Die Gründungsmitglieder des Vereins „Hofstetten hilft – Ukraine-Hilfe Kinzigtal Foto: Störr

„Hofstetten hilft!“ unterstützt Menschen in der Partnergemeinde Trostjanez.

Der gemeinnützige Verein „Hofstetten hilft! Ukraine-Hilfe Kinzigtal“ wurde im Bürgersaal des Rathauses gegründet. 14 Mitglieder unterschrieben die Satzung, nachdem Bürgermeister Martin Aßmuth sie ausführlich vorgestellt hatte.

 

„Nachdem heute Trump mit Putin telefoniert hat, rief mich Mykhialo Tsyhkhuliak an. Er befürchtet das Schlimmste“, erklärte Aßmuth zunächst. Es bestärke ihn umso mehr in der Vereinsgründung, damit alles an Unterstützung wie bisher geleistet werden könne. Bei MdB Martin Gassner-Herz (FDP) bedankte er sich: „Ich weiß, dass du inhaltlich voll hinter dem stehst, was wir hier tun.“ Anhand einer kleinen Präsentation blickte Aßmuth auf den ersten Besuch in Trostjanez 2019 zurück und auf den russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Er sei am gleichen Tag mit Vereinssprecher Edgar Mäntele ins Gespräch gegangen, um sich über mögliche Hilfsaktionen auszutauschen. Mittlerweile sei es vielfach nachlesbar, was in den vergangenen drei Jahren geleistet worden sei.

In der Bilanz seien es bisher 1,4 Millionen Euro an Sach- und Hilfsgütern, die über die Partnergemeinde hinaus bis weit in die Ukraine hinein und an die Front geliefert wurden. Etwa 300 Freiwillige hätten sich in unterschiedlicher Form in der Hilfe eingebracht und gut 2000 Menschen, Firmen und Organisationen aus dem gesamten Bundesgebiet hätten die Sache unterstützt. „Das sind mehr Menschen, als in Hofstetten leben“, zeigte sich Aßmuth dankbar.

Außerdem seien über das Netzwerk Junge Bürgermeister 20 weitere deutsch-ukrainische Partnerschaften entstanden. Aktuell liege die Zusage über zwei neue Krankentransportwagen im hohen fünfstelligen Wertebereich vor, die in die Ukraine überführt werden können. Auch ein 100-Kilovoltampere-Generator sei zugesagt worden, da gelte es die Transportmöglichkeit zu überlegen. „Helfen wollen wir immer denen, die es brauchen“, verwies Aßmuth auch auf die Geschenk-Aktionen für die Waisenkinder.

Zu Kriegsbeginn habe man nicht gewusst, was an Dauerauf einen zukommen werde. Deshalb sei die Hilfe bisher über ein treuhänderisch geführtes Konto bei der Gemeinde abgewickelt worden. „Heute ist der richtige Zeitpunkt, die Initiative in einen Verein zu überführen“, erklärte Aßmuth. Die Gemeinde werde aber weiterhin Lagerfläche im Bauhof zur Verfügung stellen. Der Vereinsname sei zwar etwas sperrig, sollte aber zum einen den Ort als Sitz des Vereins beinhalten und darüber hinaus die Unterstützung aus der Region verdeutlichen. Über den Verein wären die Freiwilligen auch bei den Transportfahrten bis an die ukrainische Grenze versichert. Was bisher als Initiative aus der Freiwilligkeit geleistet wurde, werde mit der Vereinsgründung auf Dauer angelegt. Denn der Vereinszweck sei darauf ausgelegt, vom Krieg betroffenen Menschen zu helfen. „Und das wird weit über den Krieg und den Wiederaufbau hinausgehen“, blickte Aßmuth voraus.