In Höfen wird auch die Grundschule saniert. (Archivfoto) Foto: sb

Höfen verbraucht Tafelsilber und macht Schulden. Räte beschäftigen sich mit Investitionsplan.

Höfen - Zur Vorbereitung des Vermögenshaushalts 2016 und des Investitionsplans für die Jahre 2017 bis 2019 hat sich der Höfener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit für die kleine Gemeinde sehr großen Zahlen befasst.

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich in diesem Zeitraum einschließlich des Tilgungsaufwands auf rund 5,5 Millionen Euro. Neben kleineren Ausgaben sind im Jahr 2016 im Vermögenshaushalt folgende 30.000 Euro übersteigende Ausgaben enthalten. Das Volumen beträgt etwas mehr als eine Million Euro: 40.000 Euro für das Instandsetzen des Schuppens und seines Daches auf dem Campingplatz, 55.000 Euro für Investitionen in die Solaranlage und Beckenfolie im Freibad, 145.000 Euro für den zweiten Sanierungsabschnitt im Schulhaus, 330.000 Euro für den Kauf eines Hauses für Asylbewerber, 380.000 Euro für die Planungskosten zum Bau der Mehrzweckhalle.

Diese Ausgaben sollen mit einem noch ausstehenden Zuschuss für das schon beschaffte Feuerwehrfahrzeug LF 10/6 mit 30.000 Euro finanziert werden. Des Weiteren verkauft die Gemeinde ein Grundstück im Wohngebiet "Neue Äcker" für 90.000 Euro. Darüber hinaus werden aus den Rücklagen 345.000 Euro entnommen. Hinzu kommen Kredite in Höhe von 400.000 Euro. Außerdem werden dem Vermögenhaushalt aus dem Verwaltungshaushalt (laufender Betrieb) 146.000 Euro zugeführt.

Halle kostet mehr als drei Millionen Euro

Der Investitionsplan für die Jahre 2017 bis 2019 sieht weitere Ausgaben in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro vor. Die größeren Projekte sind der Neubau des Kanals in den Enzauen mit 191.000 Euro (2016/2017), die Sanierung der Bogenbrücke im Förteltal mit 95.000 Euro (2017), der dritte Sanierungsabschnitt im Schulhaus mit 106.000 Euro (2017), der Ausbau (Teil zwei) in den Lauppenwiesen mit 467.000 Euro (2017 bis 2019), der Neubau der Mehrzweckhalle mit fast 3,44 Millionen Euro (2017/2018), die Sanierung der Brücke bei den Tiefbrunnen mit 30.000 Euro (2018) und Sanierungen des Kanalnetzes mit 150.000 Euro (2019).

Ort hofft auf Zuschüsse des Landes

Die Gemeinde finanziert die Investitionen durch Kredite und Landeszuschüsse, Zuführungen aus dem Verwaltungshalt in Höhe von circa 500.000 Euro und durch den Verkauf von Grundstücken mit Erlösen in Höhe von 234.000 Euro. Hinzu kommen Erschließungsbeiträge von Anliegern in Höhe 60.000 Euro. Aus den Rücklagen werden circa 580.000 Euro entnommen. Hinsichtlich der Landeszuschüsse hofft die Gemeinde auf Mittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum in Höhe von 720.000 Euro. Aus dem Ausgleichstock für finanzschwache Gemeinden sollen circa 500.000 Euro kommen. Schließlich werden im Zuge des Neubaus der Gemeindehalle Spenden und Eigenleistungen der Bürgerschaft im Wert von 50.000 Euro erwartet.

Der Prognose von Bürgermeister Holger Buchelt zufolge sind spätestens im Jahr 2019 die kommunalen Rücklagen aufgebraucht. Mehr noch: Es gibt eine Pro-Kopf-Verschuldung von mehr als 1.700 Euro. Mit diesem Betrag läge die Gemeinde Höfen immer noch unter der durchschnittlichen Verschuldung aller Kommunen im Kreis Calw nach dem Stand vom 31.12.2014 mit 1. 919 Euro je Einwohner, aber deutlich über dem Landesdurchschnitt von 1.157 Euro je Einwohner.

Weitere Projekte werden verschoben. Der Gemeinderat stimmte dem Investitionsplan mit sieben Ja-Stimmen und vier Stimmenthaltungen zu.