Mitte März wurde die Schließung des "Streitpunkts" in der Hausacher Innenstadt bekannt. Das Reisebüro Oberfell schloss nur wenig später seine Türen. Das Hausacher Forum hat allerdings die Hoffnung, dem Leerstand entgegenwirken zu können. Foto: Streit

Der Hausacher Gewerbeverein will den zunehmenden Leerstand in der Innenstadt bekämpfen. Für eine Übernahme des Streit-Gebäudes gebe es bereits Gespräche. Allerdings bereitet die kommende Tunnelsperrung Sorgen.

Hausach. Die Innenstadt unter der Burg wird immer leerer. Nachdem der Streitpunkt sowie das Reisebüro Oberfell geschlossen haben (wir berichteten), sind die Lücken in den Gewerbeflächen noch größer geworden. Es gibt jedoch positive Signale, dass sich die Situation bald ändern wird, berichtet Martin Bruder, Vorsitzender vom Hausacher Forum. "Es gibt bereits Gespräche über eine Übernahme des Streit-Gebäudes. Allerdings sind dort noch keine Ergebnisse druckreif", hält sich Bruder noch bedeckt – und berichtet von weiteren positiven Entwicklungen: "Das Schuhgeschäft Oberle soll saniert werden. Uns ist es seit dem Treffen des Leerstand-Gremiums vor zwei Jahren gelungen, die ein oder andere Lücke in der Innenstadt zu schließen. Die Bilanz ist nicht schlecht, in vielen Bereichen hängt es aber trotzdem noch", gibt Bruder zu Bedenken.

Der Wegfall vieler Corona-Regeln helfe nicht nur dem Einzelhandel, sondern auch dem Forum. "Wir treffen uns jetzt wieder häufiger vor Ort, um Konzepte zu beraten. Einige werden von den Eigentümern auch wieder zerschlagen, was legitim ist, denn jeder hat das Recht, die Gewerbefläche nicht zu verkaufen", sagt Bruder.

Priorität habe für das Forum derzeit die Vorbereitung auf die Sommerberg-Tunnelsperrung für wohl zwölf Monate ab 2023. "Geschäfte wie Herrenmoden Moser werden davon schwer betroffen sein. Erst gab es Corona und nun ist die Tunnelsperrung unsere nächste Krankheit. Aber die Sperrung muss sein. Das kann man nicht aufgrund von Corona 20 Jahre verschieben", hebt Bruder hervor.

Als Reaktion auf den Online-Handel werde das "Heimatkärtle" stark nachgefragt (siehe Info).

Die Aktion "Heimatkärtle", die das Forum Hausach zusammen mit anderen Kommunen ins Leben gerufen hat, habe laut Bruder bislang eine gute Bilanz vorzuweisen. 12 501 Karten wurden von den Arbeitgebern bislang erworben, 7,1 Millionen Punkte befänden sich auf den Kundenkarten, 3,7 Millionen wurden davon seit Projektstart abgerufen. Arbeitgeber können die Karte mit 50 Euro pro Monat aufladen und das Guthaben den Mitarbeitern steuerfrei zur Verfügung stellen. "Das hilft besonders gut dabei, das Gastro-Gewerbe anzukurbeln", so Bruder.