Auf die zündenden Ideen von Spielmacher Björn Zintel kommt beim HBW einiges an. Foto: Eibner

Neues Spiel, neues Glück – Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten würde am Sonntag gegen den TBV Lemgo Lippe (16.05 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen) zu gerne die nächsten Punkte im Rennen um den Klassenerhalt einsammeln.

Pleite gegen BHC aufgearbeitet

Vor eineinhalb Wochen war der HBW Balingen-Weilstetten guten Mutes zum Bergischen HC gefahren – schließlich hatten sie aus den vier Partien zuvor sechs Zähler geholt. Doch die Hoffnungen, die Bilanz weiter aufzumotzen, zerschlugen sich für das Team von Trainer Jens Bürkle schnell. Nach 19 Minuten lagen die Schwaben in der Solinger Klingenhalle mit 1:9 im Hintertreffen, am Ende zogen sie mit 21:29 den Kürzeren. Coach Bürkle war mächtig angefressen. "Was mich am meisten gegrämt hat, war, dass wir gegen eine Mannschaft, die normalerweise nicht so weit weg von uns ist, nicht in der Lage waren, um Punkte mitzuspielen", so Bürkle, der besonders das Zweikampfverhalten bei seiner Mannschaft in Abwehr und Angriff bemängelte.

Stammkräfte in der Pflicht

Und so war es von den etablierten Kräften eigentlich allein der Isländer Daniel Ingason, der über das gesamte Spiel Akzente setzte. "Gegen Lemgo wird entscheidend, dass Vladan Lipovina, Jona Schoch, Björn Zintel und auch Kristian Beciri liefern. Wir müssen sie wieder besser in Position bringen und Lemgos Abwehr sauber bespielen", so der Coach, der mit dem Franzosen James Junior Scott, der gegen den BHC wegen einer Oberschenkelprellung gefehlt hatte, eine Alternative im Rückraum hat. Moritz Strosack wird wohl erneut ausfallen, für ihn rückt Elias Fügel ins Aufgebot.

Lemgo Stammgast im Pokal-Final-Four

Mit dem TBV Lemgo, der nach seinem Triumph im DHB-Pokal im vergangenen Jahr auch 2022 im Final-Four um den Cup stand, kommt am Sonntag ein Team nach Balingen, das in etwa dieselbe Kragenweite hat wie die Bergischen Löwen. Klar, dass die "Gallier" dann ein Déjà-vu vermeiden wollen. "Lemgo ist eine Mannschaft, die wir an einem guten Tag kriegen können, ist aber schon auf einem anderen Level. Für uns ist etwas drin, dann muss bei uns aber schon alles gut laufen", sagt Bürkle, der den Fokus an den ersten Trainingstagen in dieser Woche auf die Defensive legte. "Wir müssen mutiger in der Interpretation der Abwehr sein, um den gegnerischen Kreisläufer und den Rückraum besser attackieren zu können. Es ging um die Klarheit, die Grundposition und darum, Wiederholungszahlen in die Abläufe zu bekommen", so Bürkle.

Konterstarke Gäste

In der Offensive hat der Tabellenzehnte der Handball-Bundesliga, bei dem mit Peter Johannesson ein früherer Balinger den Kasten hütet, einiges zu bieten. Ob nun Spielmacher Tim Suton, Jonathan Carlsbogard auf der linken oder Andreas Cederholm auf der rechten Halbposition – die Rückraumreihe ist bei den Ostwestfalen immens torgefährlich, aber auch stets in der Lage, den Kreisläufer und die Außenspieler in Szene zu setzen. Mit Linksaußen Bjarki Mar Elisson steht einer der besten Konterspieler der Liga im Aufgebot von Trainer Florian Kehrmann. "Wir brauchen ein gutes Rückzugsverhalten, um Lemgo in den Positionsangriff zu zwingen", sagt Bürkle. Denn das passte zuletzt gegen den Bergischen HC auch nicht.