Beim Zunftball am Fasnachtssamstag ist das elfte Bühnenbild von Stefan Schrempp der Hintergrund für einen bunten Mix aus Showtänzen, Guggenmusiken und dem Spektakel der Zunftmitglieder. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Stefan Schrempp malt derzeit das Bühnenbild für den Fasnachtssamstag in Hofstetten / Im Keller hat mit Helfern einst alles angefangen

Von Christine Störr Hofstetten. Man nehme jede Menge weißer Betttücher, gebe sie dem Hofstetter Stefan Schrempp und lasse ihm ein wenig Zeit. Heraus kommt ein 22 Quadratmeter großes Bühnenbild für den Zunftball am Fasnachtssamstag. Es ist jetzt das elfte Mal, dass sich der Hobbykünstler passend zum Motto der Höllenhunde, Schatzsucherinnen und Simsegräbsler ein Motiv für den Bühnenhintergrund einfallen lässt. "Am Anfang war einfach nur der graue Vorhang zugezogen", erzählt Schrempp. Während einer der ersten Hauptversammlungen habe "Oberhund" Hans-Peter Singler jemanden gesucht, der ein Bühnenbild malen würde. "Na ja, und so bin ich halt dazu gekommen."

Als erstes schuf Schrempp ein Zunftbild mit dem Höllenhund, der in einer Landschaft steht. "Damals noch mit Helfern zu Hause im Keller." Das sei sehr schwierig gewesen, weil die einzelnen Bildteile erst in der Gemeindehalle zusammengefügt wurden. "Die große Frage war, ob die einzelnen Striche zueinander passen und das Bild in sich stimmt."

Seit dem Zunftball 2003 und seinem Bühnenbild zu "Monsters of Rock" arbeitete Stefan Schrempp dann alleine. Einen großen Posten weißer Leintücher hatte er von den Eltern bekommen, die für das Hausacher Rote Kreuz ehrenamtlich in der Kleiderkammer arbeiteten. "Dort wollte die Leintücher niemand mehr haben, weil die Leute nur noch Spannbetttücher verwenden."

Seither entsteht jedes Jahr ein neues Bühnenbild, das mit viel Liebe erarbeitet wird. "Ende November bekomme ich das Motto des Zunftballs, dann mache ich mir die ersten Gedanken."

Für die "Kleine Horror Show" in diesem Jahr habe er viel im Internet recherchiert, sich ungezählte Fotos zu allem Gruseligen angesehen und langsam aber sicher ein Motiv entwickelt.

"Die Bilder waren schon immer aufwendig, aber dieses Mal ist es eine besondere Herausforderung", erzählt Stefan Schrempp, während er mit feinen Pinselstrichen die Hexe entstehen lässt. Es seien die vielen Details und feinen Linien, die sehr viel Zeit benötigten, ein großes Spinnennetz mit sich abseilender Spinne soll am Ende das i-Tüpfelchen des Bilds werden.

"Das einzige, was bei der ›Kleinen Horror Show‹ mit Blut zu tun haben wird, ist der Schriftzug." Auch dafür habe er viel Zeit im Internet verbracht und sich alle möglichen Schriften angesehen.

Was zu Beginn seiner "Künstlerkarriere" in der Narrenzunft noch im eigenen Keller entstand, wird mittlerweile direkt auf der Bühne der Gemeindehalle geschaffen. "Es ist einfacher, wenn ich das ganze Bild vor mir habe."

So entstanden auf jeweils 22 Quadratmetern alter Leintücher in den vergangenen Jahren außerdem Bühnenbilder zu "Märchenwald", "Fluch der Karibik", "Reise durch die Zeit", "Der Berg ruft", "Weltreise", "Musical", "Es lebe der Sport" und "Helden aus Film und Fernsehen".

Ist das Bühnenbild zur "Kleinen Horror Show" fertig, wartet bereits die nächste Herausforderung auf Stefan Schrempp. Er wurde gebeten, für das große Hofstetter-Treffen Ende Mai ein passendes Bühnenbild zu malen. "Aber dazu mache ich mir frühestens nach der Fasent meine Gedanken."