Hofstettens Bürgermeister Henry Heller tauschte sich mit der Landtagsabgeordneten Sandra Boser aus. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Infrastruktur: Hofstettens Bürgermeister Henry Heller beantragt Gelder für Glasfaserausbau

Die Gemeinde Hofstetten soll besser an das schnelle Daten-Netz angeschlossen werden. Beim Gemeindebesuch durch Sandra Boser (MdL, Die Grünen) wurde der Abgeordneten ein Antrag auf Fördergelder mitgegeben.

Hofstetten. Am Beginn stand die Vorstellung der Gemeinde durch Hofstettens Bürgermeister Henry Heller. Im Rückblick auf die realisierten großen Projekte während seiner Amtszeit zeigte sich eine beeindruckende Entwicklung des Dorfs.

Eins der Vorhaben war und ist der Waldwegebau, für den eine mögliche Erhöhung des Gesamtvolumens noch genehmigt werden muss. Durch die anfängliche Deckelung des Förderbetrags auf 1500 Euro je Hektar Verfahrensfläche seien sämtliche Gemeindeansprüche zurückgestellt worden. Das Verfahrensziel wurde nicht erreicht.

Jetzt sollen durch die Erhöhung des Förderbetrages unter anderem Gemeindeverbindungsstraßen saniert werden, die sehr stark für die Holzabfuhr genutzt werden, wie beispielsweise im Ullerst. "Im Hinblick auf die Offenhaltung ist das BZ-Verfahren elementar wichtig", betonte Heller und bezifferte die bisherigen Gesamtinvestitionen auf vier Millionen Euro.

Kommune hat geringe Pro-Kopf-Verschuldung

Dass eine Änderung der LBO (Landesbauordnung) für den Außenbereich mindestens ebenso wichtig wäre, blieb unbestritten. "Wenn man Revue passieren lässt, was alles gelaufen ist, und dann die geringe Pro-Kopf-Verschuldung von 633 Euro sieht, steht Hofstetten sehr gut da", resümierte der Bürgermeister und bedankte sich für finanzielle Unterstützung des Landes.

An künftigen Aufgaben mangele es nicht. Mit der Dorfgestaltung, dem Breitbandausbau und der Kinderbetreuung gebe es noch einiges zu tun. Damit leitete Heller zum Ausbau des Glasfasernetzes über, wofür in enger Zusammenarbeit mit der "Breitband Ortenau" eine Ortsnetzplanung erstellt wurde. "Wir hatten das große Glück, einen Investor für die ›Biereck‹ zu finden. Der schnelle Breitbandausbau wäre ein Riesenschritt für das gesamte Dorf", verdeutlichte Heller.

Während im Zug des Abwasser-Anschlusses Leerrohre bis zur Paulimühle im Salmensbach verlegt worden seien, soll nun über den Tochtermannsberg und durch den Ullerst hinunter auch zwei Gewerbebetriebe, das Neubaugebiet "Am Schneitbach" und die Schule ans schnelle Datennetz angeschlossen werden. Am anderen Ende des Dorfs gelte es, das Gewerbegebiet mit digitaler Schnelligkeit auszubauen, in Richtung Haslach waren bereits vor Jahren entsprechende Leerrohre verbaut worden. Für den Ausbau des Ullerst bis zur Biereck wurden Kosten in Höhe von 950 000 Euro veranschlagt, der Ausbau des Gewerbegebiets soll etwa 113 000 Euro kosten.

Vom Land könnten 70 Prozent der Kosten als Beihilfe gewährt werden, der entsprechende Förderantrag wurde Boser mitgegeben. "Die Glasfaser muss kommen, da gibt es gar keine Frage", betonte die Abgeordnete. "Jeder Antrag ist gut, die Gelder sollen schließlich abgerufen werden." Allerdings gebe es oft keinen Anbieter, der das Projekt umsetze. Heller verwies auf die "Breitband Ortenau", über die ausgeschrieben werde. Die Trassen der Abwasserleitungen des Außenbereichs sowie das Fachwissen vor Ort könnten beim Bauen herangezogen werden und damit möglicherweise Kosten gespart werden.

Neben den kommunalpolitischen Themen hinterfragte Gemeinderätin Veronika Neumaier, wie Sandra Boser zur Ansiedelung des Wolfes stehe. "Es wäre mir recht, wenn das Thema nicht nur in ›Schwarz‹ oder ›Weiß‹ diskutiert wird: mir fehlt der Mittelweg", erklärte die Abgeordnete.

Der Wolf könne ein Teil des Naturzyklus werden, aber aufgrund der Kulturlandschaft und der kleinteilig aufgestellten Landwirtschaft nicht mehr wie vor 150 Jahren.

Es stelle sich die Frage, wie man wirklich helfe, ohne den Wolf einerseits als Biest darzustellen oder andererseits in ihm den Hund im Wald zu sehen, dem man begegnen könne. Der Wolf sei im europäischen Naturschutz verankert, da könne das Land nichts im Alleingang machen.

Anders sehe es beim Wildschwein aus, das geschossen werde dürfe. Das wiederum liege in der Verantwortung des Jagdpächters. "Aber wer soll es machen?", stellte die Abgeordnete die Frage hinsichtlich schwer zu vergebender Jagdpachten.