Über unsere Berichterstattung über diverse Vorkommnisse in der Notaufnahme des Klinikums macht sich unser Leser Gottfried Schmidt Gedanken.
Es ist kein Kavaliersdelikt, wenn Mitarbeiter in der Notaufnahme von Patienten und Angehörigen aggressiv angegangen und bedroht werden. Es ist ein charakterloses Verhalten und ein Zeichen dafür, wie tief in Teilen der Gesellschaft die Hemmschwelle gesunken ist.
Für jeden von uns sollte eigentlich klar sein, in der Notaufnahme geht es nicht danach, wer zuerst kommt, kommt auch zuerst dran.
In einer Notaufnahme werden zuerst die Patienten behandelt, die nach medizinischen Gesichtspunkten zuerst Hilfe benötigen – und das ist gut so. Pöbeleien und ein aggressives Verhalten, haben in einer Notaufnahme nichts verloren.
Es ist eine traurige Tatsache: Selbst Notärzte, Polizei und Feuerwehr werden in ihren oftmals lebensrettenden Einsätzen immer häufiger beschimpft, bedroht und oftmals auch bespuckt.
Das „wir“ ist nicht mehr in Mode
Nach meinem persönlichen Empfinden können wir in vielen Lebensbereichen eine steigende Aggressivität und Ungeduld feststellen, auch im Straßenverkehr. Es geht oftmals nur noch um ich, ich und nochmals ich. Das Wort „wir“ aus alten Zeiten scheint immer mehr aus der „Mode“ zu kommen.
Umso mehr freue ich mich, wenn mir eine fremde Person in irgendeiner Weise behilflich ist, oder mir ein Lächeln schenkt. Ja, es gibt sie noch, Menschen, die ihr Herz am rechten Fleck haben und anderen Hilfe anbieten, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Daher habe ich die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass sich die soziale Kälte wieder zurückziehen wird. Wir müssen es nur gemeinsam wollen – und stets daran denken, Respekt besteht aus Gegenseitigkeit. Anderen ein Lächeln zu schenken, ist ein Geschenk das fast immer ankommt – und zurück kommt.
Gottfried SchmidtVS-SchwenningenSchreiben Sie uns: leserbriefe@schwarzwaelder-bote.de. Mit der Übersendung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Leserbrief in der Printausgabe, im E-Paper sowie im Onlinedienst des Schwarzwälder Boten veröffentlicht wird. Wir behalten uns Kürzungen vor. Leserbriefe entsprechen nicht notwendig der Meinung der Redaktion.