Bei Starkregen schwellen selbst kleine Bachläufe schnell an und sorgen für Überflutungsschäden.Archiv- Foto: Herzog

Gemeinderat: Untersuchung zu Starkregenereignissen in Auftrag gegeben / Kosten von rund 30 000 Euro

Im Einklang mit der Teilnahme am Sirenenförderprogramm (wir berichteten) wird die Gemeinde auch eine Starkregenrisikobetrachtung in Auftrag geben.

Schenkenzell. Wie Bürgermeister Bernd Heinzelmann im Gemeinderat betonte, brauche es eine solche Gefährdungsanalyse, um im Katastrophenfall zu wissen, wo die Schwerpunkte eines Starkregenereignisses in der Gemeinde lägen.

Auf dieser Basis könnten gefährdete Bereiche mit Maßnahmen besser vor Überflutungen geschützt werden. Hierfür seien bereits Mittel im aktuellen Haushalt eingestellt, die jedoch nicht ausgereicht hätten.

Ein Fachbüro habe Anfang des Jahres ein Angebot von circa 30 000 Euro unterbreitet. Bei einer Landesförderung von 70 Prozent entfalle auf die Gemeinde ein Eigenanteil von rund 9000 Euro. "Allerdings sind die Folgekosten höher, weil wir Verbesserungen erreichen müssen. Zumindest wäre dann klar, wo Handlungsbedarf besteht und welche Gebäude einen Eigenschutz brauchen", erläuterte der Bürgermeister.

Analyse wird etwa ein Jahr dauern

Der Gemeinde liege noch ein günstigeres Angebot von der Firma Spekter von rund 800 Euro vor, die Frühwarnsysteme auf Funkbasis anböte. Die Betrachtung der Ortslage entspreche jedoch nicht genau dem, was das Land fördere. Das Unternehmen biete auch ein Ingenieurgutachten für Starkregen an. Eine Kostenschätzung habe er noch nicht, sie dürfte aber im Bereich von ebenfalls rund 30 000 Euro liegen, mutmaßte Heinzelmann.

Das weitere Vorgehen müsse mit dem Umweltschutzamt des Landratsamts besprochen, angemeldet und in einer Ausschreibung ein Ingenieurbüro ausgewählt werden. Bis eine Starkregenrisikoanalyse vorliege, werde etwa ein Jahr vergehen, schilderte Heinzelmann.

Rat Werner Kaufmann (CDU) urteilte, es sprächen viele Fakten dafür, diesen Weg einzuschlagen. "Wir haben in unserer Gemeinde viele Dobel, von deren Steilhängen schnell viel Wasser in die Ebene fließt. Mit dem Klima wird es bestimmt nicht besser und Schenkenzell ist starkregengefährdet", argumentierte Kaufmann.

Stefan Mäntele (Freie Wähler) wollte wissen, worauf sich die Starkregenrisikobetrachtung gebietsmäßig konzentriere. Nur auf Siedlungsschwerpunkte, nicht auf Kleinsiedlungen und Einzelhöfe, lautete die Antwort des Bürgermeisters.

Das Thema dürfe nicht mit dem Hochwasserschutz an der Kinzig verwechselt werden. Starkregen sei ein Ereignis von kurzer Dauer, das zu Hochwasser führe. "Solche Ereignisse wie im Ahrtal wird man trotz aller Vorkehrungen nie ganz verhindern können", so Heinzelmann.

Einstimmig befürworteten die Räte, eine Starkregenrisikobetrachtung in Auftrag zu geben.