Elternbeiratsvorsitzende Tamara Henriques überreicht dem Hofstetter Schulleiter Gunther Merz zum Abschied ein Relief.Foto: Bauer Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Gunther Merz geht in Ruhestand / Aßmuth: Die Messlatte für einen Nachfolger liegt hoch

Für Hofstettens beliebten Schulleiter Gunther Merz ist sein letzter Schultag zu einem besonderen Erlebnis geworden. Auf Einladung von Bürgermeister Martin Aßmuth wurde er im Bürgersaal verabschiedet.

Hofstetten. Aßmuth hatte es möglich gemacht, Gunther Merz und seiner Frau Gerlinde Seitz eine Plattform zu bieten, um in angemessener Weise ade zu sagen.

Doch bevor Merz allen gedankt und auch reichlich Blumen verteilt hatte, war es Martin Aßmuth ein besonderes Bedürfnis, sich beim Hofstetter Schulleiter zu bedanken. "Coronafrei", allerdings "vollgepumpt mit Antibiotika", war er froh, die Verabschiedung selbst vornehmen zu können.

Eigentlich war Bürgermeisterstellvertreter Bernhard Kaspar vorgesehen, doch der Gesundheitszustand von Aßmuth hatte sich so sehr gebessert, dass ihm nichts mehr anzumerken war.

Gemeinsam mit Konrektorin Nadine Holzmann war abgestimmt worden, wie und in welcher Form die kleine Feierstunde über die Bühne gehen sollte. "Eigentlich wollten wir sie im Beisein Ihrer Frau, alter Weggefährten, dem Kollegium, den Schulleitern aus dem Umland und den Bediensteten der Schule – vom Reinigungspersonal bis hin zu Ihrer Sekretärin, Frau Lehmann, mit einem ›großen Bahnhof‹ in den Ruhestand gehen lassen. Das hätten wir uns gewünscht, denn sie haben sich viele Verdienste um die Franz-Josef-Krämer-Schule in den zurückliegenden Jahren erworben", begann Aßmuth seine Rede. In seinem Rückblick wurde deutlich, wie sehr sich Merz für die Schule eingesetzt hatte und sich nie zu schade war, auch mal für einen erkrankten Lehrer einzuspringen.

"Rückblicken und innehalten ist wichtig", betonte Aßmuth, der als Bürgermeister den Menschen Gunther Merz erleben durfte, der seinen Blick mit einer optimistischen Grundhaltung stets nach vorne gerichtet habe. Die Messlatte für eine Nachfolge als Schulleiter liege hoch.

Um ein passendes Geschenk zu finden, war man froh zu erfahren, dass Gunther Merz viel Freude an seinem Garten hat. So erhielt er als "bleibendes" Abschiedsgeschenk für daheim und zum Pflanzen einen Rosenbaum. "Dieser hat ein wenig Symbolcharakter: Wie bei den Schulkindern benötigt er gute Pflege, damit er wachsen und Wurzeln entwickeln kann. Dies haben Sie all die Jahre unseren Kindern zukommen lassen", lobte der Bürgermeister.

Mit Blick auf seine Kollegen, den Elternbeirat und Renate Lehmann als Sekretärin meinte Merz: "Ihr ward der Motor zu allem und ich glaube, wir waren ein gutes Team." Vom Elternbeirat gab es durch die ebenfalls scheidende Beiratsvorsitzende Tamara Henriques für Gunther Merz ein Relief mit Widmung, einen Gutschein von der Fördervereins-Vorsitzenden Marion Ruf und vom Lehrerkollegium ein Lied, das "nicht gesungen werden durfte".

Auch der Elternbeirat verabschiedete Merz mit einem selbst getexteten Lied nach der Melodie "Zwei kleine Italiener", weil Merz ein Italienliebhaber ist.

Im neuen Schuljahr darf sich der scheidende Schulleiter über eine letzte zusätzliche Schulstunde freuen, denn es gilt, eine "Gunther-Merz-Bank" gemeinsam einzuweihen. "Wir beabsichtigen die Bank aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz in Eigenregie zu bauen. Diese soll die Schulkinder auf Dauer an Ihre Zeit in unserer Schule erinnern", schloss Aßmuth seine Rede.