Für ihre langjährige Arbeit im Hofstetter Gemeinderat zeichnete Bürgermeister Martin Aßmuth (rechts) aus: Wilhelm Uhl (von links), Hubert Kinast, Bernhard Kaspar, Elisabeth Kornmaier, Bernhard Krämer und Veronika Neumaier. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Neues Gremium verpflichtet / Hofstetten sieht großen Herausforderungen entgegen

Der neu gewählte Hofstetter Gemeinderat ist am Dienstagabend in sein Amt verpflichtet worden. Künftig gibt es drei Bürgermeister-Stellvertreter in Hofstetten.

Hofstetten. Bernhard Kaspar bleibt erster Stellvertreter von Martin Aßmuth, Arnold Allgaier und Meinrad Mickenautsch werden in den kommenden fünf Jahren als gleichberechtigte zweite Stellvertreter fachspezifisch bei den Themen Breitband und Finanzen fungieren.

Aßmuth verabschiedete zunächst die amtierenden Räte. "Sie haben mich beim Ankommen in meinem Amt unterstützt und vertrauensvoll sowie konstruktiv begleitet", bedankte er sich.

Elisabeth Kornmaier scheidet aus

Elisabeth Kornmaier galt es als einzige Rätin zu verabschieden. Sie hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt und schied freiwillig aus dem Gremium aus. Alle anderen hätten erneut kandidiert und seien durch die Bevölkerung im Amt bestätigt worden. "Ich denke, es gibt keinen größeren Vertrauensbeweis", betonte der Bürgermeister. Um die langjährige Arbeit einzelner Gemeinderäte zu würdigen, habe er beim Gemeindetag Baden-Württemberg Ehrungen beantragt.

"Diese Auszeichnung soll die Anerkennung für Ihren Einsatz und Ihre Arbeit für die Gemeinde zum Ausdruck bringen", erklärte Aßmuth. Eine entsprechende Stele, eine Ehrenurkunde und eine Ehrennadel erhielten für 25 Jahre Gremiumsarbeit Bernhard Kaspar (CDU, 1994 bis 2019), für 20 Jahre Bernhard Krämer (CDU, mit Unterbrechung 22 Jahre), Wilhelm Uhl (CDU, 1989 bis 1994 und 2004 bis 2019) und Elisabeth Kornmaier (FW 1999 bis 2019) sowie für zehn Jahre Veronika Neumaier (FW 2009 bis 2019) und Hubert Kinast (CDU). "Das sind insgesamt 105 Jahre Gremienarbeit".

Alle Kandidaten sind Gewinner

Bevor das neue Gremium verpflichtet wurde, bedankte sich der Bürgermeister bei allen Kandidaten: "Die Bereitschaft zu kandidieren, erfordert Mut und Größe!" Auch wenn sich das "Nicht-Gewählt-Werden" für den einen oder anderen vielleicht wie eine persönliche Niederlage anfühlen möge, sehe er das anders: Alle Kandidaten seien Gewinner. Sie würden "nicht nur quatschen und meckern, sondern auch die Bereitschaft mitbringen, tatkräftig mit anzupacken".

Nachdem Helmut Lupfer (FW) als neues Ratsmitglied seinen Platz eingenommen hatte, verlas Aßmuth einen Teil der Pflichten ehrenamtlich tätiger Bürger. Als Interessenvertretung der Bürger erwarte er im Sinne der Dorfgemeinschaft das Zurückstellen persönlicher Belange und die Unterscheidung zwischen Wünschenswertem, Notwendigem und wirtschaftlich Machbarem. "Vor uns liegen mit der Sanierung des Straßen- und Kanalnetzes, dem Breitbandausbau, dem Kindergarten, der Dorfsanierung, der Bebauung und der Mobilfunk-Versorgung Themen, die man – sportlich betrachtet – als Königsklasse werten muss", befand der Bürgermeister.

Mit der Verpflichtungsformel durch die zehn Gemeinderäte und dem Handschlag von Aßmuth wurde der Gemeinderat konstituiert.

Bürgermeister Martin Aßmuth bedankte sich bei Elisabeth Kornmaier: "Ich durfte Sie als tatkräftige Gemeinderätin erleben, die sagt, wenn sie etwas gut findet und auch gleichermaßen in konstruktivem Ton zum Ausdruck bringt, wenn sie etwas anders sieht." Sie habe stets das Wohl der Bürger im Blick gehabt, einen klaren Standpunkt vertreten und Haltung gezeigt. Seitens der Freien Wähler bedankte sich Arnold Allgaier für die Arbeit der scheidenden Rätin. Sie zähle zu den Gründungsmitgliedern des Ortsvereins (2005), habe für sieben Jahre als Schriftführerin fungiert und sei seit 2012 die Vorsitzende der Freien Wähler. "Du warst die Dorfverschönerungs-Beauftragte mit regelmäßigen Sprechstunden im Schwimmbad und während der Saison immer ansprechbar", erklärte Allgaier augenzwinkernd. Auch in heißen Diskussionen habe sie Wert auf den guten Ton sowie das faire und wertschätzende Miteinander gelegt. Das letzte Wort gehörte dann der scheidenden Rätin, die betonte: "Es war eine gute Zeit – und es war zum Teil aufregend, es war fordernd und doch hoch interessant. Ich werde viel für mich mitnehmen." Entscheidungen habe sie nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, und keine davon bereut. Auf die 20 Jahre im Gemeinderat sei sie stolz und dankbar dafür, dass die Hofstetter ihr mit jeder Wiederwahl das Vertrauen bestätigt hätten.