Wie läuft’s auf der Baustelle an der Austraße? Wir haben nachgefragt. Foto: Cools

Seit sechs Monaten laufen die Bauarbeiten zu den Hochwasserschutzmaßnahmen in der Oberndorfer Austraße – verbunden mit Vollsperrungen für den Verkehr. So geht es jetzt weiter.

Damit Oberndorfs Bebauung in Ufernähe künftig im Fall eines 100-jährlichen Hochwassers geschützt ist, baut das Land unter anderem eine etwa 420 Meter lange Hochwasserschutzmauer aus Beton zwischen dem neuen Kreisverkehr bei der Neckarhalle und Höhe „Action“-Markt. Wir fragen nach dem aktuellen Stand der Arbeiten – und danach, ob der bisherige Zeitplan noch realistisch ist.

 

Rund 1,6 Millionen Euro kostet der Bau der Hochwasserschutzmauer. An der niedrigsten Stelle wird sie 20 Zentimeter hoch sein, an der höchsten – im Bereich der Zufahrt zum „Elefantenparkplatz“ – 1,40 Meter. Hinzu kommt auf zehn Metern Länge ein Dammbalkenverschluss.

Straße wird begleitend ausgebaut und saniert

Mit den Arbeiten einher gehen auch Maßnahmen wie die Verlegung der Kanalisation auf 70 Metern, die Anpassung von Entwässerungsgräben, der Ausbau und die Ergänzung des vorhandenen Wiesenweges als Baustraße, die später als Unterhaltungsweg vorhanden bleibt, die Verpflanzung von 20 vorhandenen Alleebäumen und die Ergänzung um rund 40 Neupflanzungen. Außerdem will die Stadt Oberndorf in diesem Zuge die Austraße sanieren und ausbauen.

Aufgrund der Verkehrssituation und der Bauaufgaben ist die Gesamtmaßnahme in acht Phasen aufgeteilt. In der ersten Phase wurden im November 2024 einige Bäume entlang der Austraße gefällt. Für großes Aufsehen sorgte auch die dritte Phase im März dieses Jahres, in der 18 große Linden aufwändig per Rundspatenmaschine mitsamt Wurzelballen aus der Erde geholt und an ihrem neuen Bestimmungsort wieder eingepflanzt wurden.

Momentan laufen Kabelarbeiten

Und wie weit ist man mittlerweile mit der Maßnahme? „Abgeschlossen sind die Kanal- und Leitungsarbeiten in großer Tiefe. Vergangene Woche wurden zudem die Betonierarbeiten für die Hochwasserschutzmauer fertig gestellt. Auf einer großen Strecke wurde die Mauer landseitig mit Erdmaterial verfüllt. Zudem wurden die Entwässerung der Austraße erneuert und der Unterbau für den Straßenbelag erstellt“, erfahren wir von Projektleiter Daniel Elsässer.

Momentan laufen Kabelarbeiten zwischen Feuerwehrhaus und Neckarhalle. Foto: Cools

Momentan liefen Kabelarbeiten zwischen Feuerwehrhaus und Neckarhalle. In diesem Zug werde dann auch die Mauer auf diesem Abschnitt verfüllt und eine Schottertragschicht eingebaut, „damit der Hallenparkplatz und Wohnmobilplatz künftig wieder besser erreichbar sind“. Für dieses Jahr seien noch Erdarbeiten auf der Wasserseite der Mauer vorgesehen und die Versetzung von Bordsteinen für die Austraße.

Böse Überraschungen?

Auf die Frage, ob es böse Überraschungen gab, die für Mehrkosten sorgen könnten, heißt es von Elsässer: „Bei Tief- und Erdbauarbeiten gibt es immer Überraschungen, wenn Leitungen nicht in der dokumentierten Lage verlaufen und die Angaben nicht mit der Realität übereinstimmen. Dies war auch in diesem Fall so.“

Zu Beginn der Arbeiten habe es zudem Erschwernisse wegen einer parallel laufenden Straßenbaumaßnahme gegeben, weshalb man den Bauablauf habe umstellen müssen.

Eine Bilanz bezüglich der Kosten könne man erst nach Abschluss der Arbeiten erstellen. Immerhin: „Insgesamt haben sich aber Einsparmöglichkeiten ergeben, da Erdaushub entgegen der ursprünglichen Annahme vor Ort verwendet werden kann und somit nicht entsorgt werden muss.“

Was den Zeitplan angeht, hat Elsässer gute Nachrichten: „Voraussichtlich können die Arbeiten bereits vor dem vertraglich vereinbarten Bauende Mitte 2027 abgeschlossen werden.“

Die Asphaltarbeiten für die Austraße seien für März oder April 2026 eingeplant. Anschließend folgten noch die Markierung, Leitplanken und die Beschilderung der Straße. Bis dahin werde die Umleitung bestehen bleiben. Im Anschluss folgten dann mit Bepflanzungen und der Ansaat die Arbeiten des Landschaftsbaus.