Bei der Besichtigung der in der Sanierung begriffenen Brücke am Sägmühleweg in Höfen: der Landtagsabgeordnete Thomas Blenke (von links), Bürgermeister Heiko Stieringer, Hermann Rothenhöfer und Baubetriebshofleiter Fritz Ochner.Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Arbeiten werden deutlich günstiger: Gemeinde plant mit Kosten von rund 260 000 statt ursprünglich 572 000 Euro

Nach langer Planung wird derzeit die Brücke über die Enz am Sägmühleweg in Höfen saniert. Die Gemeinde plant mit Kosten in Höhe von 260 000 Euro, darin enthalten sind rund 110 000 Euro Fördermittel als Landeszuschuss aus dem Brückensanierungsprogramm. Im Mai sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Höfen. Geplant in den Jahren 2018 bis 2020, ausgeschrieben im vergangenen Jahr mit einer Kostenschätzung des Ingenieurbüros Rothenhöfer (Karlsruhe) von insgesamt etwa 572 000 Euro, vom Gemeinderat an die Bauunternehmung B + S (Bietigheim) als günstigstem Anbieter mit rund 196 000 Euro brutto am 7. Dezember 2020 vergeben und derzeit in der Sanierung begriffen: Die Brücke über die Enz am Sägmühleweg in Höfen als wichtige Zufahrt zum Sportplatz, auf dem sich der VfL Höfen nach dem Corona-Lockdown eine baldige Wiederaufnahme des Spielbetriebs erhofft.

Am Donnerstagvormittag war die Baustelle der Treffpunkt für Bürgermeister Heiko Stieringer, den CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Blenke, Ingenieur Hermann Rothenhöfer und Fritz Ochner als Leiter des Höfener Baubetriebshofes.

Erbaut wurde die jetzt in der Sanierung begriffene Brücke Bürgermeister Stieringer zufolge im Jahr 1980 als Spannbeton-Plattenbalkenbrücke. Obwohl Rothenhöfer von einer durchschnittlichen Nutzungszeit von Brücken mit bis zu 70 Jahren ausgeht, wurde diejenige am Sägmühleweg schon im Jahr 2015 von ihrem Zustand her auffällig. Bei einer erneuten Prüfung im Jahr 2018 erhielt sie die Note 3,0, was sich im Gegensatz zur Zeugnisnote 3,0 als nicht befriedigend darstellte. Festgestellt wurden insbesondere im Bereich der Brückenkappen Tausalzschäden, Rissbildungen im Beton und Setzungen des Gehweg- und Fahrbahnbelages mit bis zu drei Zentimetern. Diese Erkenntnis führte zu der konkreten Sanierungsplanung, wobei gleichzeitig auch an die Sanierung der Rathausbrücke und der Ochsenbrücke im Höfener Ortszentrum gedacht und wegen eventueller Zuschüsse aus dem Brückensanierungsfonds des Landes Baden-Württemberg mit Blenke Verbindung aufgenommen wurde.

Gleich drei Bauwerke in das Sanierungsprogramm für den Kreis Calw aufgenommen

Mit seiner Unterstützung waren die Zuschussanträge erfolgreich mit der Maßgabe, dass aus dem Sanierungsprogramm für den Kreis Calw mit einem Umfang von insgesamt 4,16 Millionen Euro allein der Gemeinde Höfen 400 000 Euro bewilligt wurden und davon 155 000 Euro auf die Brücke im Zuge des Sägmühleweges entfielen. Was mit der Zuschussbewilligung des Regierungspräsidiums Karlsruhe vom 14. Juli 2020 grünes Licht für die Ausschreibung der Sanierungsarbeiten bedeutete. Angenehm überrascht waren das Karlsruher Planungsbüro und der Höfener Gemeinderat über den Eingang von Angeboten von zehn Bauunternehmen in einer finanziellen Bandbreite zwischen rund 196 294 und 678 196 Euro brutto, worauf der Firma B + S GmbH (Bietigheim) als kostengünstigster Bieterin der Auftrag zur Ausführung der Betoninstandsetzungs-, Kappenerneuerungs- und Straßenbauarbeiten erteilt wur-de. Angelaufen sind diese nach der kürzlichen Frostperiode, mit der Fertigstellung ist im Mai zu rechnen.

Blenke sieht auch immer größere und schwerere Fahrzeuge als Grund für Schäden

Beim Pressegespräch am Donnerstagvormittag führte Rothenhöfer das kostengünstigste Angebot mit rund 196 000 Euro brutto zum einen auf gefallene Baupreise und zum anderen auf den mit dem Herbst des vergangenen Jahres vorteilhaften Ausschreibungszeitpunkt mit vielleicht noch nicht komplett gefüllten Auftragsbüchern zurück.

Vor diesem Hintergrund sah er auch die Vielzahl von 18 Firmen, welche die Ausschreibungsunterlagen angefordert und damit noch freie Ausführungskapazitäten in diesem Jahr signalisiert hatten. "Vor Jahren wären es vielleicht nur drei Firmen gewesen", war seine Vermutung. Damit hätte Höfen im Zuschussrahmen noch Geld für die Sanierung der weiteren beiden Brücken in den Jahren 2022 und 2023 übrig gehabt, was aber den Ausführungen von Bürgermeister Stieringer zufolge wegen der angespannten Höfener Haushaltslage und der dafür geltenden Regelungen so nicht ablaufen könne und auf die folgenden Jahre verschoben werden müsse. Mit der Folge einer separaten Antragstellung auf Mittel aus dem Brückenbauprogramm.

Die immer wieder vorzeitig notwendig werdenden Brückensanierungen führte Blenke unter anderem auch auf die ständig zunehmenden Belastungen mit immer größeren und schwereren Fahrzeugen zurück. Ihm dankte Bürgermeister Stieringer für seinen persönlichen Einsatz bei der Zuschussgewährung. Das Fazit des Höfener Bürgermeisters: "Mit dem Zuspruch von MdL Blenke und der günstigen Angebotssituation reduzieren sich die geplanten Kosten (inklusiv Honorare) der gesamten Maßnahme um mehr als die Hälfte für die Gemeinde Höfen auf rund 260 000 Euro. Hierbei kommen rund 110 000 Euro als Landeszuschuss aus dem Brückensanierungsprogramm in Abzug. Im Ergebnis verbleiben bei der Gemeinde noch Restkosten in Höhe von 150 000 Euro."