Zufrieden mit der Fällung: Bürgermeister Holger Buchelt (links) im Gespräch mit Hartmut Gauss. Foto: Ziegelbauer

Mehr als 20 Meter hohe und 200 Jahre alte Eiche wird gefällt. Verbindung muss halbseitig gesperrt werden.

Höfen - Für Autofahrer auf der Bundesstraße 294 zwischen Calmbach und Höfen hat es am Donnerstag kurz nach 9.30 Uhr in Höhe der Zufahrt zum Gewerbegebiet "Gräfenau" einen Zwangsstopp und eine etwa zehnminütige Wartezeit gegeben.

Der Grund: Wegen der Fällung einer großen Eiche wurde der Verkehr von Beamten des Polizeipostens Bad Wildbad angehalten.

Schon in den vergangenen Monaten war der Bewuchs des Steilhangs zwischen der Zufahrt zum Wohngebiet "Neue Äcker" (Flößerstraße) und der darunter liegenden Bundesstraße 294 nach dem Erdrutsch im vergangenen Jahr für Hangsicherungsmaßnahmen entfernt worden.

Jetzt ging es um die Beseitigung einer mehr als 20 Meter hohen und etwa 200 Jahre alten Eiche, die zum Sicherheitsrisiko für den Verkehr auf der Bundesstraße wurde. Dieses Risiko bestand darin, dass nach eventuellen weiteren heftigen Regenfällen und starkem Wind oder gar Sturm oder in Verbindung mit einer weiteren Hangrutschung nicht auszuschließen gewesen wäre, dass der Baum auf die Bundesstraße gestürzt wäre. "Das Fällen der Eiche hat mir schon Kopfzerbrechen gemacht", räumte Hartmut Gauss, Spezialist für Problemfällungen, ein. Höfens Bürgermeister Holger Buchelt hatte ihm den Auftrag zur Beseitigung des Baumes erteilt.

Als einfachste und sicherste Lösung schlug Gauss eine Fällung des Baumes insgesamt vor. Ohne vorher, wie sonst zuweilen praktiziert, den Stamm von oben in Teilen abzutragen. Auch die Aufstellung eines Kranes für eine solche Art der Beseitigung des Baumes wäre aus seiner Sicht problematisch gewesen. Schon für die vorbereitenden Maßnahmen war die Bundesstraße unter Ampelregelung halbseitig gesperrt.

Zur Bestimmung der Fallrichtung wurde der Baum in einer Höhe von etwa zwölf Metern an einen schweren Schlepper des Forstbetriebes Haag angeseilt, mit dem Hartmut Gauss bei schwierigen Fällungen kooperiert. Nachdem der Verkehr angehalten war, konnte die eigentliche Fällaktion mit der Motorsäge beginnen. Nach wenigen Minuten krachte der Baum zu Boden, wobei ein Teil der Äste brach.

Baum rollt den Hang hinab

Entgegen der Annahme, dass der Baum vielleicht liegen bleiben könnte, rollte dieser den Hang hinab, beschädigte die am Fuße des Hanges zum Auffangen eines eventuellen weiteren Erdrutsches angebrachte Metallplanke und blieb dort außerhalb der Fahrbahn und damit noch am Böschungsfuß liegen.

Hartmut Gauss und seine Mitarbeiter gingen sofort daran, den Stamm zu zersägen. Wie von ihm zu hören war, geht dieser mit seiner guten Holzqualität zur weiteren Verwertung in einen Zimmereibetrieb. "Jetzt wird aufgeräumt, Sicherheit geht vor", bemerkte der Unternehmer und meinte damit das Abräumen des Hanges zur Vermeidung eines unkontrollierten Abrutschens von beim Fällen abgebrochener Äste. Während der Räumarbeiten lief der Verkehr auf der Bundesstraße unter Ampelbetrieb. Vor Ort beobachtete Bürgermeister Holger Buchelt den Ablauf der Baumfällung.