Im Wasserwerk im Förtelbach wird das Wasser der Höfener Quellen aufbereitet. Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Verhandlungen mit Calmbach über Notfall

Höfen. Die Weber Ingenieure haben die Versorgungssicherheit der Trinkwasserbereitstellung in der Gemeinde Höfen untersucht. Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass die Höfener Quellen und Tiefbrunnen auch in wasserarmen Monaten ausreichend Wasser liefern können. In der jüngsten Sitzung des Höfener Gemeinderats stellten die Ingenieure ihre Studie vor. Fokussiert wurde sowohl der Regelbetrieb als auch ein möglicher Havariefall mit Verunreinigung des Grundwassers im Einzugsgebiet der Höfener Quellen.

Die Trinkwasserbilanz zeige, dass im Regelbetrieb selbst bei einer Weiterversorgung der Gemeinde Birkenfeld das Wasserangebot auch in Zeiten schwacher Quellschüttungen noch ausreicht. In der zukünftigen Neuausgestaltung des Versorgungsvertrags zwischen Höfen und Birkenfeld sollte allerdings vorsorglich auf eine Deckelung der Trinkwasserabgabe geachtet werden, empfehlen die Ingenieure. Zur Spitzenabdeckung könnten die beiden Tiefbrunnen verstärkt genutzt werden.

Im Havariefall mit Totalausfall der Wassergewinnung im Förteltal, wurden die Möglichkeiten für eine Notversorgung durch die umliegenden Nachbargemeinden geprüft. Als aussichtsreichste Variante stellt sich der Wasserbezug von Bad Wildbad-Calmbach dar.

500 Meter Verbindung

Die beiden Wasserversorgungsnetze könnten durch eine 500 Meter lange Verbindungsleitung zwischen der Beermiss und der Gräfenau verbunden werden. Für die Verbindung sind zusätzliche Anschlusspunkte und Leitungen erforderlich. Zusätzlich wäre für die Trinkwasserversorgung eines Teilgebietes eine Druckerhöhungsanlage notwendig. Es wäre eine Notversorgung, die ungefähr 60 bis 70 Prozent des durchschnittlichen Höfener Wasserbedarfs decken würde. Dies bedeute in jedem Fall eine Verbrauchseinschränkung und den Wegfall der Trinkwasserabgabe an Birkenfeld. Die Gemeinderäte Wilhelm Großmann, Hartmut Koch, Thomas Braune und Carmen Mattheis, sprachen sich für eine Notversorgung von Calmbach aus. Allerdings sollten nur die Anschlusspunkte eingerichtet werden und keine fest installierte Leitung, die ja meistens trocken liegen würde. Erst im Schadenfall soll eine oberirdische provisorische Leitung verlegt werden. Der Wasservorrat im Hochbehälter reiche nach Aussage von Wassermeister Fritz Ochner für vier Tage. Innerhalb dieser Zeit könnte die Notversorgung errichtet werden. Bürgermeister Holger Buchelt wurde beauftragt, mit Bad Wildbad über die Möglichkeit einer solchen Notversorgung zu verhandeln.

Die Feuerwehrsatzung der Gemeinde Höfen stammt aus dem Jahr 1991. Da insbesondere für Jugendfeuerwehr und Alterswehr zwischenzeitlich ganz andere Regelungen gelten, wurde anhand der Mustersatzung des Gemeindetages eine neue Satzung erstellt. Die Neufassung der Feuerwehrsatzung zieht auch eine Neufassung der Feuerwehrentschädigungsatzung nach sich. Das Gremium stimmte der Neufassung beider Satzungen zu.

Wie Buchelt mitteilte, sei die Einwohnerzahl weiter gestiegen. Zum 30. Juni 2017 waren es 1799 Einwohner, elf mehr als im Jahr zuvor.

Für den Neubau der Mehrzweckhalle ist eine erste Förderzusage in Höhe von 300 000 Euro aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum eingegangen. Beantragt hatte die Gemeinde allerdings 750 000 Euro. Zwei weitere Förderanträge bei der Sportförderung und beim Ausgleichstock laufen noch.