Die Bauarbeiten an der Höfener Mehrzweckhalle gehen weiter. Foto: Mutschler

Stieringer zeigt vollen Einsatz. Auch beim Projekt Mehrzweckhalle. Arbeiten laufen weiter wie geplant.

Höfen - Die Arbeiten an der Höfener Mehrzweckhalle laufen nach Plan. Nicht ganz nach Plan verlief dagegen der Versuch des Höfener Bürgermeisters Heiko Stieringer, Jugendliche vom Zündeln abzuhalten. Als die Jugendlichen Reißaus nahmen, zeigte der Schultes vollen Einsatz, nahm die Verfolgung auf – und brach sich dabei den Fuß.

Trotz Corona-Krise laufen die Arbeiten an der Höfener Mehrzweckhalle (fast) planmäßig weiter. "Aktuell wird normal weiter gearbeitet. Die Halle ist auch groß genug, dass die Arbeiter den erforderlichen Abstand einhalten können", gibt Bürgermeister Stieringer Auskunft über den aktuellen Stand der Dinge. Derzeit seien die Sanitär-, die Heizungs- und die Lüftungsbauer sowie die Elektriker in der Halle tätig. Im Außenbereich gehen die Fassaden- sowie die letzten Dachdeckerarbeiten weiter.

Kurze Verzögerung

Demnächst werde es aber eine kurze Verzögerung geben, so Stieringer weiter, denn der Heizungsbauer wolle seine Arbeiter zwei Wochen in Urlaub schicken. Nicht, weil Quarantänemaßnahmen erforderlich seien, sondern damit diese etwas Abstand bekommen könnten, sagt der Bürgermeister. Dadurch würden aber die Estricharbeiten etwas nach hinten geschoben, denn um den Estrich verlegen zu können, müsse die Heizung für die Trocknung zumindest soweit fertig sein, dass heißes Wasser durch die Rohre fließe.

Die Alternative wäre gewesen, ein mobiles Trocknungsgerät aufzustellen, aber das kostet laut Stieringer 5000 bis 8000 Euro zusätzlich. Diese Kosten wolle man sich sparen. Dennoch ist er zuversichtlich, dass der Bauzeitenplan eingehalten werden kann. Eine Fertigstellung der Halle "bis Februar oder März 2021 ist noch im machbaren Bereich".

Anfang Mai sollen dann die Schreiner-, Schlosser und Malerarbeiten ausgeschrieben werden. Mit etwas Glück könnten diese dann in der geplanten Gemeinderatssitzung Ende Mai bereits vergeben werden. Die soll ebenso stattfinden wie die Sitzung am 27. April, in der zum Beispiel Baugesuche behandelt werden sollen, die nicht weiter aufgeschoben werden könnten. Bei der Sitzung soll darauf geachtet werden, dass die nötigen Abstände eingehalten werden. Laut Stieringer überlegt man zudem, Mundschutze anzubieten.

"Einigeln können wir uns auch nicht", sagt er. Wenn sich jeder an die Hygienevorschriften halte, sollte die Ansteckungsgefahr zudem gering sein.

Gesamtzahl der Fälle unter zehn halten

Zumal Höfen derzeit (Stand 7. April, 16 Uhr) – vermutlich – coronafrei sei, zumindest was die Zahl der offiziell gemeldeten Fälle angeht. Die drei gemeldeten COVID-19-Erkrankten gelten nach den offiziellen Angaben des Landkreises Calw als "vermutlich genesen". "Darauf bin ich auch a bissle stolz", sagt Stieringer. Er hofft, dass "wir das auch so halten können". Sein Ziel war es – und sei es auch weiterhin – die Gesamtzahl der Fälle in Höfen dauerhaft unter zehn zu halten.

Vor allem aber hofft er, dass die Situation in den Altenheimen gut bleibe. "Ich hoffe, dass die Menschen Geduld haben", so der Schultes weiter. Der Trend zeige, dass die Zahlen rückläufig seien. Dennoch sei "klar, dass wir nicht von heute auf morgen alles wieder von null auf hundert hochfahren können". Bis dahin müsse sich die Bevölkerung an die Beschränkungen halten.

Schultes kümmert sich um zündelnde Jugendliche

Und bis dahin ist dann auch mal der volle Einsatz des Bürgermeisters gefragt. So wie am Montag, als er von Anwohnern angerufen wurde, die ihm mitteilten, dass sich einige Jugendliche am Waldrand getroffen hätten und zündelten.

So habe er sich gleich aufgemacht, um mit den Jugendlichen zu reden. Als er ihnen habe klarmachen wollen, dass sie eigentlich gleich zwei Straftaten begangen hätten – nämlich das Versammlungsverbot gebrochen und zusätzlich Brandstiftung –, seien diese dann aber geflüchtet.

So einfach wollte der Bürgermeister die Jugendlichen dann aber doch nicht davonkommen lassen und nahm flugs die Verfolgung auf. Allerdings nicht allzu lange. Denn als er ihnen über eine Wiese nachsetzen wollte, sei er in ein Loch getreten. Dabei sei er zum Glück nicht gestürzt, habe aber gleich gemerkt, dass der Fuß instabil war.

So humpelte er zurück zum Auto, fuhr ins Rathaus, um seinen Computer auszuschalten und dann direkt weiter in ein Krankenhaus, wo er dann die Diagnose erhielt: Bei der Verfolgungsjagd hatte er sich den Fuß gebrochen. Glück im Unglück: Stieringer musste nicht operiert werden und war bereits am Dienstag mit einem speziellen Schuh wieder an seinem Schreibtisch. "Das war mein persönliches Corona-Erlebnis", sagt er und kann bereits wieder lachen. Und er versichert augenzwinkernd, dass er das nächste Mal erst in seinen Ausweis schauen werde, bevor er eine Verfolgungsjagd beginnt. Da sehe er dann, dass er auf die 50 zugehe und lasse es dann vielleicht doch lieber bleiben.