Sabine Renter-Reichle hat "Robinson" bei sich aufgenommen, bis er wieder gesund ist. Foto: Störr

Sabine Renter-Reichle nimmt Samtpfote aus Griechenland auf: "Ohne Hilfe wäre er verhungert."

Hofstetten - Über die Tierschutzorganisation "Frieden für Pfoten" ist die Hofstetterin Sabine Renter-Reichle auf "Robinson" aufmerksam geworden. Die Katze wurde von Angestellten des gleichnamigen Ferienclubs in Griechenland versorgt. Beheimatet ist "Robinson" jetzt vorübergehend in Hofstetten.

Auf der Internet- und Facebook-Seite der Tierschutzorganisation wird regelmäßig über den Verlauf von Fällen informiert, die sich in Gebieten wie Griechenland, dem Balkan, der Türkei oder Syrien ereignen. "Geholfen wird überall dort, wo viele Haustiere ausgesetzt werden und auf der Straße ums Überleben kämpfen", erklärt Renter-Reichle. Es gehe in erster Linie darum, die Tiere zu retten und vor Ort in gute Hände zu vermitteln. Dafür habe die Organisation in Griechenland ein Haus bekommen, in dem überwiegend Katzen aufgenommen werden.

Als Leiterin von "Frieden für Pfoten" beschreibt Bettina Marie Schneider im Internet regelmäßig Tierschicksale, was Renter-Reichle beim Lesen sehr berührt habe. Dann sei über Facebook der dringende Hilferuf nach einer Pflegestelle für "Robinson" geteilt worden – und ohne lange zu zögern habe die Hofstetterin zugesagt. "Sonst wäre die Katze verhungert", ist sie sicher.

Auffällig: Püriertes Futter

Denn während Schneider ihren Urlaub im Ferienclub verbrachte, sei ihr die Katze und vor allen Dingen deren Fütterung aufgefallen. Die Hotelangestellten pürierten das Futter. Auf Nachfrage habe Schneider die Antwort bekommen, dass der Kiefer des Tieres gebrochen sei und sich die Angestellten um dessen Überleben sorgten. Im Ferienclub stand nämlich die Winterpause vor der Tür und ohne das pürierte Futter des Hotelpersonals hätte das Tier keine Chance gehabt.

Schneider stellte die Geschichte dienstags ins Netz, für den Freitag war ihr Rückflug geplant – und dann auch die Hotelschließung für den Winter. "Dann musste alles wirklich schnell gehen", blickt Renter-Reichle zurück. Zum einen sollte eine Pflegestelle gefunden werden. Die Hofstetterin erklärte sich sofort zur Aufnahme des Tieres bereit. Zum anderen musste ein Platz im Frachtraum gebucht und Papiere für die Ausfuhr der Katze organisiert werden. In Hofstetten liefen derweil auch Vorbereitungen, allerdings in Sachen Terminabsprache in der Haslacher Fachtierklinik.

Denn nach Ankunft am Frankfurter Flughafen sollte "Robinson" zunächst tierärztlich untersucht werden, schließlich hat Renter-Reichle zwei eigene Katzen zuhause. "Als ich ihn am Flughafen in Empfang genommen habe, war er völlig verängstigt und so dankbar, dass er immer wieder den Kopf an mir gerieben hat", erzählt die Hofstetterin rückblickend.

Tierärztin Sandra Schnaidt habe wenig gute Nachrichten für sie gehabt. Der Kiefer sei nicht gebrochen gewesen, sondern voller Eiterzähne und entzündeter Mundschleimhaut. "Dass der arme Kerl überhaupt etwas gefressen hat, ist unfassbar", meint Renter-Reichle. "Robinson" wurde sofort operiert, die Zähne wurden entfernt und außerdem wurde der Kater kastriert. Jetzt erholt er sich in Hofstetten von den Strapazen und Schmerzen.

Mit Schneider von der Tierschutzorganisation steht die Hofstetterin in engem Kontakt, schließlich soll der Kater nach seiner Genesung in gute Hände vermittelt werden. Und so will sich Renter-Reichle auch künftig immer wieder einmal um Notfälle kümmern, die kurzfristig ein gutes Zuhause finden müssen.

INFO: Hilfe für Pfoten

Um die Tierschutzorganisation "Frieden für Pfoten" zu unterstützen, hat Sabine Renter-Reichle im Haslacher "Saresa" eine Spendendose aufgestellt und verkauft deren Kühlschrankmagnete und Buttons mit Katzen-Motiven. Ebenso sammelt sie für die private Hofstetter Tierschutzorganisation "Animal SOS" von Isabell Vollmer Spendengelder.