen aus der Anfangszeit noch Thomas Laifer, Johannes Kaspar, Alexander Dorer und Dieter Krämer in den Reihen der aktiven Musiker. Mittlerweile seien auch die ersten Kinder von Musikern mit am Start. "Die Altersspanne reicht von zwölf bis 44 Jahren", umreißt Guggenmusik-Vorstand Fabian Witt.

Eigentlich sind die Simsegräbsler nämlich eine eigene Gruppierung – unter dem Dach der Narrenzunft. Damit gibt es innerhalb der Guggenmusik einen "Huffe" der Vorstandschaft, deren Vorsitzende Fabian Witt und Simon Scherer gleichzeitig als Beisitzer im Gremium der Narrenzunft sitzen.

Mitglieder haben alle Freiheiten

"Wir haben den Musikern von Anfang an alle Freiheiten gelassen, aus dem musikalischen Bereich hält sich die Zunft raus", betont Hans-Peter Singler.

Dass sich mit der zweimaligen sehr erfolgreichen Beteiligung am St.-Patricks-Day in Dublin und dem jährlichen Guggenmusik-Open-Air am Sonntag vor Fastnacht Alleinstellungsmerkmale herausgebildet haben, gefällt den Verantwortlichen besonders gut.

Denn mittlerweile kämen bei gutem Wetter mehrere hundert Zuhörer zum Konzert, an dem sich seit einigen Jahren auch befreundete Guggenmusiken beteiligen würden.

Die Hofstetter Guggenmusik Simsegräbsler begann vor 22 Jahren mit "nicht mehr als zehn Musikern", wie Narrenzunft-Vorstand Hans-Peter Singler erklärt. Mittlerweile spielen etwa 50 Musiker im typischen, schwarz-roten Häs und begeistern ihr Publikum. Hätten zu Beginn einstimmige Stücke wie "Rivers of Babylon", "Tränen lügen nicht" oder "Knallrotes Gummiboot" auf dem Programm gestanden, würden mittlerweile in erster Linie mehrstimmige Stücke einstudiert. Anspruch und Niveau seien in den vergangenen Jahren gleichermaßen gestiegen. Die Maxime der Guggenmusik lautete von Anfang an: Ohne Noten auf der Bühne. "Das wird auch künftig so bleiben", waren sich Gugge-Vorstand Fabian Witt und Gründungsdirigent Peter Neumaier einig.