Mehrere tausend Mitgliedern dürfen sich 2024 über eine höhere Zuschüsse freuen. Noch liegen die exakten höheren Beträge nicht fest, aber sie sollen noch in diesem Jahr vom Gemeinderat beschlossen werden.
Einen Vorstoß für die Erhöhung hat es in der Klausurtagung zur Haushaltsberatung 2024 gegeben. Der Gemeinderat zeigt ein großes Herz gegenüber den Friesenheimer Vereinen in Musik, Sport und Kultur. Jene Sportvereine, die eigene Clubheime mit Sanitären Anlagen, Sportanlagen und Rasenplätze oder Tennisplätze unterhalten, erhalten seit diesem Jahr ein deutliches Plus. 28 000 Euro sind dafür aus dem Gemeindesäckel vorgesehen und bereits verteilt. Jetzt will der Friesenheimer Gemeinderat noch eine deutliche Schippe obendrauf legen.
Ins Spiel brachte die neue Bewegung bei der Vereinsbezuschussung Gemeinderat Markus Rottler (SPD) bei den jüngsten Haushaltsberatungen. Bisher haben 20 000 Euro für eine allgemeine Vereinsbezuschussung im Haushaltsplan zur Verfügung gestanden. Über Kostensteigerungen, die längst in der Vereinslandschaft Einzug gehalten haben, will ohnehin niemand reden.
Dennoch hat Rottler die Situation der Vereine vor Augen geführt und betonte: „Die allgemeinen Kostensteigerungen betreffen auch die anderen Vereine.“ Jene Vereine, die keinen Rasenplatz oder ein Clubheim unterhalten, sondern Musikinstrumente kaufen, Uniformen oder Trachten bezahlten und ebenfalls ihre Fixkosten haben. Immerhin basiere die Vereinsbezuschussung mit ihrem Sockelbetrag pro Ortsteil auf einem Pauschalbetrag in Höhe von 1550 Euro aus dem Jahr 2001. Dort sieht Rottler eine Anhebung von 1550 Euro auf 2000 Euro als gegeben. Was einer Gesamtsumme von 10 000 Euro entspreche.
Kostensteigerungen werden berücksichtigt
Die Gemeinde schaue regelmäßig, zumindest alle fünf Jahre, auf ihre Gebührenordnung, unter Berücksichtigung der Kostensteigerungen. Längst überfällig sei auch eine Erhöhung des Betrages pro Einwohner, auf die Ortsteile gerechnet. Dieser liege ebenfalls seit zwölf Jahren bei zwei Euro pro Einwohner. Der Betrag müsse mindestens auf 2,50 Euro erhöht werden. Unter der Annahme von 13 500 Einwohnern in der Gemeinde wären dies auf fünf Ortsteile verteilt 6750 Euro mehr, im Sockelbetrag, der sich demnach in der Gesamtsumme von 27 000 auf 33 750 Euro erhöhen würde.
Der Gemeinderat hat den Vorschlag von Rottler einstimmig angenommen und wird in einer weiteren Sitzung nochmals separat über die mögliche Erhöhung und Vorgehensweise beraten.
Fraktionen stehen hinter den höheren Zuschüssen
Dass etwas getan werden müsse, daran ließen alle Fraktionen keinen Zweifel. Ewald Schaubrenner (CDU) erklärte: „Dem Vorschlag kann ich sehr gut folgen. Schließlich ist seit 22 Jahren nichts mehr passiert.“ Michael Walter (GLU) wünscht sich eine formale Herangehensweise und damit auch einen Vorschlag von der Verwaltung ausgearbeitet, der die Inhalte besiegelt. „Es geht hier nicht um eine Riesennummer“, erklärte Rottler.
Der Anschubgedanke ist formuliert und der Rat wird noch vor der Verabschiedung des Haushalts den Vorschlag beraten. Rechnungsamtsleiter Joachim Wagner hat grob die erforderlichen 15 000 Euro den bislang vorgesehenen 20 000 Euro, auf 30 000 Euro erhöht. Außerdem erhält jeder Verein pro Jugendlichem bis 18 Jahre zusätzlich zehn Euro. Eine potenzielle Erhöhung dieses Betrages war nicht Diskussionsgrundlage.
Der Gemeinderat wird in einer weiteren Sitzung nochmals über die Erhöhung in der Vereinsbezuschussung abstimmen. Außerdem soll noch in den Ortschaftsräten über den Vorschlag beraten werden.
58 Vereine
Die Vereinsbezuschussung der Gemeinde Friesenheim ist eine freiwillige Leistung, die der Gemeinderat seit 22 Jahren befürwortet. 58 Vereine werden von dem Zuschuss betroffen sein: in Friesenheim 20, in Heiligenzell fünf, in Oberschopfheim zwölf, in Oberweier zwölf und Schuttern fünf.