Bei Biomüll ist wichtig, dass dieser ohne Störstoffe richtig entsorgt wird. Foto: Thomas Fritsch

Wer bei der Entsorgung seines Biomülls nicht aufpasst, den erwarten künftig höhere Strafen.

Am 1. Mai werden nach der kleinen Novelle der Bioabfallverordnung bundesweit strengere Regeln zur Entsorgung von Bioabfall in Kraft treten. Biotonnen werden künftig auf Störstoffe kontrolliert. Überschreiten die Tonnen den Störstoffanteil von einem Prozent, sind strengere Strafen als zuvor angedacht.

 

Die Maßnahmen reichen vom Stehenlassen der Biotonne bis zu hohen Bußgeldern. Bis zu 2500 Euro kann ein solcher Verstoß künftig kosten.

Helge Jesse, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs Calw, begrüßt die Änderungen, da so vermieden werden kann, dass Mikroplastik in Kompostierungsprodukten vorhanden ist und diese Produkte dadurch unbrauchbar werden.

Landkreis Calw ist vorbereitet

Jesse sieht den Änderungen gelassen entgegen: „Wir wissen schon länger von diesem Termin und führen deshalb schon seit einiger Zeit Kontrollen durch.“

Bei diesen Kontrollen handele es sich um stichprobenartige Sichtungskontrollen. Sollte ein Müllwerker vor Ort Störstoffe in einer Tonne feststellen, wird die Tonne ungeleert zurückgelassen und mit einem roten Aufkleber beklebt.

Dann hat der Kunde die Gelegenheit entweder die Tonne von den gefundenen Störstoffen zu reinigen und die Tonne am nächsten Bioabfuhrtag zur Abholung bereitzustellen, oder eine Nachleerung beim Restabfall zu buchen.

Auch künftig keine Verschärfungen geplant

Diese kostet bei einer 60 Liter Tonne 14,14 Euro.

Weitere Strafen seien Jesse zufolge nicht geplant: „Insgesamt haben wir im Landkreis Calw eine gute Qualität des Bioabfalls“. Außerdem würden die aktuellen Kontrollen und das Stehenlassen der Tonnen bereits eine gewisse Wirkung erzeugen.

Für Helge Jesses Betrieb werden sich somit mit den neuen Regelungen keine Abläufe ändern. Dennoch betont er, dass bei einer künftigen Verschlechterung der Bioabfallqualität sein Betrieb bereit sei, einzugreifen.

Dann würde er eine Erhöhung der Kontrollen veranlassen, welche dann aber nicht mehr von den Müllwerkern vor Ort, sondern von eigens angestellten Mitarbeitern vorgenommen werden.

Außerdem schließt Jesse, aufgrund der sich immer weiter entwickelnden Technik, eine Automatisierung der Kontrollen mithilfe von Detektoren nicht aus.

Für die Verbraucher im Landkreis Calw bleiben also, trotz der starken bundesweiten Veränderung der Strafen, die gewohnten Regelungen bestehen.