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Trochowski, Cacau oder Kroos für Müller? Nach dem Spanienspiel wartet Holland im Finale.

Durban - In Deutschland herrscht am Mittwoch wieder der Fußball-Ausnahmezustand - und die gesamte Nation hofft auf ein WM-Traumfinale gegen Holland. Millionen Fans fiebern aber zunächst dem Anpfiff der Halbfinalpartie gegen Europameister Spanien bei der Weltmeisterschaft in Südafrika entgegen. Zum achten Mal kann eine deutsche Nationalmannschaft ins WM-Endspiel einziehen. Und nicht nur das, erklärte der zweifache Turnier-Torschütze Lukas Podolski vor der großen EM-Revanche um 20.30 Uhr in Durban: „Wir wollen ins Finale und auch mehr.“

Der mögliche Endspiel-Gegner steht schon fest. Die Niederlande um Bundesliga-Star und Torschütze Arjen Robben besiegten im ersten Halbfinale am Dienstagabend in Kapstadt den zweimaligen Weltmeister Uruguay mit 3:2. Wenn Deutschland gegen Spanien gewinnen sollte, käme es damit zur Neuauflage des Endspiels von 1974. Vor 36 Jahren gewann Deutschland durch einen 2:1-Sieg in München den zweiten von bislang insgesamt drei Weltmeister-Titeln.

Großes Selbstvertrauen der DFB-Elf

Erst einmal muss die junge Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw aber im Moses Mabhida Stadion von Durban die Spanier bezwingen. „Wenn wir es schaffen, die Spanier in ihrem Spiel zu stören, haben wir gute Chancen“, sagte Löw am Dienstag nach dem Abschlusstraining in der Stadt am Indischen Ozean. Nach den klaren Siegen gegen England und Argentinien ist das Selbstvertrauen der DFB-Elf riesengroß. „Es ist nicht die ultimative Prüfung“, verkündete Teammanager Oliver Bierhoff optimistisch: „Die ist am Sonntag im Finale gegen Holland.“

Die deutsche Mannschaft muss gegen Spanien jedoch ein großes Handicap wegstecken. Der vierfache Turnier-Torschütze Thomas Müller ist in der Neuauflage des EM-Finales von 2008, das Spanien in Wien mit 1:0 gewann, gesperrt. Wer für Müller neu in die erste Elf kommt, wollte Löw vorab nicht verraten: „Es gibt drei Möglichkeiten: Trochowski, Cacau oder Kroos. Einer von den Dreien wird es sein.“

Die große Begeisterung in der Heimat soll die Mannschaft auch im weit entfernten Südafrika beflügeln. „Die Euphorie in Deutschland kriegt man natürlich mit über Fernsehen, Zeitungen und Telefonate mit zu Hause“, berichtete Podolski: „Die Begeisterung ist da, darüber freuen wir uns riesig.“ In einer Grußbotschaft machte das Team um Kapitän Philipp Lahm den schwarz-rot-goldenen Anhängern Mut: „Unser Weg ist noch nicht zu Ende, die Party soll weitergehen“, lautet sie. Auf ein Spiel um Platz drei - wie vor vier Jahr beim deutschen Sommermärchen - am Samstag gegen Uruguay hat kein Deutscher Lust.