Aufgeben und neu konzipieren oder Überarbeiten? Fakt ist, dass die Gemeinde verpflichtet ist, die Internetseite barrierefrei zu gestalten. Screenshot: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium vergibt Auftrag zur Überarbeitung der Seite / Herstellung der Barrierefreiheit

Die Internetseite der Gemeinde Hofstetten muss aufgrund von EU-Vorgaben barrierefrei werden. Die dazu notwendigen Arbeiten wurden vom Gemeinderat einstimmig an die Hofstetter Grafik-Designerin Michaela Rohkohl vergeben.

Hofstetten. In der Verwaltung wurde die Thematik der barrierefreien Homepage der Gemeinde von Tina Hacker vorbereitet, die sich als Studierende im Rahmen des Vertiefungs-Semesters eingebracht hatte. "Du hast sehr wertvolle Arbeit geleistet", bedankte sich Bürgermeister Martin Aßmuth. Sie sei eine große Hilfe gewesen und habe sich auch im kommunalen Testzentrum deutlich über die studierende Arbeit hinaus engagiert.

Die Vorstellung oblag dann Tina Hacker, die zunächst die vier barrierefreien Grundprinzipien mit der Wahrnehmbarkeit, der Bedienbarkeit, der Verständlichkeit und der Robustheit erklärte. "Es geht im Wesentlichen um Informationen zu den Inhalten der Website in leichter Sprache sowie in Gebärdensprache", erklärte die Studierende den Räten. Außerdem gelte es das Design anzupassen und eine Erklärung zur Barrierefreiheit abzugeben.

Zwei Dienstleister seien zur Umsetzung kontaktiert und mit beiden Beratungsgespräche geführt worden. Die erste Variante der Firma "cm city media" beinhalte die Empfehlung, die bisherige Seite aufzugeben und komplett neu zu konzipieren. "Die Firma kümmert sich um die Basis-Administration, während die vollständige Inhaltspflege der Seite weiterhin bei der Gemeinde liegt", verwies Tina Hacker auf das Wesentliche. Mit einem in der Ortenau beheimateten Daten-Spezialisten habe man ebenfalls ein Beratungsgespräch geführt, die Erstellung einer neuen Seite wurde allerdings mit Kosten in Höhe von 12 500 bis 15 000 Euro angegeben, ein konkretes Angebot wurde nicht vorgelegt.

Die zweite Variante bestehe in der Überarbeitung der aktuellen Homepage mit Herstellung der Barrierefreiheit durch die Hofstetter Grafik-Designerin Michaela Rohkohl. Im Dreijahresvergleich war ihr Angebot aufgrund geringerer Hosting-Kosten günstiger als das der Firma "cm citiy". "Fakt ist, dass wir rechtlich dazu verpflichtet sind, etwas zu tun", betonte Bürgermeister Martin Aßmuth. Mit einem Update der bestehenden Seite fahre man relativ günstig, als Gemeinde brauche man keine Fünf-Sterne-Lösung mit allem Drum und Dran. Außerdem sei er bestrebt, dass am Ende alle Verwaltungsangestellten die Seite pflegen könnten.

Gemeinderat Bernhard Kaspar (CDU) wunderte sich über die Differenz in den jährlichen Kosten und verwies auf das Gebärdensprache-Video, das bei der zweiten Variante separat erstellt werden muss. "Die Kosten wurden mit den maximal vorgegebenen 1500 Euro angesetzt, das kann am Ende auch sehr viel günstiger sein", erklärte der Bürgermeister.

Hubert Kinast (CDU) sprach sich dafür aus, die Arbeit in Hofstetten zu vergeben, dem pflichtete auch Stefan Schwendemann (CDU) bei. Nachdem das erste Angebot auf drei Jahre gerechnet wurde, wollte er allerdings wissen, ob man dann mit einer weiteren Umstellung der Seite rechnen müsste. Das sei nach Auskunft des Bürgermeisters aber nicht vorgesehen.

Für Peter Neumaier (FW) zählte die Schulung des Personals als weiterer Punkt in der Entscheidung für die Überarbeitung der bestehenden Seite. Denn in ein neues System müssten auch teure Schulungen investiert werden.

Die Überarbeitung der Internetseite der Gemeinde Hofstetten kostet einmalig 4170 Euro und jährlich 147 Euro. Das vorgeschriebene Gebärdensprache-Video ist mit 1500 Euro kalkuliert, das kann am Ende aber auch günstiger werden. Die jährlichen Hosting-Kosten liegen bei 240 Euro.