Die Sanierung und Erweiterung der Fischinger Halle könnten im Frühjahr oder Sommer 2024 beendet sein. (Archivbild) Foto: Schwind

Rund 3,3 Millionen Euro werden die Sanierung und Erweiterung der Fischinger Mehrzweckhalle kosten. Nun hofft Sulz, über das Programm Investitionspakt Sportstättenförderung eine Finanzspritze zu bekommen.

Sulz - Grundschule und Halle seien zusammen ein ortsprägendes Gebilde, führte Stadtbauamtsleiter Reiner Wössner in der Gemeinderatssitzung aus. Die Schule, die in den 60er-Jahren gebaut wurde, konnte bereits saniert werden, während sich die Halle, bis auf eine Küchenerweiterung Mitte der 90er-Jahre, im Ursprungszustand aus dem Jahr 1969 befindet.

Nun soll die Halle mit einem außenliegenden Wärmedämmverbundsystem verkleidet werden, wobei die sichtbare Oberfläche der Sichtbetonflächen wie beim Schulgebäude hergestellt werden soll. Hinzu kommt die Erneuerung des Dachaufbaus, der Sanitäranlagen und der Lüftungsanlagen.

Die Glasfassade muss ebenfalls komplett erneuert werden. Fischingens Ortsvorsteher Jürgen Huber meinte, manche der Scheiben fielen zwischenzeitlich beinahe heraus. Da müsse man dringend etwas tun.

Die haustechnischen Anlagen werden auch ausgetauscht. Zur Wärmeerzeugung ist eine Pelletanlage geplant, die in der Hallenerweiterung, die östlich Richtung Triebwerkskanal geplant ist, untergebracht werden muss.

Die Bürgerschaft war Ende 2018 umfassend an dem Projekt beteiligt worden, rief Wössner in Erinnerung. Ergebnis dessen war der Wunsch nach einer rund 80 Quadratmeter großen Bühne an der Westseite Richtung Neckar gewesen – abtrennbar von der restlichen Halle mit einer mobilen Trennwand. Sie wird auch einen separaten, barrierefreien Außenzugang bekommen. Unter der Bühne sind das Tisch- und Stuhllager geplant.

Baubeginn im Herbst 2022

Wenn die Stadt Sulz die beantragte Förderung aus dem Programm Investitionspakt Sportstättenförderung vollumfänglich erhalten sollte (1,4 Millionen Euro), müsste sie lediglich noch rund 57 Prozent der Kosten tragen, was rund 1,9 Millionen Euro entspräche. Der Baubeginn ist für Herbst 2022 vorgesehen, Bauende im Frühjahr oder Sommer 2024.

Heidi Kuhring (GAL) wollte es bei der Finanzierung genau wissen. Das Gesamtprojekt sei über das Sanierungsgebiet Mühlheim-Fischingen, in dem die Halle liegt, finanziert und abgebildet, so Bürgermeister Gerd Hieber. Zu Kuhrings Frage, ob auch das Thema Hochwasserschutz berücksichtigt sei, sagte Reiner Wössner, man sei diesbezüglich mit dem Land im Austausch.

Eberhard Stiehle (FWV) erkundigte sich danach, ob die Kosten für die Erneuerung des Weges zum Kindergarten in der Kostenkalkulation enthalten seien. Wössner verneinte dies und meinte, dafür würden dann rund 250 000 Euro zusätzlich nötig.

Gabriele Brucker (GAL) wollte wissen, ob die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf dem Schul- oder Hallendach möglich sei. Der Stadtbauamtsleiter entgegnete, die Hallen-Konstruktion sei dafür nicht geeignet. Man werde schon so am Rande dessen sein, was die Konstruktion vertragen könne. Auch die extensive Begrünung des Dachs sei nicht möglich. Anders sei das allerdings beim Schulgebäude.

Heidi Kuhring fragte nach, ob man den Hallenboden, den man ihres Wissens nach einst erneuert hatte, bei der Sanierung erhalten könne. In den Kosten enthalten sei ein komplett neuer Sportboden, antwortete Wössner darauf.

Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, die Förderung zu beantragen und das Projekt wie geplant weiterzuführen. Im vergangenen Jahr war ein solcher Förderantrag schon einmal gestellt worden. Allerdings sei das Programm damals erst neu aufgelegt worden und vielfach überzeichnet gewesen, so erklärte Elisa Dauben von der Stadtentwicklungs GmbH dem Gemeinderat.

Wie groß die Chancen auf Förderung diesmal seien, dazu lasse sich niemand aus, meinte Hieber auf Nachfrage von Stiehle. Da das Projekt jedoch bauantragsreif sei, wie Reiner Wössner betonte, mache das sicher mehr Eindruck als wenn jemand mit ein paar Skizzen ankomme. Der Grunderwerb sei bereits Anfang 2021 vollzogen worden.