Vor zwei Jahren stand auch das Feuerwehrgebäude unter Wasser. Foto: Feuerwehr Göllsdorf

Der Hochwasserschutz in Göllsdorf erlaubt keinen Aufschub. Entsprechende Mittel sollen bereits im kommenden Haushaltsjahr fließen – auch für die Sanierung der Großhofenstraße.

Rottweil-Göllsdorf - Kaum zu glauben, dass aus dem so friedlich dahinplätschernden Knollenbach ein reißender Strom werden kann. Zuletzt vor zwei Jahren, als der Bach erneut über die Ufer trat. "Wir haben dringenden Handlungsbedarf", sagt Ortsvorsteher Wolfgang Dreher.

Zwar sei die Großhofenstraße schon seit Jahrzehnten als Überschwemmungsgebiet in Göllsdorf bekannt. Aber mit den Starkregenereignissen nehme die Gefahr zu. In Feckenhausen würden sich die Wassermassen sammeln, um dann über Göllsdorf abzufließen. Mit verheerenden Ausmaßen und Schäden. "Wir müssen etwas tun. Und zwar jetzt und nicht erst in zwei Jahren".

Die Stadt Rottweil hat den Hochwasserschutz im Blick. In allen betroffenen Ortsteilen und Rottweil selbst sollen Schutz-Maßnahmen getroffen werden. Dafür wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, das die Gesamtsituation aufnehme, um punktuell reagieren zu können. Insgesamt werde dafür eine Planungszeit von zwei Jahren veranschlagt.

Für Göllsdorf zu lange. Zumindest das, was schon in der Vergangenheit gegen das Hochwasser unternommen werden konnte, müsse zeitnah geschehen, fordert Dreher. Zuletzt sei der Bachlauf vor etwa fünf Jahren gesäubert worden. Entsprechend hoch sei die Ansammlung von Sedimenten, die die sowieso schon eng bemessenen Brückendurchläufe weiter begrenzen würden.

Bühlingen hat Vorrang

Mit dem städtischen Tiefbauamt habe er bereits Kontakt aufgenommen und die Situation begutachtet, sagt Dreher. Neben der Bachsäuberung müsse auch die Verdohlung gereinigt werden. Beides sei ihm für Ende dieses Jahres zugesagt worden. "Ich vertraue darauf, dass das funktioniert". Im vergangenen Jahr musste er nämlich "verwundert" zur Kenntnis nehmen, dass in Bühlingen auf das Hochwasser bereits mit ersten Sofortmaßnahmen reagiert und der Regenwasserkanal "Am Adlerberg" mit einem neuen Einlaufbauwerk ausgestattet wurde. Erst in Stufe zwei der Planungsphase folge die Gesamtgemarkung, also auch Göllsdorf.

Die Stadt schreibt auf Nachfrage, dass mit der Stufe zwei aber noch im zweiten Halbjahr 2022 gerechnet werden könne. Mit auf die Mittelliste für den Haushalt 2023 packten die Göllsdorfer Räte auch die Sanierung der Großhofenstraße. Die Straße zeige sich als einziger Flickenteppich und müsse dringend repariert werden. Die Sanierung könne auch zum Hochwasserschutz beitragen, betont der Ortsvorsteher.

Auf einer Informationsveranstaltungen würden die Anlieger über die anstehenden Maßnahmen unterrichtet. Ihre Eigeninitiative und Vorsorge sei absolut notwendig. "Wir müssen sie mit ins Boot holen", sagt Dreher. Neben dem Hochwasserschutz und der Sanierung der Großhofenstraße beantragten die Räte auch Haushaltsmittel unabhängig vom Hochwasserschutz. Das Kleinspielfeld neben der Mehrzweckhalle müsse ertüchtigt werden. Das Spielfeld werde intensiv genutzt.