Die Gebühren für den Hofstetter Kindergarten werden nicht erhöht. Das beschloss der Gemeinderat. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium setzt Erhöhung aus / Anpassungszeitraum geändert

Hofstetten (stö). Der Hofstetter Gemeinderat belässt die Kindergartengebühren auf dem derzeitigen Stand, wird künftig die Anpassung aber vom Kalenderjahr auf das Kindergartenjahr anpassen. Während der Gemeinderatsitzung erging der Beschluss ohne Gegenstimmen, nachdem Bürgermeister Martin Aßmuth über die gemeinsame Erklärung von Gemeindetag, Städtetag, Kirchenleitung und kirchlichen Fachverbänden informiert hatte.

Im Schreiben der Verbände wird am Kostendeckungsgrad durch Elternbeiträge in Höhe von 20 Prozent festgehalten. Die Empfehlung wurde deshalb in Richtung Erhöhung der Beiträge um drei Prozent ausgesprochen. "Die Elternbeiträge können durch die Kommune individuell festgelegt werden, das Rundschreiben ist rechtlich nicht bindend", erklärte Aßmuth.

Steigende Beträge treffen vor allem kleinere Familien

Es sei klar, dass ein kommunaler Träger nie eine Kostendeckung erreichen könne und eine Abgabe der Trägerschaft mit der Abgabe einer Reihe von Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten einhergehe. Im vergangenen Jahr seien Beiträge in Höhe von 86 138 Euro eingegangen, die Personalkosten hätten sich durch Vorgaben und Tarifsteigerungen um 2,85 Prozent erhöht. "Es wäre daher grundsätzlich nachvollziehbar, über die Erhöhung der Kindergartenbeiträge beschließen zu lassen", befand Aßmuth.

Die dreiprozentige Erhöhung hätte eine Verbesserung des Defizits von 2585 Euro zur Folge, was aus Sicht der Verwaltung aufgrund des demografischen Wandels und des bisher beschriebenen zu pauschal wäre. "Denn gerade wenn sich junge Menschen für Familien entschieden haben, so ist bei ein bis zwei Kindern die finanzielle Belastung am Größten", erklärte der Bürgermeister. Außerdem sei durch Studien bewiesen, dass gerade junge Mütter deutlich früher ins Berufsleben zurückkehren würden, was eine steigende Nachfrage in der Kleinkindbetreuung mit sich bringe. "Das merken wir auch vor Ort mit der Warteliste für das neue Kindergartenjahr", betonte er.

So empfahl er dem Gemeinderat, die Erhöhung der Beiträge bis zum Ablauf des folgenden Kindergartenjahres (2019/2020) auszusetzen und im Herbst für den kommenden Haushalt Einsparpotenziale zu benennen beziehungsweise eine solidarische Gebührenanpassung vorzunehmen.

Gemeinderat Bernhard Kaspar (CDU) befand die Umstellung der Anpassung auf das Kindergartenjahr als sinnvoll und erinnerte an Zeiten, als Gebührenerhöhungen unregelmäßig vorgenommen wurden. "Dann war auf einmal eine große Erhöhung notwendig", gab er zu bedenken, was Elisabeth Kornmaier (FW) bekräftigte. Arnold Allgaier (FW) sah das Aussetzen der Erhöhung eher als Entgegenkommen an die Eltern, nachdem der Kindergarten nicht mehr auf dem neuesten Stand ist.