Wetzlars Olle Forsell Schefvert rückt Vladan Lipovina auf die Pelle. Foto: Kara

War es das mit der Erstklassigkeit für die Handballer des HBW Balingen-Weilstetten? Die 24:28 (9:13)-Heimniederlage gegen die HSG Wetzlar ließ die Chancen auf den Klassenerhalt weiter schwinden.

"Wir machen immer weiter", gab sich HBW-Trainer Jens Bürkle nach dem Spiel weiterhin kämpferisch. Da jedoch GWD Minden, der direkte Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga, zeitgleich zu Hause mit einem 26:26 gegen die TSV Hannover-Burgdorf punktete, beträgt der Rückstand der "Gallier" auf die Ostwestfalen nun einen Zähler mehr als das bedeutend schlechtere Torverhältnis. Das Restprogramm: Ein Auswärtsspiel beim dann möglicherweise als Meister feststehenden SC Magdeburg, ein Heimspiel gegen die noch um die Champions-League-Teilnahme kämpfenden Füchse Berlin, und der Rundenabschluss beim HC Erlangen.

Bürkle: "natürlich hart für uns"

"Das ist natürlich hart für uns. Wetzlar ist Tabellensechster und wir sind Vorletzter – das ist natürlich erstmal keine leichte Aufgabe. Und trotzdem hofft man und rechnet damit, dass man daheim gewinnen kann. Man baut den Glauben auf, dass es reichen kann", sagte HBW-Trainer Bürkle bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Er sah sein Team gut auf die 5:1-Deckung der Wetzlarer vorbereitet. "Wir haben da viel Zeit viel investiert. Wir sind zu Beginn auch zu guten Chancen gekommen, lassen da aber zwei, drei Bälle zu viel liegen. Deshalb war es zur Halbzeit auch minus vier."

Wetzlar zu abgezockt

In der zweiten Hälfte kam der HBW noch einmal heran, war beim 14:16 (41. Minute) drauf und dran, das Spiel zu kippen. "Aber im Endeffekt war Wetzlar zu gut, zu abgezockt, zu ruhig in diesen Momenten, als dass noch einmal richtig Stress entstanden wäre.Wir sind eigentlich über das komplette Spiel hinweg nicht in dieses Rennen reingekommen. Wetzlar hat im Rückzug super verteidigt. Wir hatten gute Chancen und es gab ein paar Momente, in dem das Spiel noch mal richtig Fahrt aufnehmen hätte können", so Bürkle, der den HBW-Fans ein großes Lob zollte: "Die Halle war fantastisch. Ich hoffe natürlich, dass sie uns auch in den nächsten Wochen noch so unterstützt. Weil es jetzt natürlich ein sehr, sehr weiter Weg und ein schwieriger Gang wird in den nächsten Partien. Aber manchmal passieren verrückte Dinge. Ich habe immer den Glauben und die Hoffnung daran, dass wir besondere Dinge leisten können. Nichts Großes entsteht, ohne Begeisterung. Und wir tun gut daran, diese Begeisterung aufrecht zu erhalten."

Matschke und Danner drücken die Daumen

Wetzlars Trainer Ben Matschke, früher Bürkles Teamkollege beim damaligen Zweitligisten Kornwestheim drückt seinem ehemaligen Weggefährten die Daumen. "Wenn eine Mannschaft in der Lage ist für ein Beben sorgen kann, dann ist es der HBW, dann sind es Jens und Geschäftsführer Wolfgang Strobel mit ihrer Arbeit."

Mit gemischten Gefühlen ging Felix Danner von der Platte, der künftige Balinger freute sich natürlich über den Sieg mit seiner HSG. "Theoretisch ist noch alles möglich, dass der HBW in der 1. Liga bleibt. Ich wünsche Balingen alles, alles Gute. Es ist nichts unmöglich in dieser Liga. Aber ich bin ein Spieler der HSG, und wir wollten mit einem guten Gefühl in die nächsten Wochen gehen", so Danner.