Starker Regen sorgte bei Höfen für eine Hangrutschung. Foto: Mutschler

Erneute Sicherung mit Netzen und Felsankern nötig. Kosten dürften mehr als 100.000 Euro betragen.

Höfen - Starke Regenfälle haben den Hang zwischen der Bundesstraße B  294 und der Flößerstraße am Montagnachmittag abrutschen lassen. Das erinnert an das Jahr 2013, als die Erde am gleichen Hang nur wenige Meter weiter in Richtung Calmbach ebenfalls abrutschte. Für die Flößerstraße gibt Bürgermeister Heiko Stieringer vorerst Entwarnung.

 

Es war gegen 14 Uhr am Montagnachmittag: Bürgermeister-Stellvertreter und Feuerwehr-Kommandant Thomas Braune fuhr aus Höfen in Richtung Calmbach und sah, dass Teile des Erdreichs am Hang zwischen Flößerstraße und B  294 ins Rutschen geraten sind. Er informierte umgehend Höfens Bürgermeister Heiko Stieringer, anschließend rückten Feuerwehr und Bauhof aus, um die Straße zu sichern.

Gleiches Problem wie 2013

"Es ist das gleiche Problem wie damals", bestätigte Stieringer auf Nachfrage unserer Zeitung. Als Folge der langen Regenfälle Ende Mai und Anfang Juni war 2013 der Hang zwischen der Flößerstraße und der Bundesstraße 294 ins Rutschen gekommen. Dabei stürzten auch einige kleinere Bäume auf die Bundesstraße. Auch jetzt waren laut Stieringer die starken Regenfälle für das Abrutschen verantwortlich. Der Hang bestehe aus festem Sandstein, auf dem auch die Flößerstraße aufliegt. Die lockeren Gesteins- und Erdschichten am Hang kämen durch das Wasser in Bewegung.

Am Dienstagmorgen sei ein Geologe vor Ort gewesen, der sich den Hang genau angesehen habe. Der habe festgestellt, dass durch die starken Regenfälle Wasser unter der Flößerstraße ausgetreten sei. Ein Grund dafür könnte auch der Forstweg "Jakobsweg" sein, dessen Unterdohlung das Wasser an den Hang leitet und für zusätzliche Feuchtigkeit sorgt.

Immerhin eine gute Nachricht hat Stieringer für die Anwohner des Wohngebiets "Neue Äcker": Die Flößerstraße ist intakt. Deshalb muss sie nicht gesperrt werden und kann weiter als Zufahrtsstraße zum Wohngebiet genutzt werden.

Nun müsse am Hang eine weitere Sicherung angebracht werden. Die soll in der gleichen Art erfolgen wie die bereits bestehende, die 2014 errichtet wurde. Mit Felsankern soll ein großes Netz befestigt werden, um künftige Rutschungen auch im aktuell betroffenen Bereich zu verhindern. Das wird für die kleine Gemeinde aber ein finanzieller Kraftakt: "Wir müssen etwas tun. Das ist schwierig, wenn man kein Geld hat."

Kostenteilung mit Bund?

Die Maßnahme vor sechs Jahren kostete mehr als 100.000 Euro. Stieringer rechnet mit ähnlichen Kosten, eher mit einem etwas höheren Betrag. Alternativ gebe es auch die Möglichkeit, den gesamten Hang zu sichern, "zu agieren, statt immer nur zu reagieren". Aber: "Wenn man die Flößerstraße richtig gegen Abrutschung sichern will, kostet das einen siebenstelligen Betrag", so der Bürgermeister weiter.

Nun wartet Stieringer zunächst auf die Stellungnahme und die Kostenschätzung des Geologen für die Hangsicherung mit Netzen. Danach soll die anstehende Maßnahme im Gemeinderat besprochen werden.

Da unterhalb des Hangs die Bundesstraße verläuft, will Stieringer außerdem mit Regierungspräsidium und Landratsamt eine mögliche Kostenteilung klären.

Übrigens: Bei der Hangsicherung 2014 wurde auch ein sogenannter "Inklinometer" verbaut, mit dem Verschiebungen in dem Hang gemessen werden können. Dort sei festgestellt worden, dass sich in dem bereits gesicherten Bereich keine Verschiebungen mehr ergeben hätten. Im weiteren Verlauf sei die Flößerstraße aufgefräst und mit einer Dehnungsfuge versehen worden. Dennoch seien hier einige Längsrisse aufgetreten, die deutlich machen, dass weitere Maßnahmen notwendig seien.