In der vergangenen Woche wurden mehrere Gebäude und Haltestellen in Höfen beschmiert und beschädigt. Foto: Gemeindeverwaltung Höfen

Vandalen beschmieren Stadt. Heiko Stieringer stellt Gruppe zur Rede und wird beschimpft.

Höfen - "Vandalen haben in der Nacht zum Dienstag in Höfen wieder ihr Unwesen getrieben", teilte die Höfener Gemeindeverwaltung in der vergangenen Woche mit. Mehrere Gebäude, eine Bushaltestelle und eine S-Bahn-Haltestelle wurden ebenso besprüht wie ein Fahrkartenautomat. Bürgermeister Heiko Stieringer ist darüber richtig sauer.

"Es macht mich wütend, wenn durch Langeweile von irgendwelchen Personengruppen Einrichtungen verunstaltet oder gar zerstört werden", sagt Bürgermeister Heiko Stieringer zu den Schmierereien der vergangenen Woche in Höfen, unter anderem am Kraftwerkshaus beim Wehr oder dem Haus des Gastes. Die Spur ziehe sich weiter über die Bushaltestelle bei der Tankstelle bis zur S-Bahn-Haltestelle Nord, wo auch noch die dortigen Flächen sowie der Fahrkartenautomat besprüht worden seien. Er habe "keinerlei Verständnis für dieses Verhalten", das sich auch nicht durch die lange Corona-Zeit entschuldigen lasse. Bei den Verursachern der Schmierereien - unter anderem auch "Fuck Cops" und "ACAB" (Abkürzung für das englische "all cops are bastards", auf deutsch "Alle Polizisten sind Bastarde" oder sinngemäß "Alle Bullen sind Schweine") - handele es sich "sicherlich nicht um Kleinkinder, die noch nicht den nötigen Verstand haben können", ist sich Stieringer sicher.

Bürgermeister begegnet Gruppe

Es sei ihm in der Vergangenheit schon öfter und auch jetzt nach der Tatnacht bestätigt worden, "dass unter anderem im Bereich der Bushaltestelle Hindenburgstraße immer recht lange Gelage mit lauter Musik sein sollen", erklärte er auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. Auch die Försterin und der Bauhof sowie Wandergruppen hätten ihm von Partyzonen im Bereich der Schutzhütten rund um Höfen berichtet. Stieringer hat nach eigener Aussage "nichts dagegen, wenn sich verschiedene Personengruppen dort treffen. Jedoch muss gewährleistet sein, dass man sich benimmt und somit auch seinen Dreck entsprechend in den Mülleimern entsorgt. Und nicht wie die Wildschweine wütet und einfach alles liegen lässt".

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Da dem Bürgermeister jetzt auch bestimmte Wochentage benannt worden seien, an denen es verstärkt vorkommen soll, "habe ich mich eben die vergangene Woche nach einer Versammlung selbst noch auf eine Ortsrunde gegen 24 Uhr begeben", teilt Stieringer mit. Dabei sei er dann, im Bereich des Campingplatzes, von den Simonswiesen kommend, auf eine Vierer-Gruppe getroffen, "drei Jungs und ein Mädel plus je eine Flasche Bier im angetrunkenen Zustand".

Als "Hurensohn" beleidigt

Dabei "wurde in mein offenes Fahrerfenster eben von einem der Jungs das Wort 'Hurensohn' zugerufen, woraufhin ich umdrehte und die Personen aus dem Fahrzeug heraus auf die Bemerkung angesprochen habe", erzählt Stieringer weiter. Die Personen hätten dies aber dann verneint und damit die junge Frau in ihren Reihen gemeint. "Von einer Anzeige wegen Beleidigung werde ich absehen, obwohl mir diese Person bekannt ist. Es würde sicherlich zu einer Niederschlagung kommen, weil Aussage gegen Aussage stehen würde und dafür werde ich meine Zeit nicht opfern", sagt der Bürgermeister.

Im weiteren Verlauf des Abends habe er dann auf dem Gelände der Tankstelle geparkt und von dort die Polizei informiert, mit der Bitte um Personenkontrolle im Zusammenhang mit der Schmiererei. "Die Person mit der Beleidigung kam währenddessen an mein Fahrzeug und wollte wissen, was ich da mache. Ich erklärte ihm, dass ich hier stehe und ihm keine Rechenschaft schuldig sei und stellte ihm dieselbe Frage, die er mir ebenso beantwortete", so Stieringer weiter. Bei diesem Gespräch hätte er den Bürgermeister dann erkannt "und wusste mich zuzuordnen und meinte, sie hätten mit den Schmierereien nichts zu tun. Ich erklärte ihm, dass er dies später den Polizisten erklären darf, die ich über sein Verhalten und Benehmen informiert habe", erzählt er weiter. Daraufhin habe sich die Person abgewandt "und torkelte wieder zur Bushaltestelle", wo die anderen drei auf ihn gewartet hätten.

Hoffnung auf Mithilfe der Bürger

Die Polizei habe dann bei ihrem Eintreffen keine Personen mehr angetroffen, "was ich mir so auch dachte", erklärt Stieringer, der nach wie vor sauer über die Vorkommnisse ist. "Ich werde es absolut nicht dulden, dass unser Höfen durch, ich benenne sie als 'Chaoten', ein schlechtes Image erleidet", sagt er. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass Personengruppen "in den Nachtstunden ihr Unwesen in Höfen treiben". Man müsse diesen Personen die Grenzen aufzeigen. Dazu scheut der Bürgermeister auch vor persönlichen Kontrollen nicht zurück. "Ich werde von meiner Seite jetzt unregelmäßig und unverhofft gewisse Plätze aufsuchen und je nach Situation auch Platzverweise erteilen", kündigt er an. Weiterhin werde auch die Polizei ihre Präsenz auf diese Plätze ausweiten.

So hofft er auf Besserung: "Der, der kein schlechtes Gewissen hat, kann sich dort auch weiterhin aufhalten aber die betroffenen Personen sollen das Weite suchen und sich bei einem Benimmkurs anmelden." Und er hofft auf die Mithilfe der Bürger. Wer sachdienliche Hinweise oder auffällige Personen beschreiben kann, wird gebeten, sich mit dem Polizeiposten Bad Wildbad, Telefon 07081/9 39 00, oder dem Ordnungsamt Höfen, Telefon 07081/7 84 31, in Verbindung zu setzen.