Bürgermeister Heiko Stieringer bedankte sich bei der scheidenden Rektorin Margrit Dittus mit einem Blumenstrauß und einem Bild von der "Schule auf dem Berg". Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Nach 38 Jahren an der Grundschule Höfen wird die langjährige Rektorin Margrit Dittus offiziell verabschiedet

38 Jahre war die langjährige Rektorin Margrit Dittus an der Grundschule Höfen. Und auch wenn der Abschied coronabedingt nun kleiner ausfiel als ursprünglich gedacht, war er doch nicht weniger herzlich – inklusive musikalischer Einlage der Lehrerkolleginnen.

Höfen. Eigentlich war die öffentliche Verabschiedung der langjährigen Rektorin der Höfener Grundschule am Freitagabend in der Gemeindehalle vorgesehen – unter anderen mit Kolleginnen, Schülern, weiteren Gästen und mit Eltern, die in den vergangenen 38 Jahren vielleicht schon selbst von ihr unterrichtet wurden.

Einen Strich durch diese Planung machte die Corona-Pandemie, sodass nur eine kleine Gruppe geladener Gäste zu der von der Gemeinde Höfen organisierten Verabschiedung in den Kursaal kommen durfte.

"Mit Ihnen verabschiedet unsere Gemeinde Höfen heute eine überaus pflicht- und verantwortungsbewusste, konsequente und bis zum Schluss sehr fleißige und absolut zuverlässige Rektorin" und "Das ist Grund und Anlass für eine besondere Anerkennung Ihrer hausragenden beruflichen Leistungen", begann Bürgermeister Heiko Stieringer seine Abschiedsworte. Bis zuletzt habe Dittus die Einrichtung des neuen Schulverwaltungsprogrammes, die Digitalisierung sowie den Medienentwicklungsplan vorangetrieben.

Für heutige Verhältnisse sei der Dienst an der Schule "auf dem Berg" mit 38 Jahren eine ungewöhnlich lange Zeit. "Ich ging und Sie kamen. Und heute bin ich da und Sie werden gehen", formulierte Stieringer ein Wortspiel im Blick auf das Jahr seines Wechsels von der Höfener Grundschule auf eine weiterführende Schule und den Dienstantritt von Margrit Dittus, der vor zehn Jahren die Rektorenstelle übertragen wurde.

Stieringer lobte die gute Zusammenarbeit der scheidenden Rektorin mit Vereinen und Senioren in der Gemeinde. "Lehrer zu sein und erst recht eine Schule zu leiten, ist nicht irgendein Beruf, sondern das ist Berufung", betonte er und bedankte sich bei Dittus für ihren langen Dienst in Höfen. Als Zeichen des Dankes überreichte er einen Blumenstrauß und ein von der ehemaligen Höfener Bürgerin Karin Schnabel (jetzt Hamburg) gemaltes Bild mit der "Schule auf dem Berg".

Barbara Flor (Neuenbürg) als Kollegin und Wegbegleiterin in den Jahren 1987 bis 2000 erinnerte an gemeinsame Aktionen wie etwa an das 100-jährige Kirchenjubiläum in Höfen, an das 300-jährige Bestehen der Schule, an das 100-jährige Jubiläum der "Schule auf dem Berg" und an die Aufführung eines Musicals mit Höfener Schülern in der Partnergemeinde Dernbach in Thüringen. Flor empfahl Dittus frei nach Hermann Hesse den jedem Anfang innewohnenden Zauber eines Neuen zu genießen und in dem nun beginnenden Ruhestand neuen Erfahrungen und Erlebnissen einen breiten Raum zu gewähren.

Lehrerin Corinna Rotter schilderte das einst sehr freundliche erstmalige Zusammentreffen mit Rektorin Dittus, bestätigte, "mega gerne" an der Höfener Schule zu arbeiten und lobte die überaus menschliche und freundliche Art der Zusammenarbeit der Lehrkräfte in der "Schule auf dem Berg", bei der Dittus sich gerne jedes Problems angenommen habe.

Musikalische Einlage

Die Lehrerinnen, verstärkt mit der Bürgermeister- und teilzeitbeschäftigten Rektoratssekretärin Claudia Albrecht, waren es dann, die unter großem Beifall für die scheidende Rektorin im Rathaus-Innenhof mit einer musikalischen Einlage aufwarteten. Dittus erinnerte sich an ihren Dienstbeginn vor 38 Jahren an der Höfener Grundschule mit der Übernahme der ersten Klasse und an die Bestellung zur Schulleiterin vor zehn Jahren. Und was war ihr in dieser Zeit wichtig? Die Sicherung der 300-jährigen Höfener Schulgeschichte mit der "Schule auf dem Berg" und damit mitten im Dorf, der Erhalt der wohnortnahen Grundschule mit zuweilen auch nur rund 30 und jetzt wieder gegen 70 Schülern, der Erhalt der sozialen Wurzeln der Kinder im Dorf, eine gute und lebendige Beziehung zwischen Elternhaus und Schülern auf der Basis eines von Eltern und Lehrern geprägten Leitbildes sowie guten Kontakten zwischen Schule und Gemeinde als Schulträger. Des Weiteren sei ihr die Kooperation mit den örtlichen Vereinen ebenso wichtig gewesen wie die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten, der Schulkindbetreuung, der Kirchengemeinde und natürlich mit dem Lehrerkollegium. Sie dankte allen Verantwortungsträgern für das gute Miteinander und versicherte: "Ich war sehr gerne Lehrerin und Schulleiterin an dieser kleinen und familiären Schule hier in Höfen".

Sie beschloss ihre Abschiedsworte mit einem Zitat von Christian Friedrich Hebbel, das auch in der Pausenhalle des Schulhauses zu lesen ist: "Kinder sind Rätsel von Gott und schwerer als alle zu lösen. Aber der Liebe gelingt’s, wenn sie sich selbst bezwingt."