Der Blitzermarathon erreicht am Mittwoch seinen Höhepunkt. Auch in der Region Schwarzwald und Schwäbische Alb ist mit verschärften Kontrollen zu rechnen. Wir haben gesammelt, welche Blitzer-Typen es gibt – und wie diese erkannt werden können.
Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit gehört zu den häufigsten Unfallursachen. Wer öfter mal ein paar Kilometer zu viel auf dem Tacho hat, muss in der sogenannten „Speedweek“ besonders achtsam sein. Vom 7. bis zum 13. April führt die Polizei besonders an Unfallschwerpunkten und an bekannten Raser-Strecken Radarkontrollen durch – am Mittwoch, 9. April, ist der Höhepunkt des europaweiten Blitzermarathons.
Nicht nur Geschwindigkeitsüberschreitungen können zu Bußgeldern führen – auch Abstandskontrollen und das Fahren über eine rote Ampel können Autofahrer teuer zu stehen kommen.
Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Blitzer-Typen, die im Straßenverkehr verwendet werden.
Stationäre Tempo-Blitzer
Stationäre Blitzer sind für eine längere Zeit an einem Ort installiert und meist gut sichtbar am Straßenrand platziert. Aus technischer Sicht unterscheiden sich die verschiedenen Arten von stationären Blitzern: Die Radaranlagen messen die Geschwindigkeit der Fahrzeuge mithilfe von Frequenzwellen.
Einige dieser Blitzer können sowohl von hinten, als auch von vorne blitzen. Es kann aber immer nur eine Fahrspur gleichzeitig erfasst werden – wenn also zwei Fahrzeuge auf zwei Spuren gleichzeitig zu schnell vorbeifahren, hat zumindest einer der Fahrer Glück.
Vielerorts werden seit einigen Jahren runde Blitzersäulen verwendet. Die neuartigen Säulen arbeiten mit Laserstrahlen, die mehrere Fahrspuren in etwa 30 bis 70 Metern Entfernung im Blick haben – und das in beide Fahrtrichtungen.
Ältere Blitzermodelle funktionieren durch Induktionsschleifen im Boden, die wenige Meter auseinander liegen. Die zurückgelegte Geschwindigkeit wird durch die Zeit gemessen, die das Fahrzeug für die Distanz benötigt hat – wer die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreitet, wird geblitzt. Bei dieser Technik wird fast immer nur in eine Fahrtrichtung geblitzt.
Mobile Geschwindigkeitskontrollen
Mobile Geschwindigkeitsmesser rechtzeitig zu erkennen, ist nicht immer einfach. Während ein Blitzer-Anhänger wohl am auffälligsten ist, sind andere Geräte deutlich kleiner oder sogar in Zivilfahrzeugen versteckt. Mittlerweile gibt es auch drahtlose Blitzer, die beispielsweise auf Verkehrsinseln alleine stehen können und manchmal auch unter Tarnnetzen versteckt sind.
Radaranlagen mit Frequenzwellen-Technik können auch bei mobilen Geschwindigkeitskontrollen verwendet werden. Häufig befinden sich die Messeinrichtungen an der Front und im Kofferraum eines Fahrzeugs, das parallel zur Fahrbahn am Straßenrand geparkt ist. Laut Bußgeldkatalog stehen diese mobilen Radargeräte eine Stunde bis drei Stunden am selben Ort, gemessen wird in beide Richtungen.
Mobile Laserpistolen messen fast ausschließlich von vorne und werden hauptsächlich in geraden Streckenabschnitten angewendet. Mit dieser Messtechnik wird kein Foto ausgelöst – die Polizeibeamten notieren sich entweder das Kennzeichen oder ziehen das entsprechende Fahrzeug im Anschluss aus dem Verkehr.
Häufig verwendet werden auch Einheitssensoren, die als mobile Blitzer rechtwinklig zur Fahrbahn aufgestellt werden. Die Geräte ermitteln die Geschwindigkeit von Fahrzeugen, indem sie Helligkeitsunterschiede messen und dadurch den zeitlichen Abstand registrieren.
Bei der mobilen Geschwindigkeitskontrolle werden mittlerweile auch Videonachfahr-Systeme angewandt: Polizisten verfolgen ein verdächtiges Fahrzeug und fertigen dabei Videoaufnahmen an. Die Geschwindigkeit des betroffenen Fahrzeugs kann dann im Nachgang mithilfe der gefahrenen Geschwindigkeit ermittelt werden.
Ampelblitzer
Auch Ampelblitzer funktionieren laut ADAC mithilfe von Induktionsschleifen, die fest in der Fahrbahn installiert sind. Sobald ein Fahrzeug die Haltelinie bei Rot überfährt, löst der Blitzer aus und macht ein Beweisfoto von Fahrer und Fahrzeug.
Aber keine Sorge: Die Blitzer machen zwei kurze Fotos nacheinander. Wenn man auf beiden zu sehen ist, weil man die Linie nur leicht überfahren hat, erwartet einen meist kein Bußgeldbescheid.
Abstandmessung
Auf Autobahnen ahndet die Polizei nicht nur Geschwindigkeits-, sondern auch Abstandsverstöße. Am häufigsten wird die Brückenabstandsmessung eingesetzt, da diese Technologie nicht nur den Abstand zwischen zwei Fahrzeugen, sondern auch die gefahrene Geschwindigkeit registriert. Die Messstrecke beträgt etwa 700 Meter auf allen Fahrbahnen.
Das gefahrene Tempo spielt bei der Abstandskontrolle eine wichtige Rolle, da die Sanktionen bei einer höheren Geschwindigkeit wesentlich strenger ausfallen. Bei Verstößen drohen laut aktuellem Bußgeldkatalog Geldstrafen von bis zu 400 Euro – bei schweren Verstößen sind zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot möglich. Seltener werden bei der Abstandskontrolle auch V ideonachfahr-Systeme verwendet.
Handyblitzer
Trotz Verbots greifen viele Autofahrer während der Fahrt zum Handy. Eine KI-gestützte Kameratechnik hat es auch genau diese Verkehrssünde abgesehen: Sogenannte Monocams registrieren von Brücken aus, ob ein Handy während der Fahrt verwendet wird. Bisher wurde diese neue Technologie nur in Rheinland-Pfalz eingesetzt – könnte aber schon bald bundesweit zum Einsatz kommen.