Auch Andrea und Gerhard Engelhardt unterstützen Hartmut Kochs (links) Stellungnahme zum Entwurf des Teilregionalplans Windenergie der Region Nordschwarzwald. Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Teilregionalplan sorgt für Irritationen / Vorgeschlagene Flächen zu nahe am Ort

Die Aufstellung des Teilregionalplans Windenergie Region Nordschwarzwald sorgt in Höfen für Irritationen, denn in der aktuellen Planung haben die von Höfen und seinen Nachbargemeinden bisher vorgebrachten Einwendungen keinen Niederschlag gefunden.

Höfen. Der Plan entspreche exakt dem Windkrafterlass aus dem Jahr 2011, sagt der Höfener Gemeinderat Hartmut Koch. Auf allen drei Höhen rings um Höfen – Hengstberg, Unterer Eiberg und Brennerberg – sind Potenzialflächen ausgewiesen, die jetzt näher untersucht werden sollen.

Die Verwaltungsgemeinschaft Oberes Enztal, das sind Enzklösterle, Bad Wildbad und Höfen, hatte sich im Jahr 2013 dafür ausgesprochen, im Flächennutzungsplan eine Vorrangfläche für Windenergie im Bereich des Kälbling zwischen Calmbach und Oberreichenbach auszuweisen. Die Planungen sind schon fortgeschritten und mittlerweile nimmt die EnBW dort auch Windmessungen vor. Die Verwaltungsgemeinschaft war sich einig, dass die Bereiche Unterer Eiberg, Brennerberg und Hengstberg dafür nicht in Betracht kommen und hatte dies auch dem Regionalverband so mitgeteilt.

Stellungnahme an Verband

Der Höfener Gemeinderat Hartmut Koch hat deswegen eine Stellungnahme an den Regionalverband gegen die Planung verfasst. Darin verweist er erneut auf die Vorrangfläche auf dem Kälbling und kritisiert den geringen Abstand der Potenzialfläche Unterer Eiberg zur Höfener Bebauung sowie weitere Beeinträchtigungen.

In der vorliegenden Planung werde Höfen geradezu von Windrädern umzingelt. Dies widerspreche dem vorgesehenen Überlastungsschutz insbesondere auch in Hinblick auf die elf Windräder, die mittlerweile im benachbarten Straubenhardt stehen, heißt es weiter.

Für seinen Widerstand sucht Koch Mitstreiter und hat daher zusammen mit Freunden seine Stellungnahme an alle Höfener Haushalte verteilt. In einem Anschreiben bittet er die Bürger um Unterstützung seiner Argumente und sammelt Unterschriften gegen das Vorhaben. Die Höfener sollten ihre Solidaritätsbekundungen spätestens bis zum Sonntag, 8. April, bei Koch abgeben. Eine Sammelbox für die Unterschriftslisten ist außerdem auch beim Friseursalon "Schnipp Schnapp" in der Hindenburgstraße aufgestellt.

Die Resonanz auf seine Aktion sei erfreulich, sagt Koch, bis jetzt seien schon 55 Listen zurückgekommen. Den gesammelten Protest will Koch dann fristgemäß beim Regionalverband in Pforzheim abliefern. Die Öffentlichkeitsbeteiligung läuft noch bis zum 13. April. Auch die Gemeinde Höfen wird zu der Planung Stellung nehmen, wie in der jüngsten Gemeinderatsitzung zu erfahren war.