In der Hofstetter Hauptstraße gilt Tempo 30. Damit geht auch eine Rechts-Vor-Links-Regelung einher. Foto: Störr

Gemeinderat: Rechts-Vor-Links-Regelung mehrheitlich mitgetragen

Hofstetten - Die Sanierung der Hofstetter Dorfmitte ist seit kurzem abgeschlossen, jetzt gilt in der Hauptstraße neuerdings die Rechts-vor-Links-Regelung. Das sorgte während der Gemeinderatsitzung für erheblichen Diskussionsbedarf, wurde letzten Endes aber Mehrheitlich mitgetragen.

Verkehrssicherheit als Ziel der Dorfsanierung

Bürgermeister Martin Aßmuth verwies zunächst auf die Straßenverkehrsordnung innerhalb einer 30er-Zone, die ab der "Linde" gilt. "In den letzten Verkehrsschauen mit Vertretern der Behörden wurde auf die Vorfahrtsregel und deren Umsetzung hingewiesen", erklärte der Bürgermeister. Nachdem die Umsetzung Ende Juni im Bürgerblatt bekannt gemacht wurde, gab es Anfang Juli einen Vor-Ort-Termin mit dem Gremium. Aufgrund der unterschiedlichen Einschätzung habe man sich zur öffentlichen Diskussion des Themas am Ratstisch entschieden.

Eines der großen Ziele der Dorfsanierung sei die Entschleunigung des Verkehrs und damit die Erhöhung der Verkehrssicherheit entlang der Hauptstraße gewesen, wozu unter anderem auch der neue Zebrastreifen bei der Kirche beiträgt.

Aßmuth verwies auf einen Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 1993, mit dem die Hauptstraße – entgegen der fachlichen Empfehlung – als Vorfahrtsstraße ausgewiesen wurde. Aktuelle Stellungnahmen der Verkehrsbehörde sowie des Straßenverkehrsamts wiesen auf zwingend verkehrsrechtliche oder sicherheitsrelevante Aspekte, auf deren Grundlage die "Rechts-vor-Links-Regelung" innerhalb einer 30er-Zone aufgehoben werden könnte. Diese würden in Hofstetten nicht vorliegen.

Gemeinderat Bernhard Krämer (CDU) bekannte: "Ich war einer von vielen, die zunächst gar nicht gemerkt haben, dass sich die Vorfahrt geändert hat." Er sei für die Beibehaltung der neuen Regelung, im Zuge der Gewöhnung werde sie deutlich zur Verkehrssicherheit beitragen.

Da war Hubert Kinast (CDU) aber ganz anderer Meinung: "Die Dorfsanierung ist abgeschlossen – jetzt machen wir eine Rolle rückwärts!" Mit der neuen Regelung würde die Lärmbelastung durch das ständige anhalten und wieder anfahren von Mopeds, Motorrädern und Lastwagen deutlich erhöht. Peter Neumaier (FW) relativierte: "Es werden keine Stopp-Stellen eingerichtet, sondern es soll langsam an die Kreuzung herangefahren und im Bedarfsfall angehalten werden." Für Arnold Allgaier (FW) stand fest: "Es eine Abwägungssache." Mit der neuen Regelung würden neue Gefahrenpunkte wie beispielsweise am Gasthaus Linde geschaffen, deshalb sei er dagegen. Bernhard Kaspar benannte das ganze Thema ein heißes Eisen, über das in früheren Jahren schon viel diskutiert worden sei. In Abwägung aller Sachverhalte und bei Anbringung einer deutlichen Markierung sprach er sich für die aktuelle Regelung aus.

Entschleunigung oder "Beunruhigung"?

Fabian Witt (CDU) fand die neue Regelung ungewohnt – aber gut, weil Schüler und künftige Kindergartenkinder die Straße queren müssten. Helmut Lupfer (FW) sprach von einer wahren Verkehrs-Beunruhigung und Wilhelm Uhl (CDU) verstand nicht, warum die neue Regelung zur Beruhigung beitragen sollte. Veronika Neumaier (FW) sprach sich mit sechs weiteren Gemeinderäten für die Beibehaltung der aktuellen Rechts-Vor-Links-Regelung aus.